2019  M a i

 

Das JAHRBUCH für ST. PETER-ORDING gibt es von 1996 bis 2011 in Buchform und ab 2012 nur noch im Internet.

Im Internet gab es vor 1996 schon den STRAND-EXPRESS.

Diese Seiten enthalten keine Werbung! Wir finanzieren alles selbst für unser liebenswertes St. Peter-Ording.

Kantatesonntag: „Singet dem Herrn ein neues Lied“

Das Kantatefest in der St. Peter-Kirche stand ganz im Zeichen der Musik

 

„Musik in der Kirche“ hat in St. Peter Ording einen hohen Stellenwert. Das war an diesem Sonntag „Kantate“ zu erleben. Im Mittelpunkt standen die menschlichen Stimmen frei nach dem Motto „Singe, wem Gesang gegeben“, begleitet von Posaunen und Trompeten sowie dem Clavichord.- In dem musikalischen Gottesdienst mit den Chören und Musikgruppen der Kirchengemeinde sangen nicht nur diese, sondern auch alle in der Gemeinde versammelten Stimmen „dem Herrn ein neues Lied“. Und am Nachmittag zeigten dann der Spatzenchor und der Kinderchor, was sie „draufhatten“.

Festlicher als mit der „Cantate Domino“ – der Motette für vierstimmigen Chor von Hans Leo Hassler – konnte die Eröffnung nicht sein. Kantorei und Bläser erfreuten die große Zahl der Einheimischen und vieler Gäste in der St. Peter-Kirche sehr und leiteten in einen fröhlichen, von schöner Gesangsmusik getragenen Gottesdienst ein. Die fünf Stimmen des kleinen Kinderchores und die Bläser gaben den richtigen Ton zum Mitsingen an. Christoph Jensen hatte ab und zu kleine Vorübungen eingebaut.- Was wäre die Gemeinde auch ohne ihn als Kantor! Ihm gelingt es eben wirklich, alle zum Mitsingen zu motivieren.-

„Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“, „Das ist ein köstlich Ding“, „Du bist heilig, du bringst Heil“, „Du meine Seele singe“, „Geh aus mein Herz und suche Freund“ – diese Lieder wurden gesungen oder kamen sogar vielfältig zu Gehör. Dazu sangen die Kinder „Gottes Haus hat viele Steine“ und „Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder“. Aber auch Gottes Botschaft, vorgetragen von Waltraud Rüß, kam durch den Brief des Paulus an die Kolosser Kap. 3, Vers 12 bis 17 und dem Text zur ‚Einweihung des Tempels‘ aus dem 2. Buch der Chronik zu Wort. Dazu sprach Pastorin Regine Boysen in ihrer Predigt, in der sie Gottes Heilswirkung auf den Menschen und das Sprechen mit einer Stimme als bedeutsam auch für unser heutiges Leben herausstellte: „Wo Gott ist, werden Menschen heil“. Es sei wie in der Musik, in der Töne zu Klängen werden.

Kyrie, Gloria, Fürbitten und Segen gehörten genauso zum Gottesdienst wie das Vaterunser. Es wurde mit dem Bläservorspiel „Unser Vater“ von Hans Joachim Eißler eingeleitet und beeindruckte in der von der Kantorei vorgetragenen gesungenen Form besonders. Mit dem gemeinsamen Singen des Refrains „Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen! Vater, unser Vater, bis ans Ende der Zeiten. Amen!“ bekräftigte jedes Gemeindeglied gewissermaßen  jeweils für sich wie im Gebet die inhaltlichen Aussagen.- Insgesamt war dieser musikalische Gottesdienst von einer Heiterkeit und Lust auf Leben im Glauben an Gott getragen, zu dem an diesem sonnigen Sonntagmorgen das Lied „Geh aus, mein Herz und suche Freud“ von Paul Gerhardt nicht passender sein konnte.

Hjr, 20. Mai 2019, www.jb-spo.de

„Ja, der Turm wird bis zum Himmel reichen“

Kinderchor führte das Musical „Babel blamabel“ in der St. Peter-Kirche auf

Welch eine Freude, welch eine Begeisterung, welch ein Glück, dass es für Kinder in der Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating „Musik in der Kirche“ und dafür einen Spatzen- und einen Kinderchor gibt. Diesen Schluss zieht unweigerlich jeder, der die ganz Kleinen bis hin zu den Zwölfjährigen singen hört und spielen sieht. Christoph Jensen konnte sich auf seine Kinder verlassen und auf Jörg und Anne Honecker, die ihn am Nachmittag des Sonntag Kantate beim Musical „Babel blamabel“ unterstützten. Der Text stockt zwar mal, aber das macht nichts. So eine Schauspieler-Rolle fordert ja auch ganz schön. Aber alle fiebern und helfen mit, wenn es denn der Fall sein muss.

Das Kinder-Musical stammt aus der Feder von Andreas Hantke. „Babel blamabel' ist ein fröhliches Stück mit schönen, rhythmischen Lobgesängen. Es spannt den Bogen vom Alten zum Neuen Testament: Den Turm, der hoch bis zu Gott reichen soll, lässt er einstürzen. Die Menschen sprechen nicht mehr eine Sprache und die Völker leben in aller Welt verstreut. Sie verstehen sich nicht mehr. Jahrtausende später schickt Gott seinen Sohn auf die Erde. Er muss den Kreuzestod sterben. Doch dann leuchten Jahre danach zwischen den verschiedenen Aposteln auf einmal Flammen, die vom Himmel zu kommen scheinen. Die Menschen verstehen einander wieder.

Die Geschichten aus der Bibel sind durchaus anspruchsvoll, zumal in dieser Verbindung, die Andreas Hantke in seiner Version des Turmbaus zu Babel von der Geschichte aus dem Alten Testament zum Neuen über Weihnachten und Ostern bis hin zur Pfingstgeschichte zieht. In Geschichten aber ist alles möglich, und Kinder verstehen sie.

Sie bauen den Turm und singen „Ja der Turm soll zum Himmel reichen. / Nein, kein anderer kann unserem hier gleichen!“ Sie wissen, was die Steine „Missgunst, Neid, Lachen, Singen, Angst, Spielen, Schmerz“ und andere bedeuten, und vollziehen nach, dass das so nichts werden kann, wenn jeder macht, was ihm gefällt. Der Turm muss zusammenstürzen. So schmettern sie dann am Ende ihr „Halleluja“ vielfältig in allen Tonlagen voller Freude über das neue Miteinander in die Welt. Großen Beifall gab es für sie.

Aber den hatten auch schon die sechs Kleinsten vorher eingeheimst. Bei ihnen ging es nicht nur um die Daumen Fridolin und Hans, auch um Gartenarbeit. Davon sangen sie auch so: „Um die Erde umzugraben, muss man einen Spaten haben. Könnt ihr das? – Das macht Spaß.“ Und sie „gruben“, „legten Beete an“, „banden einen Blumenstruß“ und sangen fröhlich miteinander zur Freude aller anderen.

So wird Singen und Spielen gefördert, miteinander gelernt, werden Grundsteine gelegt und Freude geteilt. Die herrschte auch beim anschließenden Gemeindefest mit Kaffee und Kuchen und vielen Aktivitäten, zu denen auch die Jugendfeuerwehr beitrug. Gemeinschaft haben, Gemeinschaft teilen – Kantatefest in St. Peter-Ording.

Hjr, 20. Mai 2019, www.jb-spo.de

Verein IG Dorf hat sich neu aufgestellt

 

Der beliebte Donnerstag im Dorf findet auch weiterhin statt

Vor nun mehr als dreißig Jahren starteten Geschäftsleute in der Dorfstraße mit dem „Donnerstag im Dorf“. Was bescheiden begann, hat sich im Laufe der Jahre für die Monate Juli und August in der Dorfstraße von der Stöpe bei „Jan un Gret“ einschließlich der Olsdorfer Straße bis hin zum Kreuzungsbereich von ehemals Klinker-Moden und heute Restaurant „Das Fischhaus“ zu einem Treffpunkt von Einheimischen und Gästen am Ort und auch der näheren Region um St. Peter-Ording entwickelt. Für jeden war etwas dabei. Man freute sich auf diese Abende. Für die Kinder gab es ein Karussell, auch Ponyreiten war zeitweise möglich, Seifenblasen und mehr machten sie glücklich. Natürlich gab es Spaßmacher und Jongleure sowie Musikanten und nicht zu vergessen Stände mit den unterschiedlichsten Angeboten, darunter selbstverständlich auch solche mit Essen und Trinken von „Normalem“ wie Bratwurst bis hin zu Besonderheiten. Das alles ist immer mit viel Aufwand verbunden gewesen. Vereine haben inzwischen wegen zurückgehender aktiver Mitglieder Schwierigkeiten, sich zu präsentieren, aber auch für die Geschäftsleute ist es nicht einfacher geworden. Auch hier fehlt es an Personal. Aber sollte daran die Fortsetzung des beliebten Dorfabends scheitern? Das wäre doch schade!

Das sagten sich ebenfalls viele Mitglieder des Vereins IG Dorf. Für und Wider wog man gegeneinander ab, und dann stellte man sich neu auf: „Wir wollen den Dorfabend erhalten! Der hat doch etwas!“ Hagen Goetz von der Suppenmanufaktur, Patrick Gabriel von „Cafe Diem“ und Corinna Lange vom „Kamin“ bilden nun das Orga-Team. Karsten Johst vom Edeka-Markt ist erster Vorsitzender des Vereins IG Dorf, Birgitt Vergin von Crantz Floristik ist zweite Vorsitzende, Birte Siercks von der Dorfbäckerei macht die Schreibarbeiten und Henning Haye vom SHHB Steuerberatungsbüro sorgt für die richtige Rechnungsführung. Sie alle wollen gerne „Anlasser und Motor“ sein, aber sie hoffen auf Unterstützung und erwarten diese auch von möglichst vielen Seiten. Mitmachen ist angesagt, Ideen einbringen, qualitative Verbesserungen entwickeln und vor allem das „Wir-Gefühl“ für den Ort von Ording über Bad bis Dorf und nach Böhl möchten sie stärken mit der Fortsetzung des „Doido“. Jeder am Ort ist aufgefordert, sich mit einzubringen. Ansprechpartner sind die Mitglieder des Orga-Teams und des Vorstandes. Sie haben eine große Bitte: „Macht mit! Lasst den Doido weiter blühen! Nutzt eure Chancen!“ Am besten wäre natürlich, man habe gleich Mitmach-Angebote parat.

Hjr, 23. Mai 2019, HN und www.jbspo.de

Sozialausschuss beriet Satzung über die Bildung eines „Ü 60-Beirates“

 

Wesentlicher Punkt der Tagesordnung der fünften Sitzung des Sozialausschusses war die Beratung über die Satzung zur Schaffung eines „Ü 60-Beirates“. So soll der Name des einzurichtenden Seniorenbeirates der Gemeinde St. Peter-Ording lauten. Voraussetzung dafür war der entsprechend gefasste Beschluss der Gemeindevertretung in der Sitzung am 8. Oktober 2018.-  

Zur Sitzung waren die Vorsitzende Monika Grutza (SPD), Richard-Flohrs Richardsen in seiner Funktion als 1. Stellvertretender Bürgermeister und Marion Bernhardi vom Amt Eiderstedt als Sachbearbeiterin und die Ausschussmitglieder Werner Wolsbeck (CDU bgl., stellv. Vors. des Ausschusses), Wolfgang Rohde (SPD), Boy Jöns (CDU), Ingrid Brill (CDU) und Merle Meyer (AWG bgl.) anwesend. Auch viele Senioren hatten sich eingefunden: Jürgen Timmann, Barbara Kirchner, Thomas Bartram, Ursula Petersen, Bärbel Steinert, Peter Thol, und Brünhild Schauer.

Wie üblich werden in einer Satzung Rechtsstellung, Aufgaben, Zusammensetzung und Wahlverfahren für den Beirat sowie Finanz- und Versicherungsangelegenheiten in Sachen der ehrenamtlichen Tätigkeit geregelt. Der Beirat allerdings ist - wie in solchen Fällen rechtlich erforderlich - kein Organ der Gemeinde St. Peter-Ording. Das alles findet sich dann niedergeschrieben. Zunächst hatte man sich in mehreren Sitzungen über die Arbeit von Seniorenbeiräten und die rechtlichen Voraussitzungen informiert. Da eindeutig Konsens für einen Ü 60 Beirat für St. Peter-Ording existiert, haben Jürgen Timmann, Cornelia Bothe und Georg Panskus den Entwurf erstellt. Gemeindevertreterin Ingrid Brill war über den Fortgang der Arbeiten in dem Seniorenarbeitskreis informiert und hat unterstützend mitgewirkt.

 

Im Sinne der Beratung bezüglich der Rechtssicherheit war der Entwurf der Kommunalaufsicht des Kreises zugestellt worden. Sie empfahl, auf die in ihm vorgenommene dezidierte Auflistung von Themen der Beteiligung zu verzichten, da der Beirat grundsätzlich über alle wichtigen Angelegenheiten zu unterrichten ist, die in seinen Zuständigkeitsbereich fallen. Das bedeutet: Der „Ü 60-Beirat“ hat das Recht, zu jedem Tagesordnungspunkt, der für Mitbürgerinnen und Mitbürger über 60 relevant sein kann, angehört zu werden. Deswegen steht in dem Satzungsentwurf auch, dass die Ausschüsse der Gemeindevertretung ihn über alle diesbezüglichen Tagesordnungspunkte zu unterrichten haben. Dem Beirat sollen dazu die Einladungen und Vorlagen zu den Sitzungen zugestellt werden.

Der Satzungsentwurf wurde gemeinsam mit den anwesenden Senioren beraten. Hier und da gab es Erläuterungsbedarf. Die dezidierte beabsichtigte Aufstellung von Themen und der Begriff „nichtöffentlich“ nahmen in der Diskussion Zeit in Anspruch. Hinsichtlich des Herausnehmens der „Themenpunkte“ wollten die Ausschussmitglieder der SPD das noch in ihrer Fraktion abklären. Nun soll die Satzung auch ohne Empfehlungsbeschluss auf die Tagesordnung der Gemeindevertretung am 11. Juni gesetzt werden, damit die Einrichtung des Ü 60 Beirates zügig von statten geht. Boy Jöns machte nämlich deutlich: „Sonst wird das wohl mit einem Ü 60-Beirat in diesem Jahr nichts mehr.“

Hjr, 24. Mai 2019, HN und www.jb-spo.de

Immer ein Auge für Vögel und mit Fernglas und Kamera unterwegs

 

Ein Schweizer hat der Vogelwelt zuliebe seine Liebe für Eiderstedt entdeckt

 

Am Grudeweg in Ording in der Kurve hinter den Campingplätzen von Saß und Schulz hatte Fritz Sigg seine Kamera auf die Weißwangengänse gerichtet und schaute dann ihrem Flug nach. Er ist Ornithologe und bereits seit 2012 jedes Jahr in St. Peter-Ording und Eiderstedt auf Vogelerkundung. Gänse und Enten haben es ihm besonders angetan, aber auch Lerche, Schilfrohrsänger oder Rohrammer, Seeregenpfeifer, Austernfischer, Kiebitz, Löffler und Säbelschnäbler – er kennt sich mit der Vogelwelt aus. Auf Anhieb erkennt er sie am Gesang oder den Lauten und bei größerer Entfernung in seinem Spektiv. Als Begleiter auf seinen Streifzügen wird man sofort informiert: „Da im Reet sitzt ein Rohrammermännchen.“ Er schärft einem in Kürze den Blick. Alleine unterwegs sieht man so viele Vogelarten jedenfalls nicht.

Noch sind nicht nur auf den Ordinger Fennen Scharen von Nonnengänsen versammelt. Nicht mehr lange, dann sind sie verschwunden und auf dem Weg in die Arktis. Dort brüten sie, um dann im Herbst hier wieder Zwischenstation zu machen und weiter gen Süden zu fliegen. Nächstes Jahr so ab Februar wiederholt sich bis Mitte Mai das Gänsespektakel. Nicht zu jedermann Freude, denn der Gänsefraß richtet auch Schäden an, aber Fritz und Heidi Sigg genießen diese Zeit auf Eiderstedt im Mai, die sie mit einigen Tagen Urlaub in Hamburg kombinieren. Gekommen sind sie auch wegen der Ringelgänse, die sich jedoch meistens vor dem Deich aufhalten. „Diese Gänseart hat bestimmte Drüsen, die das Salz aus den Pflanzen filtern“, erfährt man nebenbei von ihm, als ein Schwarm in Richtung Deich und Leuchtturm Westerheversand fliegt. Nach dem Hochwasser hat die Ebbe eingesetzt. Der Tisch für die Vögel ist gedeckt.

Seit seiner Kindheit ist Fritz Sigg naturverbunden. Jetzt steht der Lagerist aus Lindau in der Schweiz kurz vor dem Ausscheiden aus dem Berufsleben. In dem Ort zwischen Zürich und Winterthur lebt er mit seiner Frau. Die Tochter ist inzwischen schon länger aus dem Haus. Heidi Sigg ist ebenfalls noch berufstätig, aber hat den Umfang reduziert. Er hat sie auch für die Vogelwelt begeistern können. Sie unterstützt ihn, der heute nur noch ein sehfähiges Auge hat. Aber er reist manchmal auch alleine.

Viermal war er auf Helgoland, zum ersten Mal 1996. Norwegen war ihm zu weit, aber er wollte auch Alk, Basstölpel, Lumme und Eissturmvogel in der Natur beobachten. Seit gut vierzig Jahren begibt er sich auf Vogeltouren, war in Ungarn und in Rumänien. „Die Massen an Gänsen, die ich 1997 in Bulgarien gesehen habe, kann man sich gar nicht vorstellen, und wenn ich dann bedenke, welche Strecken sie noch zurücklegen“, teilt er staunend mit, als wäre er eben erst dort gewesen. Eher ein Zufall hat ihn auf Eiderstedt aufmerksam gemacht. Im NDR-Fernsehen hatte er eine Sendung über die Nordseeküste von Cuxhaven bis Skagen verfolgt. An einem Bahnhofsstand bekam er einen Prospekt über die Nordsee in die Hand und blätterte genau die Seite mit dem Leuchtturm Westerheversand im Hintergrund auf. Sofort klickte es bei ihm: „Da muss ich hin.“ Klar war dann für ihn, dass seine Frau nach seinem ersten Aufenthalt mitkommen sollte, und sie genießt nun diese Tage mit ihm hier und vor allem die Ruhe. Weniger der Wind, doch die Weite ist für beide immer wieder ein besonderes Erlebnis.

Mit der Bahn reisen sie an und sind dann meistens mit dem Fahrrad unterwegs. In ihrem Quartier „Godewind“ sind sie inzwischen Stammgäste und „Ottos Fahrradlädchen“ ist immer erster Anlaufpunkt vor Ort.- Es sind aber nicht nur die Vögel, auch für die Umgebung zeigen beide Interesse. Die Ziele werden immer ausgeguckt. Hoyerswort gehörte dieses Mal dazu, aber er muss dann immer noch einmal Vögel beobachten. Schließlich ist Fritz Sigg freier Mitarbeiter der Schweizerischen Vogelwarte in Sempach bei Luzern und meldet dort besondere Beobachtungen. Sein Smart-Phon weist die Meldungen aus. Unter ornitho.ch ist die Schweizer Warte mit denen in Deutschland, Italien und Frankreich jeweils mit der zugehörigen Endung vernetzt.

Vogelbeobachtung ist für viele ein Hobby und für viele auch Teil ihres Freizeitlebens geworden, wie für Fritz und Heidi Sigg. Am Neusiedler See hat er einen Spezialisten für Gänse und Enten kennen gelernt, am Grudeweg in Ording einen für Seeregenpfeifer. „Da ist ein Schilfrohrsänger“, macht sie ihn aufmerksam, und er greift zum Spektiv und vielleicht auch zur Kamera. Je nachdem, ob er vielleicht sogar einen beringten Vogel im Visier hat. Bilder versendet er nicht nur, er stellt sie auch ins Netz unter www.nettarufina.com. Fritz Sigg und die Kolbenente gehören nämlich zusammen.

Hans Jörg Rickert, 14. Mai 2019, HN und www.jb-spo.de

Auf Kiebitzküken lauern viele Gefahren, aber die Eltern sind wachsam

 

Im Mai ist Kiebitzkükenzeit

Seit Anfang März gerät der Kiebitz (vanellus vanellus) immer wieder in den Blick des Deich- und Wiesenwanderers, z.B. am Feldhausweg und am Grudeweg. Die offene Vegetation auf den Fennen liebt er. Das Gras darf nicht zu hoch sein, und gegen Diesteln hat er nichts. Auch mit den Gänsen arrangiert er sich, und Federn, Gänsekot und Gänseblümchen machen es schwer, seine Küken zu erkennen. Aber auch die Kiebitzweibchen beim Brüten auszumachen, ist nicht leicht. Gut getarnt und geduckt sind sie nur schwer zu entdecken. Unverwechselbar ist sein Flug, der den Vogelfreund auf den Wanderungen begleitet. Dieses Gaukeln, das plötzliche und flatterhafte Trudeln, der Sturzflug und dazu sein Kiewitt, und dann auch wieder geradlinig, manchmal dicht über dem Boden.

Der Kiebitz ist etwa taubengroß. Seine Oberseite schillert zum Teil grünlich und kontrastiert mit der weißen Unterseite mit schwarzem Brustband. Auf seinem Kopf hat der Vogel markante Schmuckfedern anhand derer sich Männchen und Weibchen unterscheiden lassen. Die männlichen Kiebitze haben eine lange, die Weibchen eine kürzere "Federholle".

In der Balzzeit legen die Männchen mehrere Nestmulden an. Hat ein Männchen ein geneigtes Weibchen gefunden, so entscheidet es, in welche Mulde sie ihre Eier legt. Die Brutzeit beträgt 25 Tage. Dann schlüpfen die bis zu vier Jungen, aber auf sie lauern viele Gefahren. Trotz großer Wachsamkeit der Elternvögel, die ihre Küken warnen, überleben meistens nur wenige, obwohl ihr Tarnverhalten von Anfang an ausgeprägt ist. Die Küken verstecken sich so geschickt, dass sie kaum zu entdecken sind. Wenn die Eltern aufgeregt in die Luft steigen, dann müssen irgendwo Küken sein. Aber auch auf den Fennen sind sie immer wachsam und halten meistens Wache, dass ihren Kleinen nichts geschieht.

Hans Jörg Rickert, 16. Mai 2019, www.jb-spo.de

Konzert für Violine und Orgel mit Werken vom Barock bis zur Moderne

 

Andrej Madatov und Christoph Jensen konzertierten in der St. Peter-Kirche

Ein breitgefächertes Programm hatte Christoph Jensen den vielen Musikfreunden in der St. Peter-Kirche im Rahmen der Begrüßung angekündigt. Es begann mit der Fuge g-moll BWV 578 mit ihm von der Orgelempore, auf die Andrej Madatov mit der Sonata g-moll für Violine Solo BWV 1001 gewissermaßen von vorne vor dem Publikum antwortete. Dem Concerto B-Dur für Orgel mit Allegro – Siciliana – Allegro von Marx Philipp Zeyhold (1704-1760) von W.A. Mozart folgte das Adagio E-Dur für Violine und Orgel KV 261. Die Einstimmung in das Konzert war gelungen. Das Publikum wusste, dass dieser Konzertabend mit diesen beiden Interpreten den schönen Frühlingstag abrunden würde. Beide lieben ihr Instrument, Christoph Jensen „seine“ Lobback-Orgel und Andrej Matadov seine Geige. Liebevoll entnimmt er sie dem Geigenkasten und vertraut sie ihm nach dem Spiel wieder an. Das hatten Konzertgäste vor zwei Jahren schon einmal an ihm in der St. Peter-Kirche beobachten können.

Der 1964 geborene konzertierende Violinist mit ausgedehnten Konzertreisen in Deutschland, Holland, der Schweiz und in Japan lebt seit 1989 in Hamburg. Seine intensive Konzerttätigkeit hat einen Schwerpunkt in dem Repertoire für Violine solo. Dieses erweitert er ständig. Wie virtuos und wie sensibel er seine Geige spielt, ist bewundernswert.

Das war an diesem Abend besonders zu erleben mit der Sonate D-Dur op. 155 für Violine solo: Moderato – Andante dolce. Tema con variazioni – Con brio. Allegro precipitato. Begeisterten Beifall gab es für ihn nach seinem exzellenten Auftritt. Max Regers (1873-1916) Melodia aus op. 129 für Orgel solo leitete über zur Romanze op.24 für Violine und Orgel von Otto Emanuel Olsson (1879-1964). Mit ihr und dem zweiten Satz "Adagio" aus der Sonate Nr.3 d-moll op. 108 für Violine und Klavier – hier mit Orgel - von Johannes Brahms als Zugabe klang der Abend wunderschön aus.

Welche Klangvielfalt Orgel sowie Violine und Orgel gemeinsam aufzuzeigen vermögen, hörte das höchst aufmerksame Publikum außerdem bei Praeludium und Fuge d-moll von Felix Mendelssohn (1809-1847) für Orgel und zuvor beim Thema mit Veränderungen für Violine und Orgel op. 150 von Joseph Rheinberger (1839-1901). Der Bogen von Bach bis zur Moderne war eindrucksvoll gespannt worden. Wer sich dann das Programm insgesamt genauer anschaut, erkennt die ordnende und einfühlsame Hand des Organisten Christoph Jensen, der dem Konzertabend im Zusammenspiel mit Andrej Madatov und auch dadurch besondere Akzente verlieh.

Hjr, 13. Mai 2019, www.jb-spo.de

Siehe dazu unter www.jb-spo.de 2017 April 2

„Konzert für Musikkenner und Neugierige  Violine Andrej Madatov & Orgel - Christoph Jensen - im Dialog

Kunsthandwerkermarkt in der Utholm-Schule zog wieder viele Besucher an

 

Förderverein der Utholm-Schule St. Peter-Ording profitiert davon

Seit Umzug in ihre neuen Räumlichkeiten – vor 20 Jahren – findet in der Utholm-Schule St. Peter-Ording ein Kunsthandwerkermarkt statt. Entstanden war er dadurch, dass Gudrun Cunze aus Husum und Georg W. Jensen aus St. Peter-Ording miteinander sprachen. Er war der Schulleiter dieser Grundschule, zu der noch ein Förderzentrum gehörte. Kollegium und Förderverein erkannten die Möglichkeiten eines solchen Marktes im Hinblick auf Öffnung der Schule und entwickelten vielfältige Kooperationen. Eine ist auch die mit dem Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes.

Viele Jahre beteiligte sich dieser mit einem Stand auf dem Markt und spendete seinen Erlös dem Förderverein. Auch die Beteiligung mit „Matjesbroten“ am Donnerstag im Dorf kam später hinzu. Hier ging der Erlös an „Armut für junge Kinder“. Mit dem Stand beim Weihnachtsmarkt im „Winterdorf“ des Ev. Jugenderholungsdorfes wurde von Marlene Pauly-Burchatzky, der Vorsitzenden des Ortsverbandes ein neuer Ort der „Wertschöpfung“ gefunden. Der Erlös ging an den Förderverein der Utholm-Schule. Jetzt geschah das zum letzten Mal mit einer Spende in Höhe von 500 €. Das Rote Kreuz übergibt seinen Stand dort an den Förderverein. Boy Möller, seit nun neun Jahren Rektor, bedankte sich herzlich bei der Vorsitzenden und ihrer Stellvertreterin Waltraut Schreiber für die jahrelange Unterstützung der Arbeit an der Schule. Wolfgang Bury als Kassenwart und Helena Nedbal aus der Elternschaft schlossen sich dem an. Sie selbst war beim Kuchenstand des Fördervereins mit aktiv wie ebenso Frauke Hansen als ehemalige Konrektorin der Schule und heute Mitgliedmit im Vorstand des DRK in St. Peter-Ording.

 

Das Netzwerk an der Utholm-Schule ist weit geknüpft: Die Umweltbildungs-Imkerei Wiese & Scheffler aus Tating gehört ebenfalls dazu und hat ihre Bienenkörbe u.a. in der Streuobstwiese der Schule aber auch in den Salzwiesen platziert. Jetzt waren die beiden Imker wieder dabei und verkauften ihren „Salzwiesenhonig“ vor dem Eingang. Zusätzlich informierten sie über ihre Arbeit.

In der aus Veranstaltungs- und zugleich Musikraum mit dem Eingangsbereich geschaffenen Aula und den beiden Fluren links und rechts gab es insgesamt 22 Stände sowie eine Cafeteria. Seit drei Jahren organisieren den Markt Elisabeth und Peter Huxhold in Nachfolge von Gudrun Cunze. Sieben Jahre insgesamt sind sie jetzt dabei. „Es ist wie eine große Familie. Wir kennen uns alle und machen das hier besonders gerne.“ Bemaltes Porzellan, Glasperlen, Gebrauchs- und Zierkeramik, Silber- und Kettenschmuck, Altes Leinen, Öl- und Aquarellmalerei, Figuren und mehr „Nur aus Papier“, Holzarbeiten, Patchwork, Gestricktes und Gehäkeltes in hoher Qualität sind zu finden, und allein das Auge freut sich schon mit. Der Reinerlös aus den Standgebühren geht an den Förderverein. So kommt Summe zu Summe und erleichtert der Schule finanziell die Durchführung besonderer Projekte. Auch in besonderen Notfällen wird schnell Abhilfe geschaffen.

Über eines waren sich alle Besucher einig: „Dieser Markt hat eine ganz besondere Atmosphäre.“ Der Zulauf war wieder groß. Es herrscht eine Ruhe und Gelassenheit, es dudelt nicht irgendwo Musik, man schaut und spricht miteinander – und nimmt meistens etwas Schönes für sich mit. Unter anderem waren Aussteller von Alt-Duvenstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde), Bark-Bockhorn (Kreis Segeberg), Vollstedt und Ellhöft (Kreis Nordfriesland) dabei.

Hjr, 13. Mai 2019, HN und www.jb-spo.de

ORTE im Blickpunkt

 

Flugplatz St. Peter-Ording am Feldhausweg   54°18′30″ N, 8°40′58″ O

 

 

Aus der Gemeindepolitik

In der Sitzung des Sozialausschusses am 25. April 2019 wurde unter anderem die Errichtung einer Rettungsstation angesprochen und erläutert, dass als Standort der Flugplatz in Frage kommt und entsprechende Verhandlungen laufen.

Siehe dazu Bericht www.jb-spo.de 2019 April 2:

Sozialausschuss im Sinne der Daseinsvorsorge unterwegs

 

Flugunfall am 8. Mai 2019

Am 8. Mai ereignete sich ein Flugunfall. Die Husumer Nachrichten berichteten.

Alarmierung am Mittwoch gegen 17:05 Uhr mit dem Einsatzstichwort- TH G Flug1- an den Flugplatz. Der zu einem anderen Einsatz disponierte RTH NHC 01 hatte während der Startvorbereitung ein Flugzeug von der Landebahn abkommen und in einem Graben zum liegen kommen sehen. Die Besatzung leistete sofort Erste Hilfe und flog 2 Personen zur Sichtung in ein Krankenhaus.

Bei Ankunft wurde auslaufender Kraftstoff festgestellt. Dieser wurde aufgefangen, ein Flügeltank zum Teil abgepumpt. - Die Bergung und weitere Maßnahmen wurden durch den Eigentümer getroffen.

Im Einsatz: MZF, HLF, LF, RTH NHC 01, Polizei, Bergungsunternehmen

 

Entnommen dem Netzauftritt der FFW SPO am 11.05.2019

 

Hintergrund

Eröffnung: April 1968  /  Betreiber: Flugplatz-Betriebsgesellschaft St. Peter-Ording

Start- und Landebahn: 670 m × 30 m Asphalt

 

Der Flugplatz St. Peter-Ording ist der Verkehrslandeplatz des schleswig-holsteinischen Nordseeheil- und Schwefelbades St. Peter-Ording. Hier dürfen Motorflugzeuge, Motorsegler, Ultraleichtflugzeuge, aber auch Hubschrauber bis zu 5700 kg landen. Auf dem 11 Hektar großen Gelände befinden sich u. a. eine Tankstelle mit Flugzeugbenzin sowie ein Hangar und ein Tower. Es gibt Stellplätze, jedoch nur in beschränkter Anzahl.

In den Jahren 2013 und 2014 wurde der gesamte Flugplatz grunderneuert. Diese Maßnahmen umfassten sowohl die Instandsetzung der Flugzeughallen als auch die Modernisierung des Towers und eine Neuausstattung des Flugplatzrestaurants. Dazu kamen neue Abstellflächen für Flugzeuge. Wiedereröffnung war der 1. April 2015.

 

Seit dem 20. Januar 2014 ist ein Rettungshubschrauber der Firma Northern HeliCopter GmbH auf dem Flugplatz stationiert. Dieser ist primär für die Baustellen der Offshore-Windenergieanlagen in der deutschen Bucht zuständig, kann aber auch für allgemeine Suchaktionen angefordert werden. Der Rettungshubschrauber ist vom Typ Aérospatiale SA 365. Die Crew dieses Rettungshubschraubers besteht aus fünf Personen pro Schicht und lebt während der Bereitschaft auf dem Flugplatz.

 

Entnommen aus wikipedia am 11.05.2019

Hjr, 11.Mai 2019, www.jb-spo.de

Kreativ diskutierender Umweltausschuss hat die Natur im Blick

 

Von Baumschutz über Ausgleichsflächen bis zu Bienenweiden reicht das Spektrum

„Einen stattlichen gesunden Baum werde ich doch nicht fällen.“ Für diesen Satz steht Christian Heldt, Gärtner des Bauhofes. Aber wenn es aus Gründen der Sicherheit für Mensch und Verkehr sein muss, dann entscheidet er sich auch für das Fällen und Ersatzpflanzungen. So gibt der Baumbestand mit Pappeln in der Straße „Zum Karpfenteich“ zu Sorgen Anlass. Hier lässt sich das Fällen aufgrund immer wieder notwendiger Eingriffe wegen der mangelhaften Kronenfestigkeit nicht vermeiden. „Bei einer Pappel darf man nicht lange diskutieren“, so Heldt. „Sie sind wenig geeignete Straßenbäume und ab einem bestimmten Alter nicht ungefährlich.“ Im Zusammenhang mit der erforderlichen Verbesserung des Straßenzustands sollen dort deswegen im nächsten Winter bis 15 Bäume gefällt und durch geeignete Alleebäume ersetzt.-

In dem Zusammenhang ging es in der Sitzung des Bauausschusses auch um die etwa 10 Jahre alte Aufforstungsfläche an der Wittendüner Allee. Sie befindet sich seitlich des Olsdorfer Sielzuges angrenzend an den Westküstenpark. Weitere dahinter liegende Flächen sind ebenfalls in den Jahren aufgeforstet worden. Sie reichen bis zum Schiffdieweg. Insgesamt sind es etwa acht Hektar, zu denen noch weitere zwei hinzukommen sollen.- Der Olsdorfer Sielzug ist durch „Mäanden“ aufgeweitet worden.-

Für die Anlage von „Blühstreifen/Bienenweide“ ist genügend Saatgut vorhanden. Die Flächen sollten mindestens 100 Quadratmeter groß sein. Sie müssen vorbereitet werden. Wer solche Flächen zusätzlich zur Verfügung stellen kann, möge sich an Sachbearbeiterin Elisabeth Niehus beim Amt Eiderstedt wenden (Tel. 04862 1000 124). Das berichtete Christian Heldt in der von Reinhard Lucassen (AWG) geleiteten Sitzung des Umweltausschusses. Hinsichtlich aller Maßnahmen sprach er von einem guten Weg, auf dem sich die Gemeinde befinde.

In Sachen CO2- Einsparung sind derzeit kaum weitere Punkte zu machen, so Bürgermeister Rainer Balsmeier. Viele Maßnahmen sind durchgeführt, so gibt es unter anderem Photovoltaikflächen auf Dächern der Schulgebäude, ein Blockheizkraftwerk beim Gymnasium und zwei neue Spitzenlastkessel in der Dünen-Therme. Die Beleuchtung in den Turnhallen wurde den Erfordernissen bezüglich der Energieeinsparung angepasst. Wenn es bei alten Straßenlampen wirtschaftlich sinnvoll ist, werden sie dann durch LED-Leuchten ersetzt.

Bei allen Themen gab es durch regen Austausch Konsens. Wie in einem Ausschuss kreativ miteinander Dinge auf den Weg gebracht werden, machte der Umweltausschuss mehr als nur deutlich. „Wir hoffen sehr, dass Bürgerinnen und Bürger die Maßnahmen unterstützen und insbesondere dann für das Fällen der Pappeln Verständnis zeigen, wenn es im nächsten Winter dazu kommt.“ Damit beschlossen Bürgermeister und Ausschussvorsitzender die Sachdebatte.

Hjr, 8. Mai 2019, HN und www.jb-spo.de

ORTE – in den Blick genommen

 

Olsdorfer Sielzug - Vom Bahnhof Süd bis zur Wittendüner Allee

 

Wittendün mit Wittendüner Geest, Op de Geest, Bövergeest und mehr

Seit kurzem hat vor allem der Autofahrer, der von der Wittendüner Allee oder Böhler Landstraße über den Wittendüner Kreisel Richtung Bahnhof-Süd oder Gewerbegebiet fährt, vielleicht nicht nur die Straße im Blick. Aufgefallen ist ihm sicherlich, dass eine Stelle aufgehübscht worden ist: Rechterhand sind ein Teich mit „Entenhäuschen“ und Neubauten sichtbar geworden, nachdem der Wildwuchs drumherum gelichtet worden ist. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht es weiterhin wie seit Jahren ungepflegt aus. Auch dort befindet sich ein Teich, und von der dahinter gelegenen „Ostergeest“ (Abzweiger von der Bahnhofstraße) führt als Abkürzung ein Trampelpfad zur Eiderstedter Straße.

Wer sich vor dem Bahnsteig gleich rechts vor dem alten Bahnhofsgebäude vorbei – jetzt Wohnhaus – den Weg „Am Bahnhof“ entlang bewegt, passiert rechterhand einige Grundstücke und kommt dann zu den Schrebergärten, die dort in unterschiedlichem gärtnerischem Zustand mehr oder weniger dringend auch auf ihre Gärtner warten. Dahinter verläuft sozusagen parallel zum Weg und den „gelben“ Wohnhäusern der Wittendüner Geest der Olsdorfer Sielzug. Auch da befindet sich noch ein Teich. Er ist aus Sicherheitsgründen eingezäunt.

Entwässerung ist zu jeder Zeit auf Eiderstedt und gleich an welchem Ort eine alte und wichtige Aufgabe gewesen. Davon zeugen die vielen Gräben und ihre noch sichtbaren Reste mit kleineren Wasserflächen auch im Neubaugebiet Wittendün, so z.B. in der Nähe des Spielplatzes „Op de Geest“. Im Dorf ist mancher Entwässerungsstrang verrohrt. Aber auch im „Kattrepel“ findet sich noch ein Graben und beim Parkplatz Heedweg ist auch einer deutlich sichtbar. Meistens wird das Wasser sogenannten Zuggräben zugeführt, die dann in einen Sielzug wie den Olsdorfer münden.

Er hat seinen Anfang genau oberhalb des nun sichtbaren Teiches an der Eiderstedter Straße und dient damit der Aufnahme des Wassers aus dem Gebiet nördlich der Dorfstraße bis hin zum Heedweg und weiter der Kirche St. Peter. Der Graben an der Südergeest zur Bahnhofstraße hin gibt sein Wasser danach verrohrt an ihn ab. Der Olsdorfer Sielzug verläuft mit Räumstreifen zwischen dem Gemischtgebiet „Wittendüner Geest“ und dem Wohngebiet „Op de Geest/Bövergeest“ und biegt hinter Wittendüner Geest 38 rechts zur „Wittendüner Allee“ hin ab, quert diese und verläuft seitlich am Westküstenpark vorbei, ehe er dann vor dem Schiffdieweg – Abzweiger von der Böhler Landstraße - Richtung Osten weiterführt. Dort nimmt er gleich Wasser des Nordeck-Sielzuges auf, später auch noch das des Böhler Sielzuges. Vor dem Parkplatz vor dem Abzweiger über den Eiderweg nach Böhl quert er die L 33 (Fortführung der Wittendüner Allee) und mündet dann selbst in den Utholm-Sielzug. Dieser speist sein Wasser vor Wilhelminenkoog in den Ehster Hauptsielzug ein. Über Ehstensiel geht das Wasser dann in die Nordsee. Das Wasser quert also mehrfach die ersten Kilometer der Hauptstrecke vom Marktplatz St. Peter-Dorf in Richtung Eidersperrwerk.

Hans Jörg Rickert, 14. März/8. Mai 2019, www.jb-spo.de

Der Vorentwurf für den Einzelhandel in Ording nimmt Gestalt an

 

Im Juli 2015 war die Absicht des Vollsortimenters Edeka und des Discounter Aldi, sich in Ording nördlich der Tankstelle anzusiedeln, zum ersten Mal in einer Sitzung der Gemeindevertretung öffentlich beraten worden. Zu dem Termin ging es nur darum, ob das überhaupt geschehen sollte. Am 21. März 2016 fiel dann die Grundsatzentscheidung dafür nur knapp. Die CDU-Fraktion war nicht zu gewinnen gewesen.- Im Zusammenhang damit stehende verkehrliche Fragen waren nun einer Lösung zuzuführen. Man verständigte sich unter Einbeziehung der Betreiber im Hinblick auf Zufahrt zum Gelände und auch Situation am Strandweg als Zubringer zum Übergang Köhlbrand wie auch zu einem Teil nach Ording Nord auf zwei mögliche Kreisverkehre. An den Kosten für den im Kreuzungsbereich Dreilanden (B 202) und Strandweg bzw. Waldstraße liegenden sollten sich die Nahversorger beteiligen. Die Kuh brachte man vom Eis. Der LBV in Flensburg war mit eingebunden gewesen. Nun stand aber erst einmal die Änderung des Flächennutzungsplanes für das bisher landwirtschaftlich genutzte Gelände an. Dafür war das Verfahren einzuleiten und auch erst abzuschließen, bevor der dazugehörige vorhabenbezogene B-Plan 73 in Angriff genommen werden konnte. Der 9. Änderung des F-Planes stimmte die Gemeindevertretung dann am 24. April 2019 zu (wir berichteten). Zwischenzeitlich war über „Berichte der Verwaltung“ schon bekannt geworden, dass bei der Verwirklichung des „Strandweg“-Kreisverkehrs nicht alles so laufe wie erhofft. Das zur Vorgeschichte.-

In der Sitzung des ab nun nur noch Bau- und nicht mehr auch noch Verkehrsausschusses am 29. April wurde der Vorentwurf für den B-Plan 73 vorgestellt. Anwesend waren gemäß neuer Zusammensetzung Vorsitzender Kurt Kahlke (SPD), Hans-Wolfgang Rohde (SPD), Richard-Flohrs Richardsen (CDU), Thorsten Malorny i.V. für Bodo Laubenstein (CDU), Christian Heinze i.V. für Harry Bresemann (CDU), Hans Burmeister (FDP) sowie Frank Boller i.V. für den stellv. Vors. Andreas Mietz (AWG). Der Trennung in zwei Ausschüsse hatte die Kommunalaufsicht jetzt stattgegeben.

Heike Marxen vom Planungsbüro Sven Methner in Meldorf übernahm den Sachvortrag und führte dazu u.a. aus: Ein Vorhabenträger hat Interesse an der Ansiedlung eines Edeka-Marktes sowie eines Aldi-Marktes in Dreilanden und unter Vorlage entsprechender Pläne die Aufstellung eines B-Planes beantragt. Der bestehende Aldi-Markt möchte seinen bisherigen Standort im Gewerbegebiet Nordergeest aufgeben und mit dem Umzug nach Dreilanden seine Verkaufsfläche von 790 qm auf 1280 qm erweitern. Für den Edeka-Markt sind 1560 qm vorgesehen. Festgestellt wurde, dass die Nahversorgung in Ording aufgrund des Ausbaus in Ording nicht ausreicht und zu verbessern erforderlich ist. Das Interesse an einer wohnortnahen ausreichenden Nahversorgung hat aus Sicht der Gemeinde genug Gewicht, um die Planung vorzunehmen. Verkehrliche Auswirkungen, Flächenverbrauch und Schallemissionen können dabei hinsichtlich der Auswirkungen auf ein Mindestmaß begrenzt und vor allem schädliche Auswirkungen ausgeschlossen werden.

Vorgesehen sind zwei voneinander getrennte Gebäude, 193 Stellplätze, ein umfangreicher Schallschutz zum Baugebiet Friesenstraße, dazu Grünflächen und eine verkehrliche Anbindung über einen Kreisverkehr im Norden direkt in Höhe des Nahversorgers. Die vorhandene Tränkekuhle (Biotop) soll in den Grünflächenbereich des Areals hinter künftig „Aldi“ verlegt werden. Für die bisher landwirtschaftliche Fläche sind im Gemeindegebiet Ausgleichsflächen zu finden.

In der Aussprache wurde von Frank Boller die Rechtssicherheit hinterfragt. Sie ist aber durch das Lärmschutzgutachten gegeben. Bekannt wurde nun auch, warum der zweite Kreisverkehr aus dem B-Plan herausgenommen worden ist. Er würde in die zweite Deichlinie eingreifen (Strandweg gegenüber Restaurant Cafe Köm), doch kann seitens des LKN ohne eine vorliegende Planung keine Aussage hinsichtlich einer möglichen Umsetzung gemacht werden. Er ist aber weiterhin beabsichtigt und liegt nun erst einmal auf Eis. Querungshilfen von der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es südlich am Kreisel und vor dem Grenzbereich zur Tankstelle jeweils zu den beiden direkten Zugängen für Fußgänger und Radfahrer. Aldi wird zu einem großen Teil hinter der Tankstelle verdeckt sein. Am Kreisel gibt es Sichtschutzzäune.-Der Ausschuss gab gemäß Vorlage sein Votum einstimmig.

Hjr, 7. Mai 2019, HN und www.jb-spo.de

 

Siehe Zum Thema EDEKA / ALDI auch unter www.jb-spo.de

 

2015 Juli                      Gemeinderat: Klare Mehrheiten trotz heikler Themen

2016 April                     Grundsatzentscheidung für EDEKA/Aldi in Ording

2016 Oktober               Bauausschuss der Gemeinde - umfangreiches Pensum

2017 Oktober               Ausdauersitzung des Bauausschusses St. Peter-Ording

2017 Oktober 2             Veränderungssperre für B-Plan 30 verlängert und Aufstellungsbeschluss (EDEKA-ALDI) gefasst

2018 Oktober               Zwei Kreisverkehre geplant

2019 März 2                  Sitzung des Ausschusses für Bauwesen und Verkehr  -  "der üblichen Art"

2019 April 2                  „Baustellen“ genug für die Gemeindevertretung St. Peter-Ording

Theodor Storms Chor und Kantorei St. Peter begeisterten am Wochenende

 

Das Oratorium „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn wurde in Wesselburen und Husum aufgeführt

„Ihr wart wunderbar!“, sagte Anja Sommerer (1. Violine) aus Flensburg vom SH Landestheater & Sinfonieorchester zu Lisa Florentine Schmalz (Sopran), Florian Sievers (Tenor) und Hinrich Horn (Bass). – Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen hatte gerade erst den Taktstock sinken lassen, das Publikum hatte eben den begeisterten Applaus beendet und verließ nun am frühen Sonnabendabend voller Freude über das schöne Konzert die Kirche St. Bartholomäus in Wesselburen. Die Musik des Oratoriums „Die Jahreszeiten“ (1801) von Joseph Haydn (1732 - 1809) klang noch nach. Es war die erste von zwei Aufführungen am Wochenende. Die zweite fand am Sonntag in Marien-Kirche ebenfalls höchst eindrucksvoll und begeisternd statt. Sie war in ihrer Qualität noch dichter.

Der Theodor Storms Chor von 1843 e.V. aus Husum und die Kantorei St. Peter aus St. Peter-Ording hatten diese letzte große Komposition Haydns als gemeinsames Projekt einstudiert und im wahrsten Sinne des Wortes wirklich wunderbar aufgeführt. Das gilt für alle Beteiligten: die drei Solisten, die 56 Sängerinnen und Sänger, das „concerto classico“ mit mehr als 30 Musikern, darunter Anja Sommerer in der Funktion der Konzertmeisterin, und seinem Leiter Christoph Jensen. Er spielte in diesem Konzert auch das Cembalo.- Das Orchester besteht seit 1986. Musiker aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck und einigen anderen Städten kommen in diesem für größere musikalische Projekte zusammen. Da die St. Peter-Kirche für ein solches Konzert zu klein ist, wird die Möglichkeit in Wesselburen gerne angenommen.

Haydn lebte ab 1790 als freischaffender Musiker in Wien. Das Libretto der Jahreszeiten hat der für den Wiener Hof tätige Diplomat und Leiter der Hofbibliothek Gottfried van Swieten verfasst. Es basiert auf dem Lehrgedicht „The Seasons“ von James Thomson (1700-1748). Dessen Text übersetzte und bearbeitete er frei, auch im Geiste der Aufklärung und des Freimaurertums.

Van Swieten zeichnet ein idealistisches Bild vom einfachen Landleben im Einklang mit der Natur. Die drei Protagonisten Hanne (Sopran), Lukas (Tenor), und Simon (Bass) erleben zusammen mit dem Landvolk (Chor) den Lauf eines Jahres mit all seinen Freuden, aber auch Bedrohungen. Jede Jahreszeit wird durch prägende Ereignisse charakterisiert.- Dieses Geschehen hat Haydn musikalisch in großartiger Weise umgesetzt und ein opulentes klangliches Gemälde geschaffen, das uns trotz seines manchmal „altertümlichen“ Textes heute noch zutiefst anspricht.

Christoph Jensen ist es nicht nur gelungen, die beiden Chöre zusammenzuführen, sondern trotz weniger gemeinsamer Proben auch ein Ensemble zu schaffen, dass eine solche Leistung zu Gehör zu bringen vermag. Mit welchem Einfühlungsvermögen und welcher Aufmerksamkeit er das musikalische Geschehen steuert, dabei dann selber noch das Cembalo spielt, verdient Bewunderung. Die Sängerinnen und Sänger machen das mit und bringen sich als ausdrucksvoller Chor ein, der Nuancen spürbar werden lässt. Die Solisten haben das dann noch zu einem besonderen musikalischen Erlebnis erhöht. Sangen sie alle drei zusammen, vernahm man ein so warmes Klanggebilde, das wundersam anzuhören war und mit Chor und Orchester harmonierte. Sangen sie ihre Partien solo, kamen die Klarheit ihrer Stimmen und ihre Ausdruckskraft voll zum Tragen. Das unterstützten sie zusätzlich mit einer Gestik und Stimmgestaltung, die manchen Zwischenapplaus verdient gehabt hätte.- Die Konzertgäste nahmen Hinrich Horn unter anderem den Landmann ab, der im „Frühjahr“ hinter dem Pfluge schreitet, Lisa Schmalz auch das Mädchen, das sich im „Winter“ liedhaft auf des dreisten Junkers Pferd schwingt und ihm entflieht, und Florian Sievers den Wanderer, der in der Flockenlast des Schnees verzweifelt seinen Weg sucht. Als zur Herbstzeit Lukas „Liebstes Hannchen!“ und Hanne „Bester Lukas“ singen, wird das ebenfalls so authentisch musiziert wie auch von ihnen gesungen und dargestellt, dass es einfach wahr sein muss.- Anja Sommerer hatte es spontan richtig auf den Punkt gebracht.

Hans Jörg Rickert, 4. Mai 2019, HN und www.jb-spo.de

Ein Innenminister mit einem klaren konservativ demokratischen Bekenntnis

 

Hans-Joachim Grote war Gast beim Frühlingsempfang des CDU Ortsverbandes

Mehrfaches Glück hatte der CDU-Ortsverband St. Peter-Ording mit seinem Frühlingsempfang in der Strandbar 54° Nord am Ordinger Strand. Man war an der „EU-Außengrenze“, wie Boy Jöns im Laufe des vormittäglichen Zusammenseins von CDU-Mitgliedern und vielen Gästen den letzten Abgrenzungspfahl mit Kreuz in der Nordsee zum Schutz des Badebereiches betitelte. Das Wetter war sonnig und frühlingshaft kühl, Birgit und Uwe Schwalm sorgten mit ihrer Backgroundmusic für eine zusätzlich stimmungshafte Atmosphäre, die Gäste kamen alle mit guter Laune, und mit MdB Astrid Damerow (CDU) und Hans-Joachim Grote (CDU) als Minister für Inneres, ländliche Räume und Integration hatte der Ortsvorstand im wahrsten Sinne wohl politisches Schwergewicht geladen.

Eine Botschaft hatte dieser vor allem im Gepäck: „Gute Kommunalpolitik ist für mich der wichtigste Baustein.“ Das nahm man ihm dann auch ab, als er sich zu Politik äußerte und formulierte: „Demokratie entscheidet nicht über richtig oder falsch, sondern über mehrheitsfähig oder nicht.“ Er brach eine Lanze für die Mitnahme der Bürgerinnen und Bürger im Dialog, aber sagte auch klar und deutlich, dass Ziele zu formulieren sind. Dabei bezog er sich auf den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Mai 1961, als dieser die Mondlandung innerhalb von zehn Jahren vorgegeben hatte. Aus seinem konservativen Bewusstsein machte Grote kein Hehl. Bei dem, worüber er berichtete, behielt er Bodenhaftung.

Über Probleme in epischer Breite zu diskutieren, bringe nichts. Lösungsmöglichkeiten und Wege sind angesagt, die sich dazu eignen.- In Bezug auf den in Arbeit befindlichen Landesentwicklungsplan machte er klar, dass es bei 1106 Gemeinden im Land keine allgemeinverbindliche Vorgabe geben kann. Ein Ort mit 4000 Einwohnern mit touristischer Ausrichtung wie St. Peter-Ording hat andere Probleme als ein von der Anzahl der Einwohner gleicher im Binnenland. Er forderte zum „Denken in neuen Räumen“ und „neuen Kooperationen“ auf. In die Verantwortung seien gleichermaßen alle eingebunden. Was die Zukunft beträfe, machte er klar: „Die Zukunft ist keine digitale Fortsetzung der Vergangenheit.“

Ortsvorsitzender Berhard Lackhoff hatte in der Begrüßung zurückgeschaut auf das erfolgreiche Abschneiden bei der Kommunalwahl. „Wir haben vieles richtig gemacht, können es aber noch besser machen.“ Für die bevorstehende Europawahl hoffe er auf einen zumindest ebenso guten Ausgang von 45 Prozent für die CDU. „Europa geht uns alle an.“ Weiterhin Frieden in Europa gebe es nur mit einem starken konservativen Block mit Manfred Weber von der CSU und Niclas Herbst von der CDU als Spitzenkandidat für Schleswig-Holstein. Astrid Damerow, MdB und Kreisvorsitzende der CDU Nordfriesland, warb für die Teilnahme an der Europawahl und insbesondere dafür, dass die „richtigen Leute“ motiviert werden. Sie setzte hinzu: „Es geht um die Zukunft der EU und unsere Zukunft!“

Ein Frühlingsempfang ist vor allem aber auch ein Ort der Begegnung und dient Gesprächen miteinander. So war außer der persönlichen Referentin des Ministers Sabine Christiansen auch Hans-Jörn Arp - Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Kieler Landtag – da wie auch der Vorsitzende der CDU-Fraktion der Gemeindevertretung Bodo Laubenstein. Davon wurde rege Gebrauch gemacht. Auch Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff nutzte die Gelegenheiten zum Austausch. Maren Grunau aus dem Husumer Wahlkreisbüro der CDU fehlte ebenfalls nicht. Uwe Karl Kirchner (CDU) sorgte mit seinem Strandbar-Team für das leibliche Wohl. Auf Bierdeckeln konnten Fragen an Hans-Joachim Grote formuliert werden.

Diese präsentierte ihm dann Bürgervorsteher Boy Jöns (CDU), der zu Beginn das Ziel formulierte: „Wir wollen fahrradfreundlichster Ort Schleswig-Holsteins werden.“ Wege dazu wurden allerdings nicht diskutiert, aber Hans-Joachim Grote sah sich folgenden Themenschwerpunkten gegenüber: „Ist ein Online-Zugangs-Gesetz in Planung? - Werden Ärztegenossenschaften unterstützt? – Wie schützt man Bürger vor Enteignung? -  Wie kann mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden? – Wir möchten weniger „Autos“ in St. Peter-Ording.“ Zum Online-Zugangsgesetz gab er ehrlich Auskunft, dazu nichts sagen zu können. Bei den anderen Themen blieb er nicht sprachlos, sondern gab kurze Statements. Er hatte etwas zu sagen, blieb am Thema und arbeitete nicht mit Floskeln. Eben ein ganz erfahrener Kommunalpolitiker. Oberbürgermeister von Norderstedt war er gewesen. Der Beifall für sein Kommen und seine Gesprächskultur war groß.

Hjr, 5. Mai 2019, www.jb-spo.de

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Beteiligung der KITA in St. Peter-Ording anlässlich „#MissionInklusion“

 

„Die Zukunft beginnt mit dir“ ist in der Kita tägliche Praxis

„#Mission Inklusion“ ist der Aufruf der Aktion Mensch, die inklusive Gestaltung unserer Lebenswelt aktiv in die Hand zu nehmen. Diese beginnt schon bei den Jüngsten, denn wenn Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung, unterschiedlicher Herkunftsländer oder mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen von Anfang an gemeinsam groß werden, dabei auch erleben, dass ebenso Erwachsene mit Handicap für sie da sind, wird auch das für sie alltäglich. Viele Barrieren, mit denen wir heute konfrontiert sind, entstehen so gar nicht erst. Andere können von Anfang an abgebaut werden.

Beim diesjährigen Aktionstag wollte man besonders Kinder und Jugendliche aber auch Menschen, die in Schulen oder der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten, erreichen.

In Anlehnung an diesen Aufruf beteiligte sich die Ev. Kita St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog gemeinsam mit dem an sie angeschlossenen Familienzentrum bereits am Freitag an „#MissionInklusion“. Heilpädagogin Yvonne Meyer-Niehus aus dem Team der Kita-Leitung und die Koordinatorin des Familienzentrums Maike Christiansen hatten die Organisation des Tages übernommen. Christina Wienen, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins der Ev. Kita, teilte dazu mit, dass der Förderverein aus dem Erlös seiner vergangenen Aktionen 1500 Euro für die Anschaffung der Deckenschlitten im Bewegungsraum gespendet hat. So können die Geräte verschiedenartig miteinander kombiniert werden.

Eltern und Erziehungsberechtigten, aber auch der Öffentlichkeit, war an diesem Nachmittag Gelegenheit gegeben, sich bei Kaffee und Kuchen zum Thema zu informieren und ins Gespräch darüber zu kommen, wie Inklusion in der Ev. Kita in St. Peter-Ording verwirklicht wird. Für die Kinder war im großzügig eingerichteten Bewegungsraum der neuen erweiterten Kita in der Kirchenleye ein Parcours eingerichtet worden, in dem dann auch Inklusion erlebt werden konnte. Kinder haben keine Barrieren, und wenn es für sie welche gibt, finden sie meistens schnell Wege, diese zu überwinden. Dazu bieten die vielen Geräte und die Materialien der Bewegungsbaustelle vielfältige Gelegenheiten.

Zum Bewegungsraum gibt es mit dem Atelier, dem Raum der Sinne und der Entdeckerwerkstatt, der Bücherei und dem Experimentierraum weitere Möglichkeiten, gemeinsam auf verschiedenen Wegen tätig zu sein und Erfahrungen zu machen. Jedes Kind – ob in der Krippe, im Kindergarten oder im Hort – hat das Recht, in der Gemeinschaft seinen eigenen Weg gehen zu können. Körperlichen Handicaps ist damit begegnet worden, dass alles ebenerdig und großzügig angelegt ist.

Hjr, 06. Mai 2019, HN und www.jb-spo.de

Hintergrund

Das ist das Ziel des Europäischen Protesttags (5. Mai) zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung: Auf die Situation von Menschen mit Behinderung in Deutschland aufmerksam machen und sich dafür einsetzen, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können.

Seit vielen Jahren veranstalten Verbände und Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe rund um den 5. Mai überall in Deutschland Podiumsdiskussionen, Informationsgespräche, Demonstrationen und andere Aktionen. Dabei geht es darum, die Kluft zwischen dem im Grundgesetz verankerten Anspruch der Gleichberechtigung für alle Menschen und der Lebenswirklichkeit Stück für Stück zu überwinden.

Entstanden ist der Protesttag 1992 auf Initiative des Vereins „Selbstbestimmt leben“, einer Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung. Die Aktion Mensch hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Engagement rund um den 5. Mai zu bündeln. Ausgehend von der sozialpolitischen Lage wird für jedes Jahr ein übergreifendes Motto entwickelt, unter das die Organisationen und Verbände ihre Veranstaltungen stellen können.