2020  August

Schwarzes Brautkleid von 1850 steht nun geschützt in einer Vitrine

 

2500 € gab die NOSPA aus den Erlösen der Los-Sparen-Lotterie dazu

Es ist ein schon besonderes Ausstellungsstück im Museum Landschaft Eiderstedt, für das nun eine Vitrine angeschafft worden ist. Diese war auch notwendig für das schwarze Brautkleid von 1850 aus dem Besitz von Leni Hansen aus Uelvesbüll von Barneckermoor. Wer genau hinschaut, erkennt wenige schadhafte Stellen in Form kleiner Löcher.- Aber solche Raritäten müssen allein deswegen einfach geschützt untergebracht werden, damit sie nicht weiter schädigenden Einflüssen von außen ausgesetzt sind, wie u.a. Staub und wechselndem Licht. Wenn sie dann für den Museumsgast sichtbar sein sollen, bedürfen sie einer geeigneten Vitrine.

Es lohnt sich, das Brautkleid einmal näher zu betrachten, um zu erkennen, mit wieviel Sorgfalt hier gearbeitet worden ist, angefangen bei dem Stoff, der Arbeit der Schneiderin und nicht zuletzt beim Accessoire wie dem dreifach um den Hals gewickelten Anstecktuch. Da fehlt statt der Nähnadel nur noch die passende Anstecknadel oder eine hübsche Brosche.- Leni Hansen war übrigens eine zierliche Frau. Die Taillenweite von 60 cm wird also verständlich

 

 

Mit großer Sorgfalt ist auch die Vitrine von der Firma Schreiber Innenausbau GmbH, Museumseinrichtungen in Geyer im Erzgebirgskreis des Freistaates Sachsen hergestellt worden. Die Empfehlung kam vom Museumsverband, der das Museum in solchen Fragen berät. Diese Vollglasvitrine mit den Maßen 1000 (Breite) x 800 (Tiefe) x 1800 (Höhe) ist nicht nur ein Glasschrank. Sie setzt das Brautkleid gewissermaßen neu in Szene. Die Glasplatten erhalten ihre Stabilität von oben durch ein schwarzes, zehn Millimeter breites flächenbündig mit dem Glas gestalteten Aluminiumprofil. In den flachen Deckel eingearbeitet ist eine LED-Beleuchtung. Ein Sockel sorgt für den notwendigen Abstand vom Fußboden. Sollte es erforderlich sein, kann die Vitrine jederzeit klimatisch nachgerüstet werden.

 

Die Anschaffungskosten liegen so schon weit über 4000 €. Ohne die finanzielle Hilfe der Nord-Ostsee-Sparkasse aus den Erlösen der Los-Sparen-Lotterie wäre sie nicht zu bezahlen gewesen. 2.500 Euro überreichte Nospa Regionaldirektor Michael Hoffnauer in Form eines großen Schecks an Petra Jänsch. Sie ist die zweite Vorsitzende des Vereins KulturTreff, der das Museum Landschaft Eiderstedt seit 1998 ehrenamtlich im Auftrage der Gemeinde St. Peter-Ording betreibt. Petra Jänsch dankte sehr für diese Unterstützung. Hoffnauer hält es für wichtig, dass solche Exponate erhalten bleiben und gut geschützt angeschaut werden können. „Das Museum in St. Peter-Ording lässt unsere eigene Geschichte lebendig werden und vermittelt Touristen die Kultur Eiderstedts als einer Landschaft mit einer ganz besonderen Historie. Dafür steht auch dieses Brautkleid.“

Schwarze Brautkleider waren bis 1900 gerade in der ländlichen Bevölkerung normal. Für Eiderstedt kann aber davon ausgegangen werden, dass hier die spanische Mode wie bei der Eiderstedter Tracht Pate gestanden hat. Schließlich stammte Leni Hansen aus einer begüterten Eiderstedter Familie.

Hans Jörg Rickert, 23. August 2020, HN und www.jb-spo.de

SIEHE www.jb-spo.de 2018 Juni - „Eiderstedt-Tag im Museum mit überaus guter Resonanz“

 

 

So sollte eigentlich ein Radweg in einem Kurort aussehen: Breit genug für zwei Radfahrer - hin und zurück - mit Anhänger, also zwei bis drei Meter Breite.

Leider haben wir im Dorf keinen Platz dafür. Also ist Mitdenken angesagt! GPan

 

Beachtung von Verkehrsregeln – Mitdenken ist angesagt

 

Unkenntnis über die Verkehrssituationen? oder „Was geht mich das an?“

Im Ortsteil Dorf dürfen Radfahrer die Dorfstraße in beide Richtungen befahren. Fußgänger stehen manchmal in Gruppen mit mehr als zwei Füßen auf der Fahrbahn oder wechseln abrupt oder schlendernd die Straßenseite, ohne nach links oder rechts zu schauen. Alle wissen das, und dennoch ist die Dorfstraße bei allen Verkehrsteilnehmern „beliebt“. Der Autofahrer könnte auch nahe genug kostenfrei und sogar länger parken. Die Parkbuchten sind zum Teil sehr eng bemessen.

 

Ein Laster steckte vor einiger Zeit in der Straße Westmarken fest. Er konnte nicht zurücksetzen, aber auch nicht weiter, weil ein haltender/parkender PKW im Wege war.- In einem Teil des „Stillen Dorfes“ konnte drei Wochen lang kein Müll abgeholt werden, weil ein oder mehrere PKW zu den Abholzeiten im „Sandkamp“ – Zufahrtstraße zu einem Teilbereich - parkten, so dass der Müllwagen nicht vorbeikonnte, hatten Anwohner dem Amt Eiderstedt berichtet.

 

Es liegt aber nicht unbedingt an den Straßen. Der Mensch hat sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Parken darf er sein Auto dort, wo es nicht stört und wo es gestattet ist. Insgesamt bereitet Parken jedoch Probleme, wenn in den Straßen auf beiden Seiten geparkt wird und da, wo Halteverbote angezeigt sind. „In vielen Fällen ist es auch einfach Rücksichtslosigkeit“, beklagte Sven Jacobsen, Leiter der Abteilung Öffentliche Dienste und Ordnung des Amtes Eiderstedt in der vergangenen Sitzung des Verkehrsausschusses. Er richtet den dringenden Appell an alle Anwohner und Vermieter, ihre Gäste darauf hinzuweisen, die Fahrzeuge nach Möglichkeit auf dem Grundstück abzustellen.- „Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr müssen ihren Aufgaben nachkommen können“, sagte er. Ein besonderer Missstand ist die Nichtbeachtung von Parkverboten. Das gilt auch für nachts.

Stopp für Radfahrer, aber kein Hinweisschild auf den Fahrrad-Parkplatz links. Ist der vielleicht ein wenig klein? GPan

 

 

Fahrradfahren in St. Peter-Ording ist „in“. Das ist in Ordnung so und entlastet den Autoverkehr, aber auch für Radfahrer gibt es Verkehrsregeln. Sie haben diese zu beachten. Das gilt vor allem, wenn sie mit Kinderhängern, Hundewagen bzw. „Hunden an der Leine“ oder im Familienverband unterwegs sind. Auch das Nebeneinanderfahren verbietet sich eigentlich von selbst.- Jacobsen informierte: „Die Fahrradwege sind zum großen Teil neu gemacht worden. Der Deichradweg ist in den Abschnitten vom Südstrand bis hin zum Böhler Leuchtturm auch wieder befahrbar. Restarbeiten stehen zurzeit noch an.“- In der Straße „Im Bad“ ist die Verkehrsführung aus Richtung Kreisel vom „Alten Badweg/Fritz-Wischer-Straße“ her geändert worden, führte er weiter aus und wies auf den dort extra angelegten Fahrradparkplatz hin. Der Radweg endet nämlich bereits vor dem Strandläuferweg, in den man einbiegen könnte. Das hätte das Gefährdungspotenzial aber wieder erhöht.

Ob hier wohl ein Hinweisschild fehlt? GPan

 

 

„Manches lässt sich einfach nicht optimal für alle regeln. Jeder Einzelne muss da im Sinne der anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken“, bittet Sven Jacobsen in Richtung Öffentlichkeit insbesondere die Radfahrer. Manchmal muss man sein Rad dann schieben bzw. im Falle eines Kinderanhängers seine Route bewusst besser wählen.

Hjr, 26. August 2020, HN und www.jb-spo.de

70 Nordseeschüler erhielten ihre umweltfreundlichen Brotdosen

 

Evelyn Schollenberger von der Nationalparkverwaltung informierte

Nachhaltigkeit zahlt sich aus. Die Kooperation zwischen Nationalparkverwaltung und Kitas sowie Schulen auf Eiderstedt trägt Früchte. Dafür stehen einerseits Evelyn Schollenberger und weitere Mitarbeiter seitens der NPV und der Nationalparkhäuser, andererseits die Teams der Erzieher*innen und der Lehrkräfte. Erstaunlich, wie diszipliniert und höchst aufmerksam und interessiert die 70 Mädchen und Jungen der fünften Klassen der Nordseeschule in Gymnasium und Gemeinschaftsschulteil St. Peter-Ording die diesjährige Verteilung der in Blau gehaltenen Brotdosen - mit der weißen Aufschrift „Für unsere Zukunft“ sowie dem Logo der Nationalparkschulen - verfolgten und mit Fragen und Beiträgen selber dazu beisteuerten.

Das Umweltbewusstsein ist vorhanden. Wie kritisch die Fünftklässler das Verhalten der Menschen sehen, machte z.B. diese Frage deutlich. „Was nutzt es, wenn wir Müll sammeln und der Strand doch immer wieder neu verschmutzt wird?“- Da wird dann deutlich, dass Aufklärung stetig stattfinden muss. Denn jedes Plastikteil, was vom Strand beim Müllsammeln entfernt wird, belastet das Meer nicht mehr. So sind die auf Basis von Zuckermelasse hergestellten Brotdosen ein Naturprodukt, das gar nicht erst zur Umweltverschmutzung beiträgt, sondern zugleich die Verwendung von Plastikverpackung fürs Schulfrühstück vermeiden hilft. Gesponsert werden sie jetzt das vierte Jahr über Nationalparkpartner Karsten Johst und seine beiden Edeka-Märkte in St. Peter-Dorf bzw. Bad.

Hjr, 18. August 2020, HN und www.jb-spo.de

Siehe auch unter www.jb-spo.de 2019 August den Beitrag „Karsten Johst kooperiert mit dem Nationalparkamt für die Nordseeschule

Mit dem Schrecken davongekommen – FFW-Einsatz im Böhler Weg

 

DANKE an die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr St. Peter-Ording

Wer vom Eiderweg kommend in den Böhler Weg einbiegt und in Richtung Böhler Landstraße fährt, passiert nicht allzu weit entfernt vom Ortsschild eine weiträumige, parkähnlich großzügig gestaltete Wohnanlage in Form eines Haubargs. Er ist auf einer „Warft“ gelegen. Die Graft herum allerdings „fehlt“. Das ist auch gut so. 1997 prangt als Jahreszahl an dem rechts liegenden Giebel. Unweigerlich zieht das Gelände den Blick auf sich. Weite und Tiefe finden sich hier.

Dacharbeiten am Reetdach hatten gerade begonnen. Planen waren deswegen rund um das Haus gelegt und darauf das Gerüst angebracht worden. Unglücklicherweise hatte man nicht bedacht, dass die um das Haus im Boden angebrachten Strahler am Abend planmäßig wie immer angingen. Durch die Wärmeentwicklung hatte sich auf den Planen liegendes Reet selbst entzündet. Der Eigentümer sah zufällig durch das Fenster die ersten Flammen. Geistesgegenwärtig konnte er sie schnell genug löschen. Seine Frau rief gleichzeitig die Feuerwehr. Das war gegen 22 Uhr am Donnerstag.

Die Feuerwehr war dann ebenfalls schnell vor Ort mit Dreh-leiter, Hilfeleistungslöschfahrzeug und Mehrzweckfahrzeug. Die anderen Fahrzeuge konnten bald wieder abrücken. Die Feuerwehrleute suchten rundherum das Haus ab, die Planen wurden aufgeschnitten, damit evtl. aufgestaute Hitze entwei-chen konnte. Alles war glimpflich abgegangen. Schnell und richtig gehandelt und mit dem Schrecken davongekommen – so das Fazit. Wenige Minuten später wäre es wohl zu spät gewesen an diesem hochsommerlichen Abend mit leichtem Wind und bei dem trockenen Wetter mit zurzeit sehr hohen Tagestemperaturen. Was für ein Glück! – Der Blickfang im Böhler Weg ist erhalten geblieben.-

Und DANKE auch an die Freiwillige Feuerwehr St. Peter-Ording, die wieder einmal schnell zur Stelle war und wusste, was zu tun war. Die erfolgreichen Brandeinsätze der letzten Tage in den Dünenwäldern zeigen besonders in diesem Jahr, wie wichtig eine intakte Feuerwehr mit ihrem Kameradschaftsgeist ist.- Dies wertzuschätzen ist unser aller Aufgabe!

Hjr, 16. August 2020, www.jb-spo.de

Siehe dazu auch www.feuerwehr-sankt-peter-ording.de NEWS 13.08.2020 und vorher

Ein Antrag aus der Einwohnerversammlung im März war zu beraten

 

Klaus Töberich hatte einen Baustopp gefordert, bis VEK und OEK stehen

Politik macht Vorschläge, berät und beschließt, Verwaltung bereitet vor und setzt um, Einwohner können sich informieren, sind zu beteiligen und sollten das auch tun. Dass dies alles geschieht, zeigte die 28. Sitzung des Bauausschusses der Gemeinde St. Peter-Ording

In der Einwohnerversammlung am 3. März 2020 waren seitens einzelner Bürger*innen verschiedene Anträge gestellt und einige davon auch angenommen worden. Das bedeutet aber nicht, dass diese nun gleich umgesetzt werden. Vorgeschaltet sind dafür dann Beratungen und das Abfassen von Empfehlungsbeschlüssen in den für diese Themenbereiche zuständigen Ausschüssen. Es sind auch meistens nur wenige Anträge, die schließlich in der Gemeindevertretung landen. Die Einwohner*innen entscheiden in den Versammlungen nämlich sehr wohl abwägend.

Unter anderem hatte der Bauausschuss in dieser August-Sitzung über den damals von Einwohner Klaus Töberich eingebrachten Antrag zu befinden: „Moratorium zum Baustopp für Neubauten, bis Verkehrs- und Ortsentwicklungskonzept vorliegen“. Er hatte seinen Antrag mit der Fülle von Bauanfragen und Bauleitverfahren begründet, die in der Gemeinde aktuell vorlägen und zu bearbeiten wären. Dies würde die Kapazität der Kommune und auch die der Verwaltung übersteigen. Er sprach sich für einen Baustopp für künftige Neubauten aus. Zu den vom Baustopp betroffenen Projekten zählten aus seiner Sicht auch das Hotel Urban Nature sowie das Hotel am Strandweg.

 

In der Aussprache äußerten sich Bodo Laubenstein für die CDU u.a. so: „Es kann nicht sein, Bauen zu verhindern.“ Kurt Kahlke (SPD) schloss sich an: „Ich bin auch nicht für den Baustopp. …. Der ist nicht im Sinne des Ortes.“ Andreas Mietz (AWG) verwies darauf, dass für das „Urban Nature“ eine Baugenehmigung erteilt worden ist. Er bezweifelte, dass die Kapazitäten nicht reichten, wie von Töberich vermutet. Carsten Eritt, Fachbereichsleiter Bauen und Entwicklung, konnte sich rechtlich nicht vorstellen, einen pauschalen Baustopp zu erlassen.- Bei seitens zwei Enthaltungen von CDU-Mitgliedern stimmten alle anderen gegen einen Baustopp (CDU 1, SPD 2, AWG 1 und FDP 1). Der Verkehrsausschuss hat nun in seiner Sitzung am Donnerstag, 20. August zu beraten. Die Gemeindevertretung hat sich dann abschließend am 14. September dieser Thematik zu widmen.

 

Zwei Themen beschäftigen die Gemeinde nun schon seit längerem: Die Verkehrssituation und die enorme Bautätigkeit am Ort. So hatten die Hotelprojekte für das „Urban Nature“ an der Strandpromenade und für das „Dünen-Hotel“ im Strandweg auf dem Köhlbrand-Gelände bereits aufgrund der verkehrlichen Anbindung mehr oder weniger die Gemüter im Ort als auch in den Ausschüssen voneinander geschieden. Das galt auch für das Nahversorgungsgebiet in Ording. (wir berichteten) Als Folge der Beratungen über verschiedene Projekte und B-Pläne war bereits durch die Gemeindevertretung im März 2019 die Teilung des Ausschusses für Bauwesen und Verkehr durch Beschluss der Gemeindevertretung in zwei selbstständige Ausschüsse erfolgt, um die verkehrlichen Fragen gezielter anzugehen. Die CDU-Fraktion hatte noch in 2018 den Antrag dazu gestellt. Diese Trennung war umstritten.

 

Aber später wurde dann über alle Fraktionen hinweg seitens des Verkehrsausschusses die Ausschreibung für ein Verkehrsentwicklungskonzept (2019) auf den Weg gebracht. Daran wird inzwischen gearbeitet. Auch die Erarbeitung eines Ortsentwicklungskonzeptes (2020) wurde schließlich verabschiedet. Beide Konzepte sollen miteinander verzahnt werden. Auch Ortsgestaltungsfragen sind inzwischen Thema, ließen sich aber in diesen Komplex einschließen, stellte aufgrund der Frage einer Einwohnerin zu Beginn dieser Sitzung Ausschussvorsitzender Kurt Kahlke auch zur Erinnerung für alle fest. Beauftragt mit dem VEK ist das Büro SHP in Hannover, mit dem OEK das Büro B2K in Kiel. Zum VEK läuft die Online-Beteiligung noch bis zum 31. August.

 

Zusätzlich läuft derzeit auch die Online-Beteiligung für die Voruntersuchungen mit integrierten Städtebauförderungskonzept für den historischen Ortskern im Rahmen der Daseinsvorsorge für St. Peter-Ording und einen Teil der Gemeinde Tating.-

 

Dem Bürger wird also nicht gerade wenig abverlangt. Die Abfrage seiner Sicht zu den Dingen ist heutzutage zwingende Voraussetzung bei Projekten, die der Öffentlichkeit dienen und nur damit dann bezuschusst werden können. Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie geht das seit März 2020 nicht in Workshops, sondern erfolgt wo möglich Online. Leichter wird das für alle Beteiligten dadurch aber nicht. (wir berichteten jeweils)

Hjr, 18. August 2020, HN und www.jb-spo.de

Mit der „Museumsmaus“ im „Haus Jensen“ auf historischen Spuren

 

Flora Trojahn hat in ihrem FSJ Kultur einen Rundgang für Kinder entwickelt

Schon im Eingangsbereich zieht die „Museumsmaus“ den Blick der Kinder auf sich. Sie ist das „neue Mitglied“ im Team des Museums Landschaft Eiderstedt und knabbert auch nichts an. Sie könnte ihre Vorfahren im „Haus Jensen“ gehabt haben. So hieß das Haus in der Olsdorfer Straße in St. Peter vor mehr als 250 Jahren, als diese Straße noch de „Straat“ war und St. Peter ein richtiges Dorf.

In Wirklichkeit aber ist die Maus eine Idee von Flora Trojahn aus Späningen, einem kleinen Dorf in der Nähe von Stendal im Bundesland Sachsen-Anhalt. Die fast 20-Jährige hat am Markgraf-Albrecht-Gymnasium in Osterburg vor einem Jahr Abitur gemacht und sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur auf die beiden miteinander kombinierten halben Stellen in der Gemeindebücherei und im Museum Landschaft Eiderstedt beworben. Die Gemeinde St. Peter-Ording ist Träger beider Einrichtungen.

Flora Trojahn hat sich bewusst für dieses Angebot beim LKJ Schleswig-Holstein e.V. entschieden. Dieser Verein ist Träger in den Freiwilligendiensten Kultur und Bildung und ermöglicht es jungen Menschen, ein freiwilliges Bildungs- und Orientierungsjahr in den Formaten FSJ Kultur, FSJ Politik und FSJ Schule (BFD) zu machen. Er arbeitet mit Einrichtungen in den Bereichen Kultur, Bildung und Politik zusammen. Für die junge Frau hat das mehr als nur gepasst. Sie wird in Kürze das Studium der Bibliothekswissenschaft aufnehmen.

In St. Peter-Ording hat sie seit September 2019 den laufenden Dienst in den beiden Einrichtungen unterstützt und zwei Projekte durchgeführt. Mit Büchereileiter Andreas Falkenhagen entwickelte sie in der Gemeindebücherei die „Bilderbuchzeit mit Flora“ für Kinder ab Vier und deren Eltern. Regelmäßig hat sie dieses Bilderbuchkino durchgeführt und das Familiensommerprogramm mit geplant. Mit Sabine Graetke, bis zu deren Wechsel nach Heide im April Leiterin des Museums, konzipierte sie das Projekt „Museumsmaus“ und führte das dann alleine zu Ende. Das Ehrenamtler-Team des Museums stand ihr jederzeit zur Seite.

Die “Museumsmaus“ als Projektidee ist eine Figur, die vom Eintritt in das Museum an bestimmten Stellen im Haus auftaucht und Kindern ab Grundschulalter als Entdeckungsreise einen altersgemäßen Rundgang ermöglicht. Dieses geschieht in Form von Schildern in Augenhöhe im DIN A4-Format. Mit einer passenden Illustration zum Ausstellungsstück, z.B. der Truhe in der Loo oder der Kinderwiege im Pesel, und einem Text aus der Sicht der Maus weist diese den Kindern einen für sie interessanten Weg.

Bilder und Texte hat sie selber gestaltet. „Für mich war das eine schöne Möglichkeit, meine Freude am Gestalten und Illustrieren mit etwas Nützlichem zu verbinden“, schreibt sie in ihrem Abschlussbericht. Mit viel Liebe und Sorgfalt hat sie das alles gemacht, von den Aquarellen bis hin zur Abfassung der Texte und zu der äußeren Gestaltung mit dem roten Rahmen. Für Kinder und ihre Eltern, aber selbst für Erwachsene ein lohnenswerter Rundgang zum Innehalten an zwölf Stationen.

Hjr, 15. August 2020, HN und www.jb-spo.de

Zu Dritt per Fahrrad vom südlichsten zum nördlichsten Ort Deutschlands

 

Ein Abstecher nach St. Peter-Ording war für Karina, Tim und Johannes Pflicht

Mit Zweimann- und Einmannzelt und passend dazu auf Sporttandem und Fahrrad sind Tim und seine Schwester Karina Fritschle gemeinsam mit Johannes Frey auf Tour gegangen. Tim (24) ist gelernter Motorradmechaniker und studiert Fahrzeugtechnik, Karina (23) studiert Mathematik und Physik auf Lehramt und Johannes (24) studiert Maschinenbau. Sie kommen aus Bad Urach bzw. Wittlingen am Fuße der Schwäbischen Alb. Irgendwie gehören sie zusammen, aber sie bezeichnen sich auch gern als „Individualisten“. Unabhängig, auf sich selbst gestellt sein, hat etwas für sie.

Die Geschwister hatten eine Idee: Wir fahren per Tandem und Zelt von Oberstdorf nach List auf Sylt. Das erzählten sie ihrem Kameraden Johannes. „Ich komme mit“, entschied er spontan. Kein Problem! Nur zurück mit den beiden, das will er nicht. Während Tim und Karina am Wochenende per Deutsche Bahn mit ihrem Tandem von Hamburg nach Stuttgart zurückreisen werden, schwingt er sich bereits zwei Tage vorher auf sein Sportrad, um über Belgien und die Niederlande heimzufahren.

Dass sie nun zu Dritt einen Abstecher nach St. Peter-Ording gemacht und hier in Böhl-Süderhöft auf dem Grundstück von Ute Broders ihre Zelte aufgeschlagen haben, hat seinen Grund: Die Böhlerin ist die Nichte von Elfriede Clauß. Diese ist die Freundin von Oma Rosemarie Fritschle in Wittlingen. So führte für die Drei der Weg endlich auch einmal nach Eiderstedt. Ute Broders hat selbstverständlich ein Programm zusammengestellt: Wattwanderung, Tour zum Westerhever Leuchtturm, Baden in Böhl, Besichtigung des Haubargs Blumenhof und des Eidersperrwerks sowie Einkehr in der Schankwirtschaft Katingsiel. Für drei Tage ist das höchst akzeptabel. Ein Fototermin am Leuchtturm auf dem Deich mit dem Böhler Vorland und den Pfahlbauten links und rechts in der Entfernung mit so ein paar Zusatzinformationen über Eiderstedt kam noch dazu. Irgendwie waren sie dann auch begeistert von dieser flachen Landschaft mit ihren Besonderheiten.

Schließlich hatten sie Deutschland von Oberstdorf in den Alpen bis List auf Sylt an der Nordsee an 14 Radfahrtagen mit je einem Tag Aufenthalt in Rotenburg an der Fulda und in Bremen durchquert. Das ist schon abwechslungsreich. Die Tour ging erst die Iller hinab bis Ulm, von dort dann durch die Landschaft nach Rothenburg ob der Tauber. Nächstes Ziel war Würzburg, von dort fuhren sie am Main abwärts nach Gemünden und im Sinntal weiter nach Fulda. Schließlich kam man an der Weser hinunter nach Bremen. Über die Elbefähre Wischhafen-Glückstadt wurden Brunsbüttel, Heide, Husum und Sylt angesteuert. Ein strammes Programm von knapp 1400 km auf dem Fahrrad. Der Abstecher nach St. Peter-Ording war dann ein Klacks. „Die drei Tage hier waren einfach super! Und dann dieses Wetter! Das konnte nicht besser sein“, waren sie sich einig. Auch nur einmal hatten sie während ihrer Tour nach Norden kein so gutes Radfahrwetter.

HJr, 19. August 2020, HN und www.jb-spo.de

„Unter weitem Himmel“ – 6. Ausstellung der Kunstsammlung der Gemeinde und Galerie Tobien

 

Kunstsammlung in St. Peter-Ording hat Aquarelle von Karin Dreyer erworben

„Weißer Haubarg“, „Boote am Anleger“, „Alles windschief“- das sind die Titel der überaus faszinierenden Bilder von Karin Dreyer. Sie sind nun im Besitz der Gemeinde St. Peter-Ording. Von der Farbenpracht und der Dynamik in diesen Aquarellen wird nicht nur der Nordseeküstenmensch in seinem Innersten angerührt. Das sind Himmel, das sind Farben, das sind Motive, und das ist Aquarellkunst der besonderen Art. Der Besucher des Kunsthauses in der Wittendüner Geest in St. Peter-Ording wird sich ihr nicht entziehen können. Diese Bilder nehmen gefangen wie Karin Dreyer selbst, wenn man mit ihr ins Gespräch kommt. Sie selbst scheint so ganz ruhig, aber in ihr wird es manchmal wohl wie bei einem Nordseesturm vor sich gehen.

Das war es wohl, was Eckhard Kloth, der ehemalige Leitende Verwaltungsbeamte und seit 1984 „Kunstsammler“ für die Gemeinde St. Peter-Ording gemeint hatte, als er anlässlich der Begrüßung in der corona-bedingt nur kleinen internen Vernissage sagte: „Das war höchst schwierig, bei Karin Dreyer in ihrer Galerie „meerkunst“ in Vollerwiek auszusuchen.“- Die Künstlerin stand nach Gisela Schmidt auf „der Liste der Maler“, von denen St. Peter-Ording jetzt unbedingt Bilder erwerben wollte. Mit Georg Panskus, dem kunstaffinen ehemaligen Konrektor der einstigen Realschule und „Hobbymaler“ in St. Peter-Ording, war er bei ihr gewesen. Fündig waren sie geworden – und einige Bilder gab es noch drauf zu. „Sonst könnten wir das als Gemeinde nicht“, formulierte Kloth auf seine Art lax dahin. Die beiden machen das ehrenamtlich, wobei zusätzlich noch Helfer gebraucht und auch für die Hängung der bisherigen fünf Ausstellungen gefunden wurden.

Ursula Dietze aus Friedrichstadt und Mario Reinstadler aus Hamburg, seit 2011 in Heikendorf zuhause, waren seitens der Galerie Tobien geladen. Mit ihm – Meeresbilder und Duografien - und des aus Teheran stammenden Iraner Aquarellkünstlers Maneis veranstalten Gemeinde St. Peter-Ording und Galerie Tobien gemeinsam die Ausstellung mit dem höchst passenden Titel „Unter weitem Himmel“. Es ist seit der durch Roger Heim initiierten Kooperation die bereits sechste. Auch die Besucherzahlen haben sich inzwischen positiv entwickelt, teilte er mit. Geladen waren Ilse Stiewitt, bürgerliches Mitglied in gemeindlichen Ausschüssen, Ingrid und Dr. Dieter Brill, sie Gemeindevertreterin und Vorsitzende des Kulturausschusses, und Gisela Schmidt. Karin Dreyer war mit ihrem Mann Klaus gekommen.

Georg Panskus führte danach in die Ausstellung ein. Ausgehend von dem Bild von Erich Duggen „Eiderstedt mit Haubarg und Mühle“, und dabei die „Nass in Nass“ Malerei so erläuternd: „… und dieses Blau in Blau, das muss man können“, informierte er auch anhand der von ihm textlich und gestalterisch gefertigten Plakate über die Vielfalt der Aquarellmalerei.

 

Alle ausgestellten Bilder stammen aus dem Besitz der Gemeinde. Inzwischen enthält die Sammlung über 1500 Werke. Zu den Bildern vieler anderer in St. Peter-Ording malend tätig gewesenen Künstlern werden Erwin Hinrichs, Leonore Vespermann, Hans Rickers und Erich Duggen hervorgehoben. Sie hatten sich in den dreißiger Jahren zur „Werkgruppe Kiel“ zusammengefunden.-

 

Annemieke Ahrens, Vergoldermeisterin und Leiterin der Filiale der Galerie Tobien in der Wittendüner Geest, schloss den Reigen der Redner und lud mit „Die Aquarellmalerei ist die Kammermusik des Malens“ (Siegward Sprotte) zum Betrachten und Erleben der Ausstellung ein.

 

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 1. November 2020 jeweils mittwochs bis sonntags von 14 – 18 Uhr im Kunsthaus St. Peter-Ording, Wittendüner Geest 30. Der Eintritt ist frei.

 

 

Hans Jörg Rickert, 15.August 2020, HN und www.jb-spo.de

Siehe dazu unter www.jb-spo.de auch jeweils den Button:

„Kunst in SPO“ und „Kunstsammlung St. Peter-Ording - Ausstellungen“

 

Vita Karin Dreyer

 

Kunststudium an der Muthesius-Werkkunstschule in Kiel, Staatsexamen 1962

bis 1964 Grafik-Designerin bei Wilkens, Hamburg, danach freiberuflich

ab 1975 Kunsterzieherin am Gymnasium in Quickborn

anschließend Dozentin an der VHS Quickborn, Privatkurse für Zeichnen und Aquarellmalerei

Studium bei August Ohm, Hamburg/Florenz

Studienreisen nach: Venedig, Hamburg, Toscana, Gotland, Sylt, Bretagne, Rügen, Florenz, Berlin, Provence, Hiddensee, Rom, Schweden, Griechenland, Mallorca, Portugal

Mitglied im Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt e. V. in der Gruppe Kunstklima

Mitglied im Verein Multiple Art, Kiel

Mit dem Pfahlbau „Strandbar 54“ Nord“ beschäftigte sich nun der Tourismus-Ausschuss

 

Vor 15 Tagen erst hatte der Bau-Ausschuss die Situation diskutiert

Eines ist unabänderlich: Die Strandbar 54° Nord muss in Richtung Deich verlegt werden. Deutlich genug war seitens des LKN SH auch eine Neupositionierung um zusätzliche 45 Meter eingefordert worden. Denn wer sich den jetzigen Standort ansieht, erkennt zweifelsfrei, dass die vor einigen Jahren angedachten 180 Meter zu kurz greifen. Nur dann wäre voraussichtlich ein sicherer Stand für die nächsten 20 Jahre gewährleistet. Dieser ist zurzeit nicht mehr gegeben. Die Pfähle der Strandbar stehen bereits tief im Wasser. Durch die Auskolkungen um sie herum und den inzwischen durch die Strömungsverhältnisse auch erfolgten Abtransport des Sandes ist die Aushöhlung unter der Strandbar weit fortgeschritten. Dadurch ist die Standfestigkeit gefährdet. Der Besucher allerdings braucht sich keine Sorgen zu machen. Die Sicherheit aller hat man seitens des Pächters Uwe Kirchner und der Tourismus-Zentrale mit ihrem Bauhof im Blick.

 

Die Plattform – ehemals Doris Strandcafé - ist nach der Übernahme durch den jetzigen Pächter zweimal vergrößert worden. Sie liegt 7 Meter hoch. Seit 2012 ist sie annähernd quadratisch und hat eine Größe von ca. 850 Quadratmeter. 175 Pfähle, je zur Hälfte von 10 bzw. 12 Meter sorgen für Stabilität. Ihr Durchmesser oben liegt bei 24, unten bei 36 Zentimeter. Das bewirkt ein zusätzliches Maß an Stabilität. Wegen des Näherrückens der Flutkante hat bereits der Steg im Laufe der Jahre verlängert werden müssen. „Bei Ebbe konnte ich vor Jahren noch um die Strandbar herumfahren. Das ist heute nicht mehr möglich“, erzählte Jürgen Reimers vom Bauhof. Er hat fast alle baulichen Daten im Kopf. Schließlich hat er mit seinen Mannen vor allem das Einspülen der Pfähle besorgt. Angedockt an den Steg ist zusätzlich ein Imbiss, genannt „Ohanabar“. Seine Plattform ist quadratisch und hat 100 Quadratmeter Fläche.

 

Für die Vergabe der Konzession hinsichtlich der Bewirtschaftung ist die Gemeinde zuständig. Das wird vertragsmäßig ausgehandelt und ist zuletzt im vergangenen Jahr geschehen. Insofern sitzen Pächter und Gemeinde in einem Boot, was jetzt die Neupositionierung betrifft. Diese hatte schon den Bauausschuss am 20. Juli beschäftigt. Üblich ist, dass solche den Tourismus betreffenden Angelegenheiten ebenfalls im Tourismus-Ausschuss zu erörtern sind. Da sich aber in der Beratung vor 15 Tagen weitere zu berücksichtigende Tatsachen aufgetan hatten, war der Lageplan für diese Sitzung nachgebessert worden.

 

Der Ordinger Strandbereich ist ein „sensibles“ Gebiet. Bei diesem touristischen Bereich mit den Events etc. ist vieles in den Blick zu nehmen. Der Urlauber hat Erwartungen. Eine davon ist Sicherheit. Bei dem möglichen sehr hohen Aufkommen von Menschen an echten Sommertagen und wegen der Events am Strand muss eine Rettungsgasse gegeben sein. Bisher verlief sie hinter der Strandbar. Jetzt muss jene – u.a. wegen der Stege für Fußgänger und Radfahrer - seitlich an den Strandkorbpodesten vor dieser entlang vorbeigeführt werden. Wegen Barrierefreiheit und auch der Zuwegung zur Strandbar müssen die Stegführungen angepasst werden. Der zwei Meter hohe 100 Quadratmeter Pfahlbau für die „Ohanabar“ mit Aufgang und Abgang ist seitlich in etwa 20 m Entfernung in Höhe des Pfahlbaus für die neue Strandbar geplant. Sie ist rechteckig und hat wie bisher eine Podestfläche von 850 Quadratmeter.

Im Wesentlichen stellte Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff diese Punkte vor. Dass die „Strandbar 54° Nord“ einschließlich des Standortes der „Ohanabar“ an ihrer bisherigen Attraktivität einbüße, meinte Uwe Kirchner. Er hatte die Möglichkeit zu eventuell notwendigen Ergänzungen erhalten. Er beklagte, dass das bisherige Alleinstellungsmerkmal – „Der Urlauber mag diese Wassernähe.“ – abhandenkomme und dass nun hinsichtlich der Belieferung des Imbisses logistische Negativveränderungen gegeben seien. Wenn er deswegen die Podestfläche der Ohanabar erweitern müsse, ginge das für ihn zu Lasten der für die Strandbar.

Für die Abstimmung verließ Uwe Kirchner den Raum. Bei einer Gegenstimme und fünf Ja-Stimmen wurde der neuen Vorlage für die Neupositionierung der Strandbar mehrheitlich entsprochen. Die der Fraktion der AWG zugehörigen zwei Plätze im neunköpfigen Tourismusausschuss waren nicht besetzt.- Im Nachgang fragte Bürgermeister Rainer Balsmeier nach, ob damit nun für den Imbiss 100 Quadratmeter Gültigkeit hätten. Ausschussvorsitzender Jan Duggen sah das so gegeben.-

Handelt es sich bei den bisher erfolgten Beschlüssen von Bau- und Tourismusausschuss um Empfehlungen, hat nun die Gemeindevertretung in der am 14. September anberaumten Sitzung das Wort.

 

Hjr, 06. August 2020, HN und www.jb-spo.de

AWG votierte einstimmig für Jürgen Ritter als Bürgermeister für SPO

 

Der Kandidat stellte sich Mitgliedern und interessierten Einwohnern vor

Jürgen Ritter, Jahrgang 1977, Projektentwickler und Liegenschaftsverwalter aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, wurde seitens der anwesenden 14 Mitglieder der Allgemeinen Wählergemeinschaft St. Peter-Ording einstimmig zum Kandidaten für das Bürgermeisteramt gewählt. Die Mitgliederversammlung war öffentlich, für die AWG eine Selbstverständlichkeit. Er verriet: „Im Kuhsteig habe ich Radfahren, im Wellenbad Schwimmen und bei Olaf Lilienthal Reiten gelernt.“ Seine Frau Heike war mit ins Dünen-Hus gekommen, wie ebenso einige interessierte Bürger. Er übermittelte in seiner Vorstellung glaubhaft: „St. Peter-Ording ist für uns ein Herzensort geworden.“ Dreimal im Jahr seien sie in den letzten Jahren immer hier gewesen. „Wir wollen unseren Lebensmittelpunkt hierhin verlegen.“

Bisher habe er sich aus der Politik herausgehalten, doch Gespräche über das Tagesgeschehen am Tourismusort und auch sonst gehörten zum Alltag. Als nun von Seiten der AWG an ihn herangetragen worden sei, ob das Amt des Bürgermeisters für ihn eine Aufgabe sein könnte, habe er mehr und mehr darüber nachgedacht. Dann sei schließlich die Entscheidung gefallen. „Projekte in Angriff nehmen und zu begleiten, sind für mich nichts Neues, und ich liebe Herausforderungen. Als Kaufmann sehe ich St. Peter-Ording auch als ein Tourismusunternehmen mit 160 Mitarbeitern und 4 Millionen € Gewerbesteuereinnahmen. Politisch unverbraucht, parteilos, unvoreingenommen, habe ich den Blick von außen. Aber auch die Menschen hier sollen am Ort gut leben können und wollen. Für sie möchte ich ihn noch mehr lebens- und liebenswert mitgestalten“ so sein Credo. Das sei für ihn echt „nachhaltig“. Er sieht das Bürgermeisteramt für sich als ein langfristiges Projekt von 12 bis 18 Jahren.

Willi Bahrenfuß, der wertgeschätzte „Ältermann“ der AWG, hatte die Versammlung eröffnet. Jürgen Ritter bedankte sich eingangs an ihn gewandt so: „Ihn habe ich kennen und schätzen gelernt. Er war mir ein guter Ratgeber. So haben die AWG und ich zusammengefunden.“ Thorsten Pauls erledigte die Regularien und organisierte als Verantwortlicher den Ablauf.

In der anschließenden Aussprache ging es um Einzelheiten wie z.B. das Verkehrs- und Ortskonzept und auch die derzeitige politisch nicht einfache Situation am Ort. „Ich weiß um die Themen. Die Expertisen von Fachleuten und das Meinungsbild von Bürgern sind zusammenzubringen. Das wäre als Bürgermeister mein Auftrag. Es ist an der Zeit, da Ruhe hineinzubringen.“ In diesem Zusammenhang anerkannte er die Bedeutung der Vereine. Höchste Anerkennung zollte er der Feuerwehr, die an diesem Morgen erst wieder mitten aus dem Berufsalltag heraus einen Waldbrand zu löschen hatte. Das laufe wie die Wahrnehmung eines Zweitjobs. Vereinsarbeit würdigen, sie zu fördern und zu qualifizieren, sind für ihn von hohem Wert.

Der bekennende Katholik spielt Orgel und engagiert sich in mehreren sozialen Projekten. Vor gut einem Jahr hat er in seinem Arbeitsbereich keine neuen Aufgaben bzw. Aufträge angenommen. Einem Wechsel nach St. Peter-Ording steht damit nichts im Wege. Nach seinem Lebensmotto gefragt, antwortete er: „Die Dinge fügen sich“ und bekundete: „Ich bin sehr dankbar für Ihr Vertrauen und gerührt.“

Hjr, 13. August 2020, HN und www.jb-spo.de

Der Campus Nordsee St. Peter-Ording stellt sich den Herausforderungen der Zeit

 

Wettbewerbsfähigkeit sichern, neue Angebote entwickeln, den Ort stärken

Die Gebäude des Nordsee-Internates (nsi) sind in die Jahre gekommen. Am 31. August 1952 wurde der Grundstein für diese private Einrichtung gelegt. Das Gelände an der Pestalozzistraße präsentiert sich seit Jahrzehnten fast unverändert. Neueste Gebäude im Internats- und dem angrenzenden Gelände der Nordseeschule **Europaschule** - Gymnasium mit Gemeinschaftsschulteil des Schulverbandes Eiderstedt – sind die Mensa, der Fachtrakt für die gymnasiale Oberstufe und das Jos.

Das erste Schülerhaus entstand 1953. Es folgten weitere, dazu Mitarbeiterwohnungen, Verwaltung und Werkstätten. Die Anzahl der Häuser wuchs auf ca. 20. Nach Kauf des „Hauses Gießen“ im Jahr 2005 vergrößerte sich das Gesamtareal auf rund 10 Hektar.

Während Rüdiger Hoff seit Dezember 2007 die pädagogische Leitung innehat, gab es aus unterschiedlichsten Gründen immer wieder Wechsel in der wirtschaftlichen Leitung. Tim Schaefer ist nun Finanzchef und möchte dem seit vielen Jahren diskutierten und im wahrsten Sinne des Wortes alternativlosen Neubau endlich zur Realisierung verhelfen.

Auch deswegen war Astrid Damerow; MdB zu Gast auf Eiderstedt. Über die Kuratoriumsvorsitzende des Internates Ursula Sassen war sie der Einladung nach St. Peter-Ording ins Nordsee-Internat gerne gefolgt. Dass man vor Ort nach Fördermöglichkeiten für ein solches Projekt suchte, war ihr bereits signalisiert worden. Nach der näheren Erläuterung und Vorstellung wertete sie die vorgetragenen Argumente als „positiv und überzeugend“ und wollte gerne unterstützend tätig werden. Als Vorsitzende der CDU des Kreises Nordfriesland und als regional verankerte Bundestagsabgeordnete wolle sie das Anliegen mit nach Berlin nehmen und der Aufgabe nachkommen, mögliche Wege und Stellen aufzuspüren, um das vorgestellte Konzept auch realisieren zu können. Sie machte aufmerksam: „Noch stehen wir ganz am Anfang der Überlegungen. Es ist noch viel konkrete Vorarbeit zu leisten.“ Zugleich sah sie sehr gute Ansatzpunkte, sowohl in den Bereichen der Nachhaltigkeit und Inklusion als auch auf dem Felde des Jugendtourismus.

In verschiedenen Gesprächs-Runden, auch mit Gremien der Gemeinde, hat das nsi bereits getagt und Ideen entwickelt. Diese sind seitens der Gemeinde, der Fraktionen und der Schule auf viel Zuspruch gestoßen. Mit Internat und Gästehaus sorgt das Internat für rund 80 Arbeitsplätze und 25 Wohnungen. Diese werden überwiegend nicht von eigenen Mitarbeitern bewohnt. Als Ort für Ferienkurse und andere Veranstaltungen ist das nsi für das Goethe-Institut und andere Einrichtungen wie die Junior-Akademie der Hochbegabten ideal. Das Internat mit Gästehaus ist somit Werbeträger des Ortes und sichert mit seinen Schülerinnen und Schülern den Schulstandort.

Als eine dritte Möglichkeit tut sich die Wohnraumsituation in St. Peter-Ording auf. Es fehlt bezahlbarer Wohnraum für am Ort Beschäftigte. So hat man sich vier Bereiche vorgenommen, die auf dem Areal miteinander verzahnt gut zu verwirklichen sind:

1. Zeitgemäße Angebote für das Internat schaffen, mit dem Ziel des Erhalts der Wettbewerbsfähigkeit und der nachhaltigen Sicherung des Schulstandortes,

2. Auch in Zukunft Unterkunft im Gästehaus, mit dem Ziel der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und dabei weiterhin Garantieren eines bezahlbaren Urlaubs in SPO, vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene,

3. Modernes Wohnen und Leben ermöglichen mit dem Ziel der Schaffung und Gestaltung von bezahlbarem, flexibel nutzbarem Wohnraum sowie

4. die Weiterentwicklung des Campus Nordsee als offenen und zentralen Raum mit Potenzial im Ortsteil Böhl.

Hjr, 11. August 2020, HN und www.jb-spo.de

Udo Ketels ist der Kandidat der CDU für das Bürgermeisteramt

 

Mit 19 von 20 Stimmen wurde der parteiunabhängige Verwaltungsbeamte  nominiert

Bis zum 31. August dauert es noch, dann stehen die Kandidaten für das Bürgermeisteramt in der Tourismusgemeinde St. Peter-Ording fest. Gewählt wird am 25. Oktober. Udo Ketels aus Mildstedt, Fachbereichsleiter Finanzen im Amt Nordsee-Treene und stellvertretender Leitender Verwaltungsbeamter, hat sich nach sorgfältigem Abwägen und Vorgesprächen seitens des Ortsverbandes der CDU aufstellen lassen. Er ist parteiunabhängig. Selber hatte er in seiner Vorstellung betont, dass er für einen Bürgermeister die Unabhängigkeit von einer Parteizugehörigkeit für wichtig halte.

19 der anwesenden 20 Mitglieder des Ortsverbandes stimmten für ihn als Kandidaten. Das Klopfen auf den Tischen im Saal des Olsdorfer Kruges war mehr als deutlich, die Freude bei den Mitgliedern groß. Vorsitzender Bernhard Lackhoff hatte begrüßt, die Regularien abgearbeitet und Udo Ketels ohne lange weitere Vorreden das Wort erteilt. Der hatte sich in Anbetracht der hochsommerlichen Temperaturen - wie der eine oder andere mit Jacke – vor Beginn dieser dann auch entledigt. Dass er sich über das Votum freute, war ihm anzusehen.

Udo Ketels ist Eiderstedter. Dat he ut Osterhever kümmt, dor opwussen is as Söhn vun Helm Ketels, in Garr’n an de Theodor-Mommsen-School de Mittlere Reife maakt hett, vertell he op Hochdüütsch. Er ist aber eindeutig ein Plattdeutscher! Der in Kürze 53-jährige war nach seiner Schulzeit sieben Jahre beim Bundesgrenzschutz und entschied sich mit 23 Jahren für einen Wechsel in die Verwaltungslaufbahn. Nach der Ausbildung in Husum ging er nach Schuby und von dort wieder Richtung Eiderstedt, nach Mildstedt, zurück. Boßeln ist sein Ding, aber auch Motorradfahren und Marathonlaufen. Das schon weist ihn als Menschen mit Augenmaß aus. Er wägt ab, bevor er entscheidet. So ist es mit der Familie – Frau, Tochter und Sohn, diese beide erwachsen - auch abgeklärt, dass im Falle der Wahl St. Peter-Ording Wohnort sein werde. „Ich ziehe auch hierhin! Ein Bürgermeister gehört in den Ort, und ich möchte einer zum Anfassen sein, einer der im Ort gesehen wird.“

Dass er St. Peter-Ording kennt, erkannten die Anwesenden. Nicht nur seine Aussage „Ich bin hier von Kindesbeinen an am Strand gewesen“, sondern auch seine Kenntnisse vom Ort und seiner Entwicklung machte er bewusst: „St. Peter-Ording ist ein Ort mit finanziellem Spielraum. Die Haushalte von Gemeinde und Tourismus-Zentrale sind ausgeglichen. Finanzpolitischer Gestaltungsspielraum ist vorhanden, und der Ort ist gut aufgestellt.“ Schwerpunkt politischen Handelns sei für ihn weniger die weitere Stärkung des Tourismus, sondern dass St. Peter-Ording für seine Einwohner lebens- und auch liebenswert bleibt. Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist für ihn dazu vordringlich, auch um die Anzahl der vielen Einpendler zu verringern. Für die Vereine sei das erforderlich, u.a. auch besonders für Feuerwehr und DLRG. „Ich bin jemand, der lösungsorientiert denkt, so handelt und weiß, wie Verwaltung funktioniert. Da muss ich mich nicht erst einmal auf den Weg machen. Mit der Politik bin ich seit 30 Jahren im Geschäft. Dabei habe ich stets problemlos mit den demokratischen Kräften jeglicher Richtung zusammengearbeitet. Aufgabe eines Bürgermeisters ist Moderation und dabei als parteiunabhängiges Element bei der Entscheidungsfindung zu fungieren. Dieses ist mir auch besonders wichtig.“

Hjr, 12. August 2020, HN und www.jb-spo.de

Peternhof Team Lotz richtete in St. Peter-Ording das 1. Sommerturnier aus

 

Organisatoren und Reiter zeigten sich mit dem Ablauf sehr zufrieden

Kathrin Bielfeldt-Wittke aus Tönning von der TG Stall Wollersum e.V. war mit der Stute Scharapowa in der Dressurprüfung in der Klasse M für junge Pferde auf den ersten Platz geritten. Peter Olsson und Regina Elmenthaler hatten ihre Aufgabe als Wertungsrichter wie stets konzentriert wahrgenommen. Dritte Wertungsrichterin war Karin Jürgensen. Sie war während dieser Prüfung Aufsicht für den Abreiteplatz. 73 Starts gab es insgesamt bei diesem ersten Sommerturnier mit acht Prüfungen von der Reitpferdeprüfung bis zur Dressurprüfung Klasse M.

Die Bedingungen auf der Reitanlage am Brüllweg in St. Peter-Ording waren gut. Alles war bestens vorbereitet und organisiert. Die enormen Temperaturen an diesem ersten Augustwochenende verlangten Pferden und Reitern manches ab. Turniere aber sind für Pferd und Reiter wichtig.

Jennifer Lotz und ihre erwachsenen Kinder Pierce und Nazila haben den Peternhof im November 2018 als Team Lotz übernommen. Mit dazu gehören die zwölfjährigen Zwillinge Finn und Boo. Sie packen überall mit an, wo sie gebraucht werden. Gemeinsam mit der TRSG Martinshof e.V. als Veranstalter richten sie als „Peternhof Team Lotz“ Turniere und Lehrgänge aus. Dieses am 8. und 9. August auf dem Viereck durchgeführte Sommerturnier war das erste seiner Art.

Es gab bereits 2019 in der Halle ein Herbstturnier und zweimal die Eiderstedter Riderstour. Jürgen Frahm und Iris Zabel vom Frahm-Meldestellenservice in Heide betreuten die Veranstaltung. Die erste Vorsitzende der TRSG Martinshof e.V. Telse Petersen und weitere eher Beteiligte als nur Interessierte trafen sich auf dem Gelände. Den wegen Corona bestehenden Vorgaben für ein solches Turnier war man nachgekommen. Die Reiter sind froh, mit ihren Pferden Turniere reiten zu können.

Hjr, 09. August 2020, HN und www.jb-spo.de

Kleine Konzertformate hoffen in diesen Zeiten auf mehr Aufmerksamkeit. - Anna-Sophie Brosig und Christoph Jensen musizierten voller Hingabe

 

„Auch in diesem Jahr bieten wir Ihnen ein vielfältiges Programm mit internationalen Künstlern, Solisten und Ensembles“, heißt es einleitend im Flyer für die Veranstaltungsreihe „Musik in der Kirche 2000“ des Vereins zur Förderung und Pflege der Kirchenmusik – Orgelbauverein St. Peter-Ording e.V.- Diese Voraussage von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen erfüllte sich auch am vergangenen Sonntagabend in der St. Peter-Kirche. Von 14 vorgesehenen Konzertabenden haben wegen Corona allerdings bisher leider nur vier stattfinden können.

Die Sopranistin Anna-Sophie Brosig und Christoph Jensen an der Lobback-Orgel boten gemeinsam ein Konzert, das zu den kleinen Kostbarkeiten im Leben gehört, an die man sich gerne erinnert. Von ihrer klangvollen, facettenreichen Stimme und von seinem beeindruckenden Orgelspiel wird man immer wieder tief im Inneren angerührt und aus dem Alltag in eine Welt entführt, die unsere Seele anspricht.

Ein abwechslungsreiches, schönes Konzert hatte Jensen zur Begrüßung versprochen. Der Beifall am Ende war groß und kam von Herzen. Das Konzert begann mit „Ich will den Herrn loben allezeit“, der von Heinrich Schütz (1585-1672) verfassten und von ihm als „Kleines geistliches Konzert“ benannten Komposition für Sopran und Basso continuo, SWV 283. Über die Aufführung geistlicher Lieder von Bach, Mozart, Rheinberger und Fauré sowie dazwischen Kompositionen für Orgel von Bach, Mendelsohn und Saint Saens endete der Abend in sich vollkommen stimmig mit einer Komposition von Lili Boulanger. Wie geschaffen und wunderbar interpretiert von den beiden Musikern erschien das von ihr komponierte Lied „Reflets“ für Sopran und Orgel auf ein Gedicht von Maurice Maeterlinck, das so beginnt: „Unter dem Wasser des aufsteigenden Traums hat meine Seele Angst“.-

Reflets

Unter dem Wasser des aufsteigenden Traums

Hat meine Seele Angst, hat meine Seele Angst.

Und der Mond scheint in mein Herz,

Versunken in die Quellen der Träume.

 

Unter der trostlosen Langeweile des Schilfs

Nur die tiefen Spiegelungen der Dinge.

Lilien, Palmen und Rosen

Weinen bis auf den Grund der Wasser.

 

Die Blumen werfen ihre Blätter eins nach dem andern

Auf das Spiegelbild des Firmaments,

Um für immer unterzugehen

Im Wasser des Traums und im Mond.

 

     Maurice Maeterlinck

 

Interpreten und Publikum erfuhren an diesem Abend besonders das Verbindende, das über solch kleine Formate von Musik auszugehen vermag. Wenn man dabei dann bedenkt, dass von den vierzig möglichen Plätzen in dieser von Corona und Hygienevorschriften bestimmten Zeit nur etwa zwanzig besetzt waren, stimmt das sehr nachdenklich. Verdient gehabt hätte dieses Konzert ein großes Publikum.

Vielleicht sollten wir uns deswegen alle daran erinnern, dass wir diesen Bereichen unseres Lebens gerade in solch „verrückten Zeiten mit Abstand-Halten und Maske-Tragen“ mehr Aufmerksamkeit widmen müssen, damit unsere Seelen nicht verarmen.- Dazu dieser Hinweis: Jeweils am Mittwoch gibt es wöchentlich um 10 Uhr in der St. Peter-Kirche die „Orgelmusik zur Marktzeit“ mit Christoph Jensen.

Hans Jörg Rickert, 04. August 2020, www.jb-spo.de

      SIEHE auch unter www.jb-spo.de

2018      April      Sopran und Orgel – starkes Osterkonzert in der St. Peter-Kirche

2019      Sept.     Geistliches Konzert der eher leisen Töne in der St. Peter-Kirche

ERKUNDUNGSTIPP

Siedlung „Marneweg“ in Süderhöft – ein unbekannter Fleck? (Golfplatzerweiterung)

 

Manchmal sind es Zufälle, die dazu führen, dass etwas in den Fokus rückt. Ein solcher war es, als ich in einer Sitzung des Bauausschusses (am 20. Juli 2020) auf die Siedlung am Marneweg aufmerksam wurde. Es ging in ihr um die Änderung des Flächennutzungsplanes, weil der Nordsee-Golfclub St. Peter-Ording seinen Platz von 9 auf 18 Löcher erweitern will. Das Wissen um das Aussehen dort schien nachrangig zu sein.

Landwirtschaftliche Flächen zwischen Marneweg und Eiderweg, um den Eckhof und das ehemalige Anwesen von Fischer, Landmann, Seehundjäger und Seehundaufseher Helmut Grimsmann herum sowie das bisher vom Golfen ausgesparte Püttengelände am Eiderweg sollen Golfgelände werden. Es wäre dann etwa doppelt so groß wie bisher.

Der Marneweg führt in diesem Stück vom Eiderweg gerade vom Eckhof (Bauj. 2003) zum „Landhaus am Deich“ und dem ihm schräg gegenüberliegenden, ehemals Georg Lesch (einst Mitarbeiter im Bauamt SPO) gehörigen Haus mit „Garagenhaus“ (1970). Linkerhand ist dann die Deichschäferei und rechts vom Heck vor dem Aufgang zum Deich liegt das Wohnhaus von Friedrich Lorenzen und seiner Frau (1983). Vom Deich kann man bis Büsum und rundum blicken. Wer will, kann auch Schafe zählen. Man wird sich schon wundern, wie viele es sind. Man sieht auch das Lager des LKN SH. Über den Marneweg soll der Golfbetrieb auf dem von ihm nördlich gelegenen Gelände weiter gehen. Von ihm aus soll ebenfalls die Zuwegung zum künftigen Betriebshof führen. Dieser ist gegenüber vom Eckhof auf dem am Eiderweg mit Grasland und Biotop liegenden Stück geplant.

Diese Außensiedlung von derzeit insgesamt sieben Liegenschaften gehört zum Ortsteil Süderhöft, der sich in Höhe des Böhler Leuchtturms an Böhl anschließt. Landwirtschaftliche Betriebe, auch nur zur Selbstversorgung, bestimmten hier einst den Tag. Zum Eckhof – heute Pension - gehörten früher etwa 13 Hektar Land. Die Deichschäferei gibt es schon lange. Betrieben wird sie jetzt von Henning Peters. An der Stelle des heutigen Grundstücks Marneweg 6 stand früher das Haus Clausen. Dort gab es von 1953 bis 1982 eine Gaststätte. Sie hieß „Zur Eidermündung“.

Mehr zu erfahren über diese Siedlung im Außenbereich von St. Peter-Ording ist in Heft 13 „Süderhöft“ der AG Ortschronik vom Januar 1991 ab Seite 113. Walter Martens hat das damals alles zusammengetragen. Es ist ein Fleck am Deich, dem man gerne einmal seine Aufmerksamkeit schenken sollte: Typisch Eiderstedter Marschland mit Deichen, Vorland, Schafen und „Rundumblick“ – nur die ursprünglichen Häuser sind sämtlich Nachfolgebauten gewichen, und Kühe werden hier auch nicht mehr gemolken, wie einst von Herta Grimsmann.

Hans Jörg Rickert, 22. Juli 2020, www.jb-spo.de

„Sagt uns, was ihr dazu meint!“ – Bürgerbeteiligung in Corona-Zeiten

 

Wie Einwohner von St. Peter-Ording bei der Ortsentwicklung aktiv mitwirken können

 

Der Sportplatz am Fasanenweg wartet auf seine Neugestaltung. Da ist die Beteiligung schon gelaufen. Die Planungen stehen soweit. Es fehlt nur noch das „Ja“ des Ministeriums des Innern für den Beginn der Arbeiten. Die Finanzierung erfolgt auf der Grundlage des Städtebauförderungskonzeptes zu einem Drittel von der Gemeinde. Das Geld zu den beiden anderen Dritteln geben jeweils der Bund und das Land dazu. Darauf hat man sich schon im Vorweg mit dem Innenministerium verständigt.

 

Aber was wird nun mit Gesundheitszentrum, Marktplatz, Bauhofgelände, Generationenübergreifendem Wohnen, dem alten Amtsgebäude in der Dorfstraße (derzeit Unterkunft für die Freiwilligen von der DLRG-Strandaufsicht während der Saison), Ortsgestaltung mit Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, Infrastrukturmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Klimaproblem und anderem mehr?

Das betrifft den „historischen Ortskern“ um das Dorf bis Ketelskoog (alt), Eiderstedter Straße und Böhler Landstraße bis Heideweg über Kuckucksweg und beidseitigem Streifen der Pestalozzistraße einschließlich Berliner Weg. Potenzielle Maßnahmen sind u.a. Umbau „Altes Rathaus“ und Neuausrichtung in Dorfgemeinschaftshaus, Sanierung Gemeindezentrum und teilweise Umbau in Familienzentrum, Sanierung Olsdorfer Krug und Museum, Neugestaltung und Aufwertung von Marktplatz und Straßen. Zur finanziellen Förderung seitens Bund und Land gehören zwingend vorbereitende Untersuchungen mit integriertem städtebaulichem Entwicklungskonzept (wir berichteten).

 

Dazu gehört als wichtiger Bestandteil auch das Einholen von Meinungen, Anregungen und Vorschlägen aus der Bevölkerung.

 

Öffentliche Versammlungen und Rundgänge sind zurzeit wegen des „Abstandhaltens“ voneinander nicht machbar. Vorschläge für mögliche alternative Beteiligungsformen wurden gemacht. Im Bauausschuss wurde darüber berichtet. Zügig haben nun deswegen die mit der Konzepterarbeitung beauftragten Klaus-Martin Hesse und Heike Wohltmann aus Bremen im Amt Eiderstedt mit der Abteilung Bauen und Entwicklung und Bürgermeister Rainer Balsmeier ein praktikables Öffentlichkeitsbeteiligungskonzept erstellt.

 

Drei Themenkomplexe stehen zur „Debatte“:

1) Marktplatz, 2) Barrieren/öffentlicher Raum, 3) Grüne Infrastruktur/Klima.

 

Sie waren für die öffentliche Beteiligungsveranstaltung im März vorgesehen, die abgesagt werden musste.- Für jedes Thema gibt es stattdessen nun hintereinander von jeweils Montag 10., 17. und 25. August je eine Wochenphase mit strukturierter Online-Präsentation und der Möglichkeit, sich online dialogmäßig direkt zu dem jeweils Dargestellten zu äußern und einzubringen.

 

Der zugehörige Link lautet https://padlet.com/FORUM_HB/SPO2020.

 

Zudem gibt es für jedes Thema jeweils dienstags zusätzlich einmal eine 4-stündige „Telefonkontaktphase“ unter 04862-1000-900 - auch zum Fragen -

zu 1) Marktplatz am 11. August von 7:30 bis 11:30 Uhr,

zu 2) Barrieren/öff. Raum am 18. August von 11 bis 15 Uhr und

zu 3) Infrastruktur/Klima am 25. August von 17 bis 21 Uhr.

 

Unter der Adresse spo@forum-bremen.info kann jeder per Email auch noch zu vorangegangenen Themen mit Fragen, Anregungen etc. vorstellig werden.

 

Außerdem sind für September noch Passanten-Befragungen vorgesehen. Der Fokus liegt dabei auf „Barrieren – wo besteht besonderer Handlungsbedarf?“ und „Neuordnung und Aufwertung des Marktplatzes“.

 

Dringende Bitte von der im Amt Eiderstedt zuständigen Koordinatorin Jacqueline Peters und Bürgermeister Rainer Balsmeier: „Machen Sie mit! Bringen Sie sich ein!

 

Hans Jörg Rickert, 03. August 2020, HN und www.jb-spo.de