2022    J U N I

Nordseeschule profitiert von der Spendengala des Frühstückshotels

 

10.000 € flossen in die digitale Ausstattung des Gymnasiums

 

Auf dem Flur zu Lehrerzimmer und Verwaltung der Nordseeschule St. Peter-Ording gibt es eine mit Urkunden versehene Teilfläche. Unter anderem ist die Schule 2019/20 als Zukunftsschule ausgezeichnet worden und hat für 2018/19 und 2019/20 die Plakette „Wir arbeiten im Netzwerk“ erhalten. Dort hängt nun ein neues Schild. Es trägt die Überschrift:

Unterstützer der Nordseeschule 2021

Angeführt wird die Liste von Bernd Becker (Frühstückshotel SPO). Es folgen 10 weitere Unternehmen: Sparkasse Mittelholstein AG (Wesselburen), Wind und Meer Immobilien GbR (Ostenfeld), Nord-Ostsee Automobile GmbH & Co. KG (Heide), SHHB Steuerberatungsgesellschaft mbH (Husum), Christian Pieper Aplas IT GmbH (Bredstedt), Getränkefachgroßhandel Loof GmbH Co KG (Garding), B&M Immobilien (St. Peter-Ording), Chefs Kulinar (Kiel), Dr. Astrid Plantiko (Frankfurt), M&B Immobilien (Büsum). Eigentlich müssten hier insgesamt 27 Namen stehen.

 

Der Grund dafür ist ganz einfach: Am 1. Februar 2020 konnte „Das Frühstückshotel“ in der Waldstraße im Ortsteil Ording sein zehnjähriges Bestehen feiern. Das war für den Geschäftsführer und Inhaber Bernd Becker Anlass, zu einer Spendengala zugunsten der Nordseeschule St. Peter-Ording – „Europaschule“ - Gymnasium mit Gemeinschaftsschulteil einzuladen. Die Gala war verbunden mit einer Auktion für einen Aufenthalt im Frühstückshotel und einer Tombola.

Die oben genannten Spender hatten jeweils mit 1000 € bzw. 500 € dazu beigetragen. Aber jeder auch noch so „kleine“ Betrag war willkommen. So wurde sogar die 10.000 € Marke überschritten.- Der Digitalpakt Schulen war zu diesem Zeitpunkt im Schulverband Eiderstedt gerade mit dem Medienentwicklungsplan angelaufen. Jeder finanzielle Beitrag kam gerade recht. Vor allem gab es hier keine bürokratischen Hürden. Wie angedacht, konnten so 5 Beamer und 7 PCs für die Ausstattung von Klassenräumen angeschafft werden und dazu erforderliche Kleingeräte wie Lautsprecher. Das geschah aber erst 2021. Im Jahr 2020 hatte die Schule andere Sorgen. Da hatte man sich mit den Schreiben und Verordnungen in Sachen Corona auseinanderzusetzen und den Schulbetrieb irgendwie aufrecht zu erhalten. Immerhin gab es bei Abstandswahrung dennoch eine würdige Abi-Entlassungsfeier in der Schule.

Wenn aber einmal „der Wurm drin ist“, dann kommt immer wieder etwas dazwischen. So war das letztlich auch bei der Schildübergabe und dem dafür vorgesehenen Pressetermin der Fall. Jetzt aber hängt das Schild mit den Namen der Spender und dem „Vielen Dank“ seitens der Schule. Timo Pätzold, der Betriebsleiter des Frühstückshotels, und Schulleiter OStD Nils-Ole Hokamp berichteten und dankten allen 27 Spendern für ihre auf diese Art erfolgte Unterstützung der Nordseeschule. Sie sind Geschäftspartner des Frühstückhotels in Ording. So arbeitet man mit Erfolg in einem Netzwerk!

Hans Jörg Rickert, 28. Juni 2022

 

ERGÄNZENDER KOMMENTAR

Die Nordseeschule St. Peter-Ording ist 2009 aus dem Nordseegymnasium St. Peter-Ording. Dieses wurde 1945 „gegründet“. 2020 hätte das 75jährige Jubiläum er Schule gefeiert werden sollen. Die Festveranstaltung konnte wegen Corona nicht stattfinden. Aber es gibt einen Hochglanzband mit dem Titel „Nordseeschule St. Peter – 1945 bis 2020“. In ihm wird an die besondere Geschichte dieser Schule erinnert, die als „Berliner Oberschule“ am Ende des 2. Weltkrieges durch aus Berlin evakuierten Schulklassen entstanden ist.- Sehr eng verbunden mit der Schule ist das Nordsee-Internat St. Peter bis etwa 2000 gewesen. Lehrkräfte der Schule waren bis dahin Hausleiter des Internates. Das Internat war 1946 entstanden. Den zugehörigen Verein gibt es seit 1951. Bis heute besuchen Schülerinnen und Schüler des Nordseeinternates das Gymnasium und den Gemeinschaftsschulteil der Nordseeschule.

Am Gymnasium wird zu den Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch und Latein auch Chinesisch unterrichtet. Seit 2004 ist die Nordseeschule St. Peter-Ording Europaschule und Mitglied in der Runde der 8 gymnasialen Schulen in Schleswig-Holstein, die mit der Deutschen Schule in Bilbao seit 2006 einen regelmäßigen Austausch pflegen. Das ist mit dem Titel „Europaschule“ übernommene Verpflichtung. Die Urkunde zur Verleihung dieses Titels stammt vom 25. Juni 2004 und hängt ebenfalls im unteren Flur zum Lehrerzimmer an der Wand.

Dort finden sich noch mehr Urkunden, u.a. ist die Schule mehrfach ausgezeichnet worden für „praxisnahe Berufsvorbereitung“. Zwei Urkunden hat die Schule erhalten für „Jugend debattiert“. 2013 erhielt man die Auszeichnung „Legastheniefreundliche Schule“.- Der Strandkorb im Flur gegenüber der Tür zum Sekretariat lädt Besucher zum Sitzen ein, erinnert aber vor allem auch daran: „Wir sind Nationalparkschule“.

Urkunden wie die nun neue ergänzen das Geschehen an dieser Schule in St. Peter-Ording und machen aufmerksam, dass die Nordseeschule St. Peter-Ording eine Schule mit Regionalbezug und mehr Ist. Das ist einerseits Auszeichnung, andererseits aber auch Verpflichtung.

Nicht alles ist urkundlich verbürgt:

Es fehlen z.B. Urkunden für „SPO macht Lärm“. Das ist eine eintägige jährliche Veranstaltungsreihe gewesen, die Schülerinnen und Schüler der Nordseeschule St. Peter-Ording in den Jahren 2014 bis 2018 kontinuierlich eigenständig gemeinsam mit der Organisation „Schüler helfen leben“ auf der Open-Air-Bühne des Dünen-Hus an einem Wochentag in den Monaten Juli, August bzw. September auf die Beine gestellt haben. Schulleitung, Gemeinde und Tourismus-Zentrale haben die verantwortlichen Schülerinnen und Schüler und deren Helferinnen und Helfer aus der Schülerschaft und von „Schüler helfen leben“ unterstützt.

 

Es gibt noch mehr, worauf hingewiesen werden könnte. Aber es kommt nicht auf Urkunden an: Entscheidend ist der Geist, der in einer Schule lebt und dann auch gelebt wird.

 

Hjr, 28. Juni 2022

Kunstprojekt „Urban Sketching“ des 10. Jahrganges des Gymnasiums

 

Kooperation mit dem Museum Landschaft Eiderstedt

Das Museum Landschaft Eiderstedt lädt den Besucher mit seinem Flyer „13 Orte – Entdecken Sie historische Orte rund um das Museum“ zu einer Erkundungstour ein. Rund um die St. Peter-Kirche ist der Ort St. Peter entstanden. Das „Haus Jensen“, in dem das Museum seine Räumlichkeiten hat, ist ebenfalls historisch. Es ist aus dem Jahr 1752, mittlerweile also 270 Jahre alt. Der Dorfdeich mit den beiden Stöpen, dazu die Skulptur „Jan un Gret“, die Enklave „Kattrepel“, die Kirche mit dem Friedhof und dem Glockenturm, das „Kiek in“ und die Olsdorfer Straße mit dem Olsdorfer Krug direkt gegenüber dem Museum selbst machen einen Teil des Flairs des Dorfes aus und werden in dem Flyer vorgestellt.

Eintauchen in diese Dorfwelt muss dann jeder selbst. Trotz vieler neuer Bauten ist hier noch etwas von der alten Dorfstruktur erhalten. Die Tatsache, dass das „Café Deicheck“ gleich hinter der Stöpe in den gleichen Außenmaßen wie sein Vorläuferbau, das Haus „Deicheck“, neu aufgebaut worden ist, lässt Historie lebendig werden. Es war einmal eine kleine Landstelle, in der später auch ein Schuster seine Werkstatt gehabt hat. Man muss eben nur Kenntnis davon haben.

Hinrich-Bahne Schrade und Susanne Pauls, beide Lehrkräfte für Deutsch und Kunst am Gymnasium der Nordseeschule St. Peter-Ording, wollten den drei zehnten Klassen „Urban Sketching“ als Kunstform durch eigenes Tun und Erleben näherbringen. Es geht darum, eine Skizze von einem Ort zu fertigen, die in der Lage ist, zu einem späteren Zeitpunkt eigene, mit diesem Ort verknüpfte Erinnerungen wachzurufen. Es ist nicht das schnelle, mit Smartphone gemachte Foto, sondern die Skizze von einem Ort mit Erlebnischarakter, ob beim Festhalten einer Begebenheit oder der besonderen Umgebung bzw. beides zusammen. Das geschah nun im Rahmen eines Kunstprojekttages in Kooperation mit dem Museum Landschaft Eiderstedt und seiner Leiterin Katja Sinn. Sie war auf die Lehrkräfte zugekommen.

Die drei Klassen waren in zwei Gruppen eingeteilt, denen Katja Sinn jeweils in der Loo und danach in einem kurzen Rundgang das Museum vorstellte. Kleineren Gruppen von bis zu maximal fünf Schülerinnen und Schülern wurde dann ein bestimmter Ort aus dem Flyer zugewiesen, der gemäß „Urban Sketching“ eingefangen werden sollte. Ob mit Fine-Liner, Bleistift oder Buntstift, Pinsel und Farbe oder anders, war dem Einzelnen überlassen. Auch das sich Austauschen miteinander gehörte dazu, und es herrschte kein Zeitdruck. Das Wahrnehmen und Festhalten des „Augenblicks“ ist ebenso wichtig wie die Skizze selbst. Es ist sozusagen eine Situation, die unserem Alltag wie auch dem in Schule fremd geworden ist. Alles muss heute eben schnell gehen, zielorientiert und effektiv sein.

Für Jarvis, Lea und Carlotta war es eine neue Erfahrung. Sie hatten das „Cafe Diem“ als Ort zugewiesen bekommen. Der Bezug zum „carpe diem“ ist unverkennbar.- Dort stand früher das Hebammenhaus. Im jetzigen Gebäude war in den 80iger Jahren eine Drogerie. Älteren Einheimischen ist der Ort bekannt als „Süße Ecke“. Mit dem Baumrondell – das gab es hier in früheren Zeiten nicht - ist es ein Ort zum Verweilen und Eisschlecken oder um einfach den Tag und das Wetter zu genießen sowie für sich mit allen Sinnen den dörflichen Charakter dieses Ortsteils einzufangen. Dieses Hintergrundwissen hatten die Drei aber nicht. Für sie war es schon besonders, dass sie etwas „vor Ort“ machen konnten und dass sie in ihren Entscheidungen frei waren, was die eigene Perspektive betraf bzw. auf welche Art sie diesen Ort einfangen wollten. Die Arbeiten, die an den verschiedenen Orten entstanden sind, sollen zumindest teilweise ab September im Museum ausgestellt werden.

Für die drei 10. Klassen war es schon eine Herausforderung im Smartphone-Zeitalter. Mit seinen Eigenheiten von schnell ein Bild und dann mit der Kommunikation von dem einen Gesprächspartner zu der mit dem anderen zu wechseln oder sonst in „Social Media“ digital unterwegs zu sein, scheint inzwischen ja eine Selbstverständlichkeit geworden zu sein.

Hans Jörg Rickert, 29. Juni 2022

Siehe auch unter www.jb-spo.de

2021     Nov      Fazit Kattrepel 2021 – auf die Perspektive kommt es an

2019     Jan       Bauliche Vorhaben in St. Peter-Ording – das Ortsbild wandelt sich - Kattrepel Nr. 1

2017     Jan       Das "Deicheck" hat sich zum "Deicheck-Café" gemausert

            Febr     Aufräum- und Pflegearbeiten in der 2. Deichlinie am Dorfdeich

2012     März     Archiv „Cafe Diem“

Gottesdienst am Strand mit der Bläsergruppe „Reiseblech“

 

„Hoffnungsfest“ mit der Kirche am Urlaubsort auf dem „Karkenschipp“

 

Seit 2008 ist das „Karkenschipp“ am Ordinger Strand für viele Anlauf- und auch Treffpunkt. Für Kinder ist es mit seiner Rutsche und der Seilschräge zum Hinaufzukommen und dann als Kapitän über die Weltmeere zu segeln eine Art Spielplatz. Vor allem ist es Kirche im Freien am Strand. Dank der Verleihung des Missionspreises durch den "Verein Andere Zeiten e.V." in Hamburg konnte es von tatkräftigen Handwerkern gebaut und noch im selben Jahr eingeweiht werden.

Im Achteihn – Kirche auf Eiderstedt – für St. Peter-Ording und Tating war das „Hoffnungsfest“ für den 17. Juni um 15 Uhr angekündigt. Eine große Bläsergruppe aus verschiedenen Posaunenchören von Kirchengemeinden im Bayreuther Umland wollte kommen. Als „Reiseblech“ sind sie schon seit zehn Jahren immer vor der Ferienzeit unterwegs, um an besonderen Orten Gottesdienste zu feiern und musikalisch zu begleiten. Ihr Standquartier ist dieses Jahr vom 12. – 19. Juni das Christian-Jensen-Kolleg in Breklum.

 

21 Bläser von Tuba bis Trompete und sogar einmal Fagott hatten sich nun im Rund vor dem Karkenschipp platziert. Insgesamt waren sie mit ihren Begleiterinnen und Begleitern und ihrem Chorleiter Rudolf Herath fast 50.

Diakonin Andrea Streubier von der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating – sie steht für die Urlauberseelsorge unter dem Titel „Kirche am Urlaubsort“ – begrüßte alle zum Hoffnungsfest mit dem ökumenischen Gottesdienst. Heinz Schmidt überbrachte seitens der Gruppe ein Grußwort.

Mit „Großer Gott, wir loben dich“ beginnend, widmete sich Andrea Streubier gedanklich den Begriffen Hoffnung und Zuversicht“ und mit dem Hinweis auf die Weite des Strandes, das Meer und den Himmel der Tatsache, dass „Gott uns in diesen weiten Raum gestellt hat.“ Im Sinne der Schöpfung soll die Welt soll nicht bleiben, wie sie ist, sondern werden, wie sie sein soll.

      

Wie immer bei solchen Gelegenheiten finden sich weitere Gäste ein. Sie bleiben und hören zu. Und haben sie sich dann eingelassen auf dieses ungewohnte Erleben am Strand, entsteht in ihnen beim Innehalten ein bewussteres Gefühl für die Weite des Himmels. - Gottesdienste beim „Karkenschipp“ sind „nachhaltig“. Dieses Mal hatten die vielen Bläser mit ihrer Musik die Menschen gewissermaßen zusammengerufen.

 

Hans Jörg Rickert, 17. Juni 2022

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2020      März/April          Das „Karkenschipp“ schwebte zum 25. Mal in der Luft über dem Strand

2019      Juni                        Pfingstmontag: Vielfältiges Leben am Ordinger Strand

Außergewöhnlich - dieses Konzert für Saxophon und Orgel

 

Anna Hannes und Christoph Jensen begeisterten ihr Publikum

 

„Schön!“, kam es spontan aus dem Munde einer Zuhörerin. Gerade eben waren die letzten Töne des Concerto d-Moll – Andante e spiccato, Adagio, Presto – von Alessandro Marcello (1673-1747) verklungen. Besonders im Adagio hatten sich viele der Gäste in der St. Peter-Kirche ganz der Musik hingegeben. Augen zu und ZUHÖREN – das war es, was das Musikerlebnis an diesem Sonntagabend vollkommen machte. Von der kleinen seitlichen Empore hörten die vielen der von der Musik in diesem Konzert Begeisterten hingebungsvoll zu. So hatten sie das wohl nicht erwartet.

 

„Konzert – Saxophon und Orgel – vom Barock bis zur Moderne“ mit Anna Hannes und Christoph Jensen – so war es als neunter von sechzehn Terminen im Programm für „Musik in der Kirche“ von erst einmal März bis August und gesondert auf Plakaten bei der St. Peter-Kirche angekündigt. Telse Jungjohann Bader, die seit kurzem neue Vorsitzende des „Vereins zur Förderung und Pflege der Kirchenmusik – Orgelbauverein St. Peter-Ording e.V.“ ist, begrüßte und war anscheinend von der Vielzahl der Gäste in der Kirche überrascht. War es das Saxophon, war es die Lobback-Orgel oder war es die Kombination der beiden Instrumente? – Einige hatten sicher geahnt, dass dieses Konzert besonders sein musste. Schon in der Bläsermusik zum Advent im vergangenen Dezember hatten die beiden Musikinterpreten beeindruckt.

Insgesamt waren es an diesem Abend fünf Kompositionen. Die Sonate g-moll BWV 1220 (Allegro-Adagio-Allegro) von Johann Sebastian Bach (1685-1750), komponiert für Geige und jetzt in einer Transkription für Alt-Saxophon und Orgel, setzte bereits die ersten Akzente. Die II. Suite g-moll für Orgel von Louis Nicolas Clerambault (1676-1749) gab der Königin der Instrumente mit Plein Jeu, Duo, Trio, Basse de Cromorne, Flutes, Récit de Nazard, Caprice ganz bewusst Gelegenheit zur Entfaltung. Mit dem Concerto d-Moll, komponiert für Oboe, in einer Transkription für Sopran-Saxophon und Orgel verzauberten Anna Hannes und Christoph Jensen sozusagen den Kirchenraum. Die brennenden Kerzen am Leuchter in der Mitte und die auf dem Alter gaben dazu einfach Atmosphäre.- Die Fantaisie op. 157 von Camille Saint-Sains sorgte für einen Zeitsprung und setzte ihre eigenen Akzente, ehe sich danach die Sonate I (1994) für Alt-Saxophon und Orgel (Invention, Barcarolle, Humoresque) von Denis Bédard (* 1950) kraftvoll Ausdruck verschaffte und dabei mit der Sonate g-moll zu Beginn korrespondierte.

Der Schlussbeifall des Publikums war groß. Viele applaudierten im Stehen. Es fehlte jetzt nur noch eine kleine Zugabe. Christoph Jensen und Anna Hannes mussten es geahnt haben. Eine „Gavotte“ von Francoise Couperin als kleine Zugabe machte diesen Konzertabend dann zu einem besonders außergewöhnlichen von „Musik in der Kirche“.

 

Hans Jörg Rickert, 21. Juni 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2021     Dez.     Wunderbare ‚Bläsermusik zum Advent‘ in der Kirche St. Peter

2022     März     Eröffnung der Konzertreihe „Musik in der Kirche“ am 20. März 2022

            April     Karfreitag in der St. Peter-Kirche: „Le Chemin de la Croix“

            Mai       Pflege und Förderung der Kirchenmusik stehen obenan

            Juni      Musik in der Kirche - Zwischen Ostern und Pfingsten

Nordseeschüler spenden über „Deutschland hilft“ für Ukraine

 

Der Krieg in der Ukraine ist immer noch Thema. Wie es aussieht, könnte sich dieser Krieg in Europa noch lange hinziehen. Die damit verbundene große Not berührt auch die Schülerinnen und Schüler der Nordseeschule in St. Peter-Ording.

So entstand eine Schüler-Eltern-Initiative in den Klassen 5c, 6a und 6b. „Auf welche Art können wir helfen?“ fragten sich die insgesamt 71 Elf- und Zwölfjährigen. Noch vor den Osterferien war es klar: Wir starten noch vor den Ferien in der großen Pause mit einem Kuchenverkauf.

Mit Unterstützung der Klassenlehrkräfte Anja Pickhardt, Dana Manasterny und Sven Löhr wurde die Aktion ein Erfolg. Zuhause wurde gebacken, zu einem großen Teil von den Kindern selbst, die Kuchen mit in die Schule gebracht und pro Stück für einen Euro verkauft.

Insgesamt kam so die stattliche Summe von 889 € zusammen. Der Betrag wurde für die Ukraine auf das Konto der Aktion „Deutschland hilft“ überwiesen.

Aktion „Deutschland Hilft“ ist ein Bündnis deutscher Hilfsorganisationen. Schirmherr ist Bundespräsident a.D. Horst Köhler.

Zur Erinnerung an diese gemeinsame Aktion versammelte man sich jetzt auf dem Schulhof und präsentierte sich symbolisch mit drei Plakaten und einem Kuchenkarton.

Hans Jörg Rickert, 20. Juni 2022

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2022     März     NOS SPO ruft „NO!“ zu Ausgrenzung, Diskriminierung und Krieg

 

Nordseeschule pflegt Austausch mit der Deutschen Schule Bilbao

 

Wirtschaftspraktikum verbindet Sprache mit Arbeitswelt in Spanien und hier

 

Aus der spanischen Großstadt Bilbao – mit Umland ca. 900.000 Einwohner – waren Aingeru García, Peio Ezeiza, Sergio Alvarez und Otto Mußnig am 6. Juni über Hamburg nach St. Peter-Ording gereist. Sie sind Schüler des 11. Jahrganges der Deutschen Schule in Bilbao und machten jetzt hier ihr Wirtschaftspraktikum bei Elka Torantriebe in Tönning, im Kaufhaus Stolz, bei Elektro Mahrt und bei der Tourismus-Zentrale in St. Peter-Ording. Ihr Zuhause war in dieser Zeit bis zum 17. Juni das von Tomke Rathjens, Deyan Velkow, John-Luik Mahrt und Licia Minard aus der 11. Klasse der Nordseeschule. Diese waren ihre Austauschpartner, die vom 24. April bis zum 7. Mai in Bilbao ihr Praktikum in einem Reisebüro, der Deutschen Schule bzw. in der Krankenstation abgeleistet haben, sofern Corona es zuließ. Nach Bilbao konnten deswegen nur drei fahren. Auch bei diesem Treffen mit der betreuenden Spanisch-Lehrkraft Marion Wolf konnte deswegen leider ein Mitglied der Gruppe nicht dabei sein.

 

Die Nordseeschule ist seit 2004 Europaschule und beteiligt sich von 2006 an mit weiteren sieben Gymnasien in Schleswig-Holstein, die ebenfalls Europaschulen sind, an einer solchen Art Austausch. Ab Klassenstufe 9 ist Spanisch Unterrichtsangebot. Wer Spanisch gewählt hat, kann sein Praktikum dann in Bilbao ableisten. 2020 und 2021 war das wegen Corona gestrichen. Nun ist es wieder gestartet. Wichtiger Ansatz dieses Praktikums ist auf spanischer wie auf deutscher Seite die Verbindung von Sprache und Arbeitswelt und damit praktische Anwendung von Spanisch bzw. Deutsch.

 

Für Tomke Rathjens war das eine gute Erfahrung. Was ihre Tätigkeit in Grundschulklassen betraf, konnte sie kaum Unterschiede zu Deutschland erkennen. Schließlich war es eine „Deutsche Schule“. Hinsichtlich des Tagesablaufes und besonders bezüglich der Essenszeiten waren für alle sehr wohl Unterschiede feststellbar gewesen.

Aingeru García hatte bereits in Spanien recherchiert und festgestellt, dass es in Madrid ebenfalls einen Elka-Betrieb gibt. Er hat in Tönning Aufträge bearbeitet und Angebote erstellt. Für Sergio Alvarez war es interessant, mit Hans Hermann Peters für Elektro Mahrt auf Baustellen zu arbeiten. Otto Mußnig – er kommt aus Österreich, ist aber seit fünf Jahren in Bilbao – lernte die Vielfalt der Arbeitsbereiche in der TZ kennen. Peio Ezeiza hätte sich sein Praktikum abwechslungsreicher gewünscht. Aber für alle vier waren es erlebnisreiche zwei Wochen.

 

Für sie schließt sich jetzt noch die einwöchige Abschlussfahrt nach Berlin an, bevor sie dann in einem Jahr am Ende der 12. Klasse ihr Abi machen. Insgesamt sind sie 36. Etwa vier kommen somit auf jede Europaschule in Schleswig-Holstein. Eine spanische Lehrkraft ist während dieser Zeit Ansprechpartner. Marion Wolf wird nächstes Jahr im März als Begleit-Lehrkraft auch für die anderen Europaschulen mit nach Bilbao fahren. Von der Nordseeschule sind dann drei Schülerinnen dabei.

 

Hans Jörg Rickert, 20. Juni 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2019      Juni        Seit 2006 gibt es an der Nordseeschule den Bilbao-Austausch

2013      Sept      Aktiv als Europaschule (unter Archiv 2013 aufzurufen)

ABITUR 2022 am Gymnasium der Nordseeschule St. Peter-Ording

„Sie sind küstentauglich, Sie haben den Wellen getrotzt“

 

Abitur-Abschlussfeiern am Gymnasium der Nordseeschule St. Peter-Ording haben fast immer einen Touch von großen Familienfeiern. So war es auch dieses Mal. Glück hatte man mit dem Wetter: Es war ein Küstensonnentag! - Im Halbrund des Sportplatzes vereint erwartete man fröhlich gestimmt die Aushändigung der Abitur-Zeugnisse an die „Absolventen“ des Abi-Jahrgangs 2022. Das „Willkommen“ an diesem Tag war zugleich ein „Abschied“ von der Schule. Prägender Begriff für diese Feier war „Dankbarkeit“.

Das galt an diesem 18. Juni besonders und kam in allen Redebeiträgen zum Ausdruck. „Dankbarkeit“ war das „Basso continuo“ dieser Feier, der fortgehende Bass, der durch das ganze Stück gleichmäßig fortgeht, die Solosätze begleitet und die Melodie nie verlässt. Man könnte auch sagen: Es war wie das Kommen von Ebbe und Flut, eben der stetige Wechsel von auflaufendem Wasser mit seinen Wellen und der Freigabe des Meeresgrundes nach dem täglichen Hochwasser. Oder eben auch „Strom fließt“ bzw. „Strom fließt nicht“. Die Digitalisierung mit „Kontakt“ und „Löchern“ auf dem Wege zu „It’s Learning“ war genauso präsent wie Wechselunterricht mit „Präsenz“ und „Distanz“. Der Abschied von der Schule jedenfalls müsste für die diesjährigen Abiturienten und Abiturientinnen leichter fallen, als allen vorangegangenen Jahrgängen, denn „Corona“ ließ grüßen, und nicht nur einer, irgendwie alle sind „durchgekommen“. -

Darauf hatte Schulleiter Oberstudiendirektor Nils-Ole Hokamp in seiner Rede hingewiesen, als er im Kollegium am Ende des ersten Oberstufenjahres im Schuljahr 2019/20 an „die Furcht vor der Durchfallerflut“ erinnerte. Auch 2020/21 war der dann 12. Jahrgang weniger wichtig als die Abiturienten. Erst in diesem Schuljahr wurden sie zu den „Wichtigsten“. Sie hätten in den Oberstufenjahren an der Nordseeschule St. Peter-Ording Küstentauglichkeit bewiesen. „Sie sind der Jahrgang, der den Wellen getrotzt hat, sind nicht untergegangen, sondern sind zurückgetreten, um von den Wellen nicht erfasst zu werden“, so der Schulleiter. Als „Maskenjahrgang“ hätten sie sich ebenfalls schon als hochschulreif erwiesen. Schließlich seien sie „wie künftige Chirurgen schon das Tragen von Masken gewohnt“. Sie wüssten außerdem um die Bedeutung von „Frischluft“ und seien „in Sachen Digitalisierung weiter gesprungen als Schule.“- Nils-Ole Hokamp wünschte dem Abiturientenjahrgang 2021/22 Glück und Erfolg. Mit „Freuen Sie sich auf das Leben“ verabschiedete er sich von ihnen.-

Zuvor hatte er Gardings Bürgermeisterin Andrea Kummerscheidt in ihrer Funktion als stellvertretende Schulverbandsvorsteherin, den pädagogischen Leiter Rüdiger Hoff sowie die Kuratoriumsvorsitzende Ursula Sassen für das Nordsee-Internat und Heidi Schade sowie Gaby Bombis für die Elternvertretung als Gäste begrüßt. Einen besonderen Dank erwies er all den helfenden Händen für die Ausgestaltung dieser Feier, u.a. namentlich stellvertretend den Hausmeistern und Birgit Sell im Sekretariat sowie Daniel Schädler vom Jos für die Technik. Für die pädagogische Begleitung ging sein Dank an die beiden Klassenlehrer Gonne Witt und Thorsten Westphal. Den Eltern dankte er in Anbetracht der erlebten und durchgestandenen Corona-Zeiten besonders für die gute Zusammenarbeit.

 

Andrea Kummerscheidt überbrachte die Grußworte aus dem Schulverband. Sie erinnerte daran, dass „Leben kein Spiel sei, sondern ernste Mühe“ und bezeichnete das „Abitur“ als Königsweg beim Nutzen der Vielfalt von Möglichkeiten, die das Leben bereithalte.- Gaby Bombis sprach für die Eltern. Ihr käme es vor, als sei die Einschulung erst gestern gewesen wie auch der Wechsel von der Grundschule in die Nordseeschule. Um schon einmal in die Zukunft sehen zu können, entnahmen alle Abiturienten einem kleinen Murmelbeutel eine zum Teil durchsichtige Glasmurmel. Sie sei dreimal Symbol: 1) für das Zurückblicken in die Kindheit, 2) den Blick in die Zukunft und 3) in das „Spiel des Lebens“.- „Macht da nun den ersten Schritt!“ ermunterte sie. Ihr Dank galt Schule und Jos, darunter besonders den beiden Klassenlehrern.

Mit einem „Olla“ betrat jetzt Gonne Witt die „Arena um das Rednerpult“ und erinnerte kurz an sein eigenes Abitur an dieser Schule vor 21 Jahren. Im Zuge seiner Gratulation auch im Namen von Thorsten Westphal, machte er darauf aufmerksam, dass dieses das dritte Mal sei, wo er eine „Entlassrede“ halte. Das war zuerst 2015 gewesen, dann 2018 und schließlich heute. Ab nun gelte ja wieder das Tutorensystem. Aber diese Entlassungsfeier sollten sie nicht so schnell vergessen.

Als „The talented teachers“ präsentierten sich danach zur großen Freude aller Anwesenden Gonne Witt als Bandleader und Sänger, Peter Sobottka am Schlagzeug und Hinrich Bahne Schrade auf der Bass-Gitarre. Das war echter „Teacher-Sound“ im Rund.

Ohne Musik läuft aber am Gymnasium der Nordseeschule sowieso nichts. Der Reigen der Wortbeiträge erfuhr durch die Mitglieder der von Alina Krügel und Daniel Schädler geleiteten Musical-AG von Schule und Jos qualitativ wertige Gesangsbeitrage mit Mirja Perleberg am Klavier bzw./und Marten Söth am Keybord und Momme Hansen auf der Gitarre. Der „Irische Segensspruch“ setzt dann seit Jahren traditionell und eindrucksvoll den Schlusspunkt bei solchen Schulveranstaltungen.

 

Ole Schwartzfeldt sprach vor den Ehrungen und Ausgabe der Abiturzeugnisse für seine Mitschülerinnen und Mitschüler das Abschlussgrußwort. Er ist in St. Peter-Ording aufgewachsen, hat hier als Grundschüler die Utholm-Schule besucht und den Wechsel zum Gymnasium der Nordseeschule erlebt. Kommen und Gehen von vielen, u.a. auch durch die Zusammenarbeit der Schule mit dem Nordsee-Internat bedingt, hat er in seinen neun Schuljahren am Gymnasium miterlebt. Zufall, sei es, dass wir nun in dieser Zusammensetzung hier säßen, begann er seinen Part, in dem er seine Dankbarkeit gegenüber der Schule wohlformuliert zum Ausdruck brachte. Für die Oberstufenzeit richtete er seinen Dank aus an Frau Sell, Herrn Wusterbarth, Herrn Hokamp, Herrn Dr. Pickhardt und Herrn Dr. Neumann (Sekretärin, stellv. Schulleiter mit Vertretungsplan, Schulleiter, Oberstufenleiter, Verantwortung für Klausurenplan). „Ich verdanke der Schule sehr viel …, aber Schule ist nicht nur schön“, bilanzierte er seine 13 Schuljahre. „Jetzt stehen wir vor den Toren der großen Welt. Ich freue mich, habe aber auch etwas Angst … .“ Seine Gedanken bei diesem Blick zurück ließ er dann so enden: „Es ist jetzt das Ende einer Geschichte, aber auch der Anfang einer neuen!“ – Es passte!

Die Ehrungen für besondere Leistungen und Tätigkeiten nahmen vor Alina Krügel, Thorsten Westphal und Nils-Ole Hokamp.

Große Anerkennung gab es für Lykka Wagner und Ole Schwartzfeldt für ihre umsichtige Tätigkeit in der Schülervertretung.

Joshua Bombis und Anton Petrak seien eigentlich „unverzichtbar für die Schule“. Auf sie war über Jahre in Sachen qualitativer Beschallung und Technik immer Verlass.

Marten Söth wurde mit dem Philosophie-Preis ausgezeichnet und

Erian Tafilovic für die beste Abiturleistung in Deutsch. Sein Abischnitt ist mit 1,0 super!

 

 

 

 

 

Sichtbaren Dank gab es im Anschluss daran für Nils-Ole Hokamp, Gonne Witt, Thorsten Westphal – und Birgit Sell.

Die Aushändigung der Abiturzeugnisse nahm Oberstufenleiter Thomas Pickhardt vor.

Assistiert wurde er von Nils-Ole Hokamp.

13 a – Klassenlehrer Herr Thorsten Westphal

Julian Blanke, Luisa Debirova, Mika Feige, Marius Gläßer, Sara Goryl, Julian Greve, Merle Hagenah, Julia Hinrichs, Emilie Janßen, Stefan Kirchner, Paul Kirsch, Kira Loose, Julian Mata Schinagl, Jara Nebel, David Panten, Bleart Peci, Menart Peci, Ole Schwartzfeldt, Erian Tafilovic, Lykka Wagner

 

 

13 b – Klassenlehrer Herr Gonne Witt

Joshua Bombis, Greta Bonneß, Nils Christier, Riccarda Cornils, Momme Hansen, Julie Harder, Ronja Johst, Mikka Koensler, Chantal Mundsahl, Marian Nakov, Oda Petersen, Anton Petrak, Francesco Prozillo (FH), Romana Rahlff-Ohling, Liliana Rajski, Friederike Rücker, Emma Sauer, Marco Sauer, Karl Scheffels, Marten Söth, Annika Wilkening, Luca Wresch

 

 Jahrgangsbild

Nach dem Ende der feierlichen Veranstaltung wechselte man auf den Schulhof, um dort noch beim „Schnack“ und einem „Gläschen“ miteinander in kleineren oder größeren Grüppchen zu verweilen. Zum „Abiball der Nordseeschule“ würde man sich ab 22:00 Uhr in der Utholm-Halle wieder treffen.

Eines sei noch angemerkt; weil es ebenso bereits seit Jahren zum Gymnasium der Nordseeschule in St. Peter-Ording gehört: Der Dank an die Lehrkräfte auf den in der Eingangshalle für alle sichtbar gehängten Plakaten. Das hat Stil!

Hans Jörg Rickert, 19. Juni 2022

 

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2022     März     NOS SPO ruft „NO!“ zu Ausgrenzung, Diskriminierung und Krieg

2021     Juni      ABITUR 2021 am Gymnasium der Nordseeschule St. Peter-Ording

Mit viel Herz und Gottes Segen aus der Ev. KiTa SPO verabschiedet

Brigitte Ranft-Ziniel übergibt die Leitung an Yvonne Meyer-Niehus

 

Vor über dreißig Jahren war Brigitte Ziniel aus Nufringen im Regierungsbezirk Stuttgart mit dem Zug nach St. Peter-Ording gereist. Sie hatte sich für die Leitung des Kindergartens beworben, wurde gewählt und blieb bis jetzt. Hier hatte sie dann auch ihren Mann Frank Ranft kennen gelernt, der später in der KiTa den Posten des Haustechnikers übernommen hat und noch im Dienst bleibt. Eiderstedt ist sein Zuhause. Das ist durch ihn und die Kinder der Kita nun auch ihres geworden.

Von ihrem Dienstantritt am 1. Januar 1992 an hat sie den Lebensweg ganz vieler Kinder begleitet und in mehreren kontinuierlich aufeinander folgenden Schritten den Wandel vom Ev. Kindergarten der Kirchengemeinde hin zur Ev. Kindertagesstätte und Familienzentrum St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog eingeleitet, vollzogen, begleitet und mit ihrem Team von über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter den Segen Gottes gestellt. Diese KiTa ist eine Stätte des Lebens, des Miteinanders, des Spielens, Lernens und vor allem auch des Erfahrens geworden und geblieben. Wer die großzügigen Räumlichkeiten der Ev. Kita in St. Peter-Ording mit den zugehörigen Außenanlagen am Sportplatz zwischen Fasanenweg und Eiderstedter Straße in der Kirchenleye betritt, spürt diese Atmosphäre. Das war schon so, als der Aufgabenbereich noch nicht so groß war, ist aber im Umgang miteinander erhalten geblieben und zu etwas Selbstverständlichem geworden.

Vom Ev. Kindergarten zur Ev. Kindertagesstätte

Der evangelische Kindergarten hatte 1992 vier Kindergartengruppen. Geöffnet war er von 7:30 bis 12:00 Uhr. Aktuell sind es fünf, dazu eine Naturgruppe, vier Hort- und vier Krippengruppen mit Ganztagsbetrieb. Koch und Köchin gehören genauso zum Team wie Heil-, Stimm- und Sprachpädagogen. Begegnungen schaffen und Teilhabe ermöglichen im Umgang mit Beeinträchtigungen wie auch überbordende Lebensfreude gehören hier für die Kinder und alle zum Alltag. Wo geweint wird, wird auch wieder gelacht. Diese KiTa ist eben für alle Kinder da. Sie ist Sprachkita, Inklusionskita und u.a. auch Nationalparkkita.-

1998 kam die Ganztagsöffnung. Ab 2003 gab es die erste Hortgruppe, ab 2007 die erste Krippengruppe. 2009 kam die 2. Krippengruppe dazu. Die KiTa musste umgebaut werden und 2017 musste angebaut und erweitert werden. Zweimal war man ausgelagert, einmal ins Kinderheim „Tannenblick“, 2017 ins ehemalige „Kurheim Köhlbrand“. Zuvor war der Hort einige Jahre in einem Klassentrakt des Gemeinschaftsschulteils der Nordseeschule untergebracht. Aber egal was war, die KiTa war immer für die Kinder da und für die Eltern.

 

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Brigitte Ranft-Ziniel erinnert sich so an ihre ersten Wochen: „Mir war ganz schnell klar, unter welchem Stress die Eltern in St. Peter-Ording standen. Die Betreuungszeiten passten nicht zum Ort und seinen Strukturen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf musste gewährleistet werden. Es gab zwar noch wenig Alleinerziehende, aber beide Elternteile waren berufstätig.“ Die Kinder haben sich aus ihrer Sicht wenig verändert. Es sind die Lebensumstände der Familien. „Kindern geht es gut, wenn es den Eltern gut geht, weil u.a. eben das Betreuungsangebot passt.“

Seit 12 Jahren gehört man zum KiTa-Werk des Kirchenkreises Nordfriesland. Das war aus der Sicht aller eine gute Entscheidung. Die religionspädagogische Arbeit der Kirchengemeinde wurde von den Verwaltungsaufgaben befreit und wurde damit sinnerfüllter. Organisatorisches gewann an Professionalität. Man arbeitet nun effizienter. Die pädagogische Arbeit profitierte davon. „Wir konnten von nun an in beiden Bereichen gezielter den gestellten Aufgaben gerecht werden.“ Das habe sich auch bei der Übernahme der Naturgruppe gezeigt. „Die Eltern konnten das allein nicht mehr wuppen und kamen auf uns zu.“ Brigitte Ranft-Ziniel blickt positiv auf ihre Zeit zurück.- Eigentlich dürfte sie gar nicht aufhören. So empfanden es wohl auch die Kinder, als sie fragten: „Warum gehst du?“ – „Weil ich alt bin“, war ihre Antwort. Das verstanden die Kinder.

Gottesdienst in der Kirche und Empfang im Ev. Gemeindehaus

 

Die Verabschiedung hatte mit einem fröhlichen Gottesdienst in der St. Peter-Kirche begonnen. Mit Sonnenblumen war der Mittelgang geschmückt. Kinder und Eltern und geladene Gäste hatten sich eingefunden. Pastorin Sylvia Goltz hatte in ihrer Ansprache auf den Spruch „Er ist wie ein Baum, der im Vorhof des Tempels gepflanzt wurde und dort wachsen und gedeihen kann“ aus Psalm 92 Bezug genommen.

Der Baum steht bei Brigitte Ranft-Ziniel für den Menschen. Für die Kinder war das Lied „Wir wollen aufsteh’n, aufeinander zugehn, voneinander lernen, miteinander umzugehn“ Gewohnheit. Musikalischer Höhepunkt waren die Lieder „Ich sing dir mein Lied“ und „Wo Menschen sich vergessen“, vorgetragen von Sonja Wunder und begleitet auf der Lobback-Orgel von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen. Die Erteilung des Segens an die scheidende KiTa-Leiterin machte noch einmal bewusst, wofür Brigitte Ranft-Ziniel steht.

Würdig und fröhlich war der anschließende Empfang im Ev. Gemeindehaus mit anerkennenden Wortbeiträgen von Christian Kohnke, dem Geschäftsleiter des Ev. Kita-Werkes, den Bürgermeistern Hans Jacob Peters und Christian MarwigWolfgang Beushausen vom Kirchengemeinderat, der Elternvertretung mit Christina Wienen, Laura Kraas, Nina Lorenzen und Christian Ott, seitens des Kita-Teams von Yvonne Meyer-Niehus und Kornelia Köhne sowie dem heiteren Abschiedsgesang des gesamten Teams. Auch Geschenke gab es reichlich.

Die so herzlich Gewürdigte dankte „für den traumhaften Gottesdienst, für die musikalische Untermalung“ und alles sonst. Persönlicher Dank ging u.a. an Karl-Heinrich Poggrön , den Architekten, der mit ihr und dem Kita Werk die „neue Kita“ gebaut hat. Dann hieß es wie im Bilderbuch für den Umgang mit der Zeit: „Ich gehe jetzt, sagte die Zeit.“

 

 

 

Vorher aber hatte Brigitte Ranft-Ziniel ihr „Kindergartenglaubenskreuz“ als symbolischen Staffelstab an ihre Nachfolgerin Yvonne Meyer-Niehus weitergereicht.

Hans Jörg Rickert, 15. Juni 2022

121 Einsätze für die Freiwillige Feuerwehr St. Peter-Ording in 2021

 

Bilanzen einer JHV sind nüchtern, aber dahinter steckt immer viel

 

Gemeindewehrführer Tom Schade konnte zur Jahreshauptversammlung 2022 insgesamt 35 von 61 Aktiven begrüßen, dazu Mitglieder der Jugendfeuerwehr, der Ehrenabteilung und des Musikzuges. Bürgervorsteher Boy Jöns, Gemeindevertreterin Ilse Stiewitt und Amtswehrführer Heinz-Dieter Hecke galt sein Willkommen im StrandgutResort.

Am Anfang steht immer die „Totenehrung“. Das ist guter Brauch bei der FFW SPO. Carsten Brinkmann erinnerte an vier Kameraden. Verstorben sind Willi Bahrenfuß, Günther Prigge, Werner Peters und Herbert Bresemann. Jeder von ihnen hatte in der Gemeindewehr über mehr als 60 Jahre seine Aufgaben wahrgenommen, ob aktiv im Musikzug 43 Jahre oder in der Einsatzabteilung 45, 41 bzw. 23 Jahre. Da rücken dann noch einmal bestimmte Begebenheiten ins Gedächtnis.- Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr zu sein, bedeutet eben auch Kameradschaftspflege.

Die war im vergangenen Jahr zu kurz gekommen. Zu den Einschränkungen durch Corona konnte der Ausbildungs- und Übungsbetrieb nicht wie gewünscht stattfinden. Veranstaltungen mussten wie schon 2020 abgesagt werden. Die 121 zum Teil schwierigen Einsätze bestimmten den Rhythmus. Sie verlangten den Frauen und Männern der Wehr einiges ab. 1048 Mannstunden wurden bei den 20 Brandeinsätzen, bei 65 Malen Technischer Hilfe und 36 weiteren Einsätzen abgeleistet. Neunmal wurde Hilfe von außen benötigt. Hinter den nüchternen Bilanzen aber steckt mehr: Auch zwei Tote gab es zu beklagen.

 

Hinsichtlich der Ausstattung der FFW SPO ist man zufrieden. Ersatzbeschaffungen für das Hilfeleistungsfahrzeug und ein TLF 4000 sind auf den Weg gebracht. Aber es dauert noch, ehe die neuen Fahrzeuge vor Ort einsatzbereit zur Verfügung stehen. Für das abgängige Hovercraft Luftkissenboot gibt es eine Zwischenlösung. Der Haushalt ist beschlossen. Die Gemeinde hat dem Bedarf der Wehr Rechnung getragen.

 

Deutlich wird bei Jahreshauptversammlungen auch immer, vor welchen Herausforderungen eine Gemeindewehr steht: Außer der Verfügbarkeit der Aktiven sind es die erforderlichen Führerscheine, Ausbildungsnachweise und vieles mehr. Auch der Problematik der Löschwasserversorgung ist vorausschauend zu begegnen. Die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses durch An- und Umbauten wird immer dringlicher.

 

Berichte und Wahlen gingen zügig vonstatten. Sören Hesselbarth ist für 6 Jahre zum zweiten Mal zum Gruppenführer der Gruppe 3 gewählt. Stellvertretende Gruppenführer wurden Oliver Karow, Bogdan Miunkanu und Welf KraasSvenja Hülsenberger, Luca Minard, Christian Berger und Uwe Heise haben die Prüfung Teil I zum Truppmann abgelegt und sind zu Feuerwehrfrau bzw. Feuerwehrmännern befördert worden.

Leider konnten in der JHV nicht alle Ehrungen vorgenommen werden. Geehrt wurden Felix Korupp (für 10 Jahre), Sören Hesselbarth (20), Volker Köhne und Peter Timon (30) sowie Rolf Burchatzky (50).

Oberlöschmeister Peter Timon wurde in die Ehrenabteilung versetzt. Seit dem 26. September 1991 war er in der Einsatzabteilung der FFW SPO. Tom Schade würdigte seinen herausragenden Einsatz für die Wehr u.a. mit der Gründung der Jugendfeuerwehr und dem Blick für die Jugend. Viele unter den jüngeren Mitgliedern sind so aus der Jugendwehr in die aktive Abteilung gekommen.

 

Das griff Heinz-Dieter Hecke in seinem Grußwort anerkennend auf. Boy Jöns überbrachte die Grüße seitens der Gemeinde und sagte: „Wir danken ihnen und euch dafür, was ihr für diesen Ort leistet. Ohne Feuerwehr würde das alles nicht gehen, unser Leben nicht und auch das touristische nicht.“ Carsten Eritt aber scheute die kritische Anmerkung nicht, dass der Bürgermeister als Dienstherr der gemeindeeigenen Feuerwehr der Versammlung ferngeblieben ist. Zumindest einen seiner drei Stellvertreter aus den Reihen der Gemeindevertreter hätte man jedenfalls erwartet.

 

Nach einigen Mitteilungen und daraufhin auch Einlassungen zu geplanten möglichen Veranstaltungen schloss Wehrführer Tom Schade die zügig geleitete Jahreshauptversammlung.- Die Wahl eines stellvertretenden Wehrführers musste entfallen. Torsten Thomsen wollte nach 12 Jahren keine weitere Amtszeit. Mit Thorsten Mein ist zwar ein stellvertretender Wehrführer vorhanden, aber die FFW SPO hatte sich mit der Änderung ihrer Satzung im März 2019 für zwei stellvertretende Wehrführer ausgesprochen.

Hans Jörg Rickert, 18. Juni 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2021     Okt.      Thorsten Mein zum weiteren stellv. Wehrführer ernannt

Lehrgang Truppmann Teil 1 erfolgreich abgeschlossen

 

 

Am Donnerstag, 09. Juni, fand in St. Peter-Ording für 14 Prüflinge der Feuerwehren des Amtes Eiderstedt und der Stadt Tönning die Abnahme des Lehrgangs Truppmann Teil 1 statt. Nach der Begrüßung durch Amtswehrführer Heinz-Dieter Hecke erfolgte die Einweisung in den theoretischen Teil der Prüfung durch Lehrgangsleiter Rainer Ehlers. Daran schloss sich die praktische Abschlussübung an.

Auf dem Bauhof "brannte" ein Bürocontainer. Der Lehrgang arbeitete den Einsatz gem. Feuerwehrdienstvorschrift unter den Augen des Amtswehrführers und des Wehrführers aus Tönning, Dr. Stefan Klützke, ab.

Nach Rückkehr ins Gerätehaus der FFW SPO am Heedweg konnten alle Teilnehmenden ihre Urkunden in Empfang nehmen: "Nun folgt die weitere Ausbildung in Eurer Heimat-Feuerwehr, bevor wir uns zum 2. Teil des Truppmannlehrgangs wieder hier treffen", so Amtswehrführer Hecke.

Rainer Ehlers bedankte sich bei allen an der Ausbildung beteiligten Feuerwehren. Während der Ausbildung zum Truppmann lernen die Teilnehmenden alle Standorte der Wehren des Amtes kennen.

Hans Jörg Rickert, 9. Juni 2022

 

„Oh, wie schön ist KiTa“ – Sommerfest 2022

 

Geschichten und Stationen und dazu Aktionen rund um Sprache

 

Die Ev. Kindertagesstätte St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog hatte zum Sommerfest eingeladen. Endlich konnte es wieder stattfinden. Liebevoll war alles vorbereitet. Draußen wie drinnen herrschte Leben und Fröhlichkeit. Immer huschten irgendwo Kinder vorbei oder waren aktiv. Es gab keine Langeweile. Der kleine Tiger und der kleine Bär erheiterten nicht nur die Kinder, auch die Eltern, Großeltern und Geschwister. Klein und Groß, Alt und Jung war hier an diesem Freitagnachmittag, 17. Juni 2022, von 15 bis 17 Uhr versammelt.

Motto war dieses Mal: „Eine sprachliche Reise durch unser Haus“, denn die Kita in St. Peter-Ording ist u.a. auch eine „Sprach-Kita“. So gab es Geschichten und Anlässe zum Sprechen, auch Bastelaktionen wie die Namensarmbänder gehörten dazu. Das Team hatte sich etwas einfallen lassen, und wie immer waren Helferinnen und Helfer dabei.

Zum Schluss versammelten sich noch einmal alle auf der baumbestandenen Grünfläche vor dem ältesten Teil der KiTa. Man lief nicht einfach auseinander. Schließlich ist man eine große Gemeinschaft.

 

Hans Jörg Rickert, 17. Juni 2022

Plakette in Gold für Hannah Otto vom Frauen-BV Uelvesbüll-N.F.-Koog

 

46. Landschaftsboßeln der Frauen des Unterverbandes NF war ein Ereignis

 

Das „Lüch op! – Lüch op! – Lüch op!“ wäre sicher von der Schepat-Fenne am Knutzweg in Welt bis zum Möllner Hof gegenüber der Kirche St. Michael zu hören gewesen, wenn denn der Wind dorthin geweht hätte. Aber für das Pokalboßeln wehte er genau richtig in entgegengesetzter Richtung. Die Bahnen fürs Konkurrenzboßeln waren weit genug entfernt in Querrichtung dazu angelegt. Als Ausrichter für das 46. Landschaftsboßeln der Frauen des Unterverbandes Nordfriesland hatte der Frauen-Boßelverein Eiderbund – Welt, Vollerwiek, Grothusenkoog – mit den Vorsitzenden Elisabeth Vollmer und Nanke Feddersen die Organisation übernommen. Wegen der Mähzeit im Zuge der Gräserbewirtschaftung musste man von Grothusenkoog nach Welt umplanen.

 

Da die Männer am Vortag ihr Unterverbandsboßeln hatten, war schon am Freitag alles soweit wie möglich vorbereitet worden. „Bet op lüttje Saaken hett dat uk alln’s wunnerbor klappt“, meen Nanke Feddersen. Boßeln ist zwar Heimatsport auf Eiderstedt, aber es ist noch viel mehr. Hier bewährt sich der Gemeinschaftsgeist, der sich in den Dörfern zum Glück noch aufrechterhalten hat. Man verlässt sich aufeinander und kann es, ob beim Auf- und Abbau, bei den Präsenten, der Beköstigung, dem Rechenzentrum oder bei der Siegerehrung. Dat löppt un geiht reell to. Een kann sik op den annern verlaten. Dat is eendoon för Manns- un Fruunslüüd. Man steiht tohopen.

 

Das gilt auch auf dem Feld. De Fruunslüüd smiet de Boßel, de Mannslüüd sünd op’t Feld un spornt an. Flaggen warrn schwenkt. Loff gifft dat uk.- 116 Teilnehmerinnen hatten sich gemeldet. Beim Pokalboßeln standen am frühen Nachmittag noch die Standkämpfe der Boßlerinnen aus Uelvesbüll-Norderfriedrichskoog, Tating und Oldenswort an. Für sie war das Konkurrenzboßeln schon gewesen. 

Beim Pokalboßeln treten jeweils Mannschaften von 6 Frauen an. Beim A-Pokal sind es die Besten des Vereins, beim B-Pokal die dann folgenden. Aber jede Frau nimmt an zwei Kämpfen teil, dem Konkurrenzboßeln und dem Einzelboßeln. Die Wurfweiten der Frauen beim Mannschaftskampf gelten zugleich für den Einzelkampf. Er wird in Altersklassen bewertet. Beim Konkurrenzboßeln kämpft jede gegen jede andere Boßlerin. Es sind immer drei Würfe hintereinander.

13 Pokale suchten ihre Boßlerin und ebenso warteten eine Menge an Preisen in einem der beiden Zelte. In dem anderen Zelt gab es Kaffee und Kuchen bzw. Wurst vom Grill neben dem anderen Zelt. Bereits um 8 Uhr waren die ersten Boßlerinnen am Start gewesen. Die Reihenfolge war rechtzeitig ausgelost worden.

Älteste Teilnehmerin war Frauke Spiegel aus Garding. Sie ist 78 Jahre und startete für die Tatinger Mannschaft im A-Pokal. Sie boßelt seit 1989. Eine Nachbarin hatte sie „mitgeschnackt“. Seitdem ist sie dabei und hat ihre Freude an diesem Heimatsport und der damit verbundenen Gemeinschaft. In der Altersgruppe ab 60 machte sie den zweiten Platz. Den Pokal für die älteste Boßlerin bei diesem 46. Landschaftsboßeln nahm sie mit Freude in Empfang.

Johanna Levens aus der Altersgruppe 20 bis 29 vom FBV Uelvesbüll-N.F.-Koog ist Boßelerfolg gewohnt, aber vier Pokale mit Ehrenurkunden sind einfach „Spitze“: Sie ist mit 168 m Unterverbandsmeisterin, hatte mit 56,5 m den weitesten Einzelwurf und beim Konkurrenzboßeln 154 m erreicht. Damit war ihr in ihrer Altersgruppe der erste Platz nicht zu nehmen.

Katharina Herrmann (* 1985) von Liek ut Röms (Rödemis) hatte für sich schon vorher ein „gutes Gefühl“. Mit 6 Jahren hat sie mit Boßeln angefangen. Dieser Sport gehört für sie zu ihrem Leben. „Meine Würfe von 46,5 / 48 / 52 m waren heute alle in der Bahn. Das war richtig, richtig toll!“ war ihr Kommentar. Mit der Mannschaft gab es  den 2. Platz im A-Pokal vor Mildeburg und hinter Oldenswort.

Eine Boßlerin aber konnte für sich den wohl schönsten Erfolg verbuchen. Ehrenvorsitzende Susanne Dircks vom Unterverband NF selbst war schon im Rechenzentrum voller Begeisterung: Zum allerersten Mal durfte sie eine Goldplakette mit Eichenlaub und 1 Brillanten überreichen. Hannah Otto vom FBV Uelvesbüll-N.F.-Koog war die würdige Empfängerin für diese besondere Auszeichnung. Mit über 150 m hatte sie die erforderliche Weite übertroffen.

Boßeln muss man einmal miterleben. Dann versteht auch der Außenstehende, was alles mit diesem Heimatsport verbunden ist. Es ist das „Wi staht tosamen“, was die Boßelwettkämpfe ausmacht. Bei allem sportlichem Eifer ist zuallererst Spaß dabei. Das wird spürbar, wie eben an diesem Sonntag in Welt. „Dor warrt ni eenfach smeeten, dor warrt boßelt.“- Das ist die Kugel, ob Hollandkloot oder die kleinere Boßel. Das hat etwas. Dahinter steckt Tradition mit ihren besonderen Regeln. Dazu ist es ein Fest für alle. Man sieht sich mal wieder, schnackt miteinander, kennt sich bzw. lernt sich kennen. Die Alten, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, kommen dann eben auch mit ihrem Rollator auf die Fenne. „Bi‘t Boßeln mutt ik dorbi ween“, is ehr Snack. So höört sik dat.

Das ist es, was in den Grußworten von Bürgermeister Dirk Lautenschläger, des stellv. Kreispräsidenten Siegfried Puschmann, des Vorsitzenden des Heimatbundes Eiderstedt Hans Meeder, bei Amtsvorsteher Christian Marwig und all den anderen mitschwingt. Manch einer fährt auch nur für eine Zeit hin, nimmt ein „Boßelgefühl“ wieder mit und fühlt sich zugehörig. Wer kann, schnackt Platt. Auch das gehört dazu. Man mag es nicht glauben, aber selbst eine Siegerehrung von über einer Stunde im Anschluss an einen solchen Wettkampftag vergeht wie im Fluge. Herzlichkeit und Wertschätzung kommen jederzeit rüber, sei es bei der Begrüßung aller, der Übergabe der Pokale und Urkunden oder zum Schluss bei den Dankesworten.- Und ehe man sich versieht, ist die Boßelstätte wieder eine Grasfenne.

Hans Jörg Rickert, 13. Juni 2022

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2022      Mai        Schleswig-Holsteins Boßlerinnen holen im Feldkampf EM-Bronze

Musik in der Kirche - Zwischen Ostern und Pfingsten

 

Lob Gott getrost mit Singen – Nun danket all und bringet Ehr

 

Nach der 40-tägigen Fastenzeit beginnt mit dem Ostersonntag die österliche Festzeit. Dieser zweite Teil des Osterfestkreises umfasst bis Pfingsten 50 Tage. Die sechs Sonntage nach Ostern sind alle fröhlich und einem Motto gewidmet: Gott loben und danken, dass er uns durch Christi Tod am Kreuz die Befreiung und das ewige Leben geschenkt hat.- Ostersonntag war in diesem Jahr der 17. April und der Pfingstsonntag fiel auf den 5. Juni.

Die Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating hält in diesen Wochen immer Besonderes für ihre Mitglieder und die hier und auf Eiderstedt angereisten Urlauber bzw. Tagesgäste bereit. Die Kirchen St. Peter, St. Nikolai und St. Magnus sind offen, empfangen jede und jeden herzlich und halten zusätzlich noch ein insbesondere musikalisches Angebot bereit. Es passt einfach zur Kirche als auch Bewahrer und Hüter von Kunst und Kultur.- Die Urlauberseelsorge mit Familiengottesdiensten in St. Nikolai und „Karkenschipp“ am Ordinger Strand tragen das Ihre dazu bei und verbinden die heutige Zeit mit vergangenen Zeiten.

 

Musikalischer Gottesdienst am 15. Mai 2022

Der Sonntag Kantate am 15. Mai 2022 stand ganz im Zeichen der Kirchenmusik für die Gemeinde von Klein bis Groß bzw. von Jung bis Alt. Am Musikalischen Gottesdienst am Vormittag in der Kirche St. Peter wirkten mit Pastorin Edelinde Koch-Hein, der Kinderchor St. Peter, die Kantorei St. Peter, der Posaunenchor St. Peter-Ording, Ursula Stipanits (Violine) und Christiane Antoniak (Violoncello). Die Gesamtleitung hatte Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen.

Mit den festlichen Klängen der „Intrade in F“ von Herbert Peter eröffnete der Posaunenchor diesen Sonntag als den Sonntag der Kirchenmusik. Es war insgesamt ein Erlebnis, an das man sich gerne erinnern wird. Pastorin Koch-Hein als inzwischen schon vertraute Gastpredigerin aus Gummersbach brachte es in ihrer Ansprache an die Gemeinde so zum Ausdruck: „Singen ist einer der beglückendsten Momente in meinem Leben. Auch heute bin ich froh, hier einen Gottesdienst wie diesen zu begleiten.“- Die „Befreiung von Paulus und Silas aus dem Gefängnis“ (Apostelgeschichte Kap. 16) passte dazu wie gerufen: Gott begleitet die Gefangenen. Ihre Loblieder sprengen die Felsenmauern. Nicht nur die „äußere“ Gefangenschaft höre auf, auch die „innere“, vermittelte sie glaubwürdig.

„Singen befreit die Seele“ – so war es in diesem Gottesdienst mit seinen Wort- und Musikbeiträgen, z.B. der Einbindung der Gemeindeglieder in den Gesang mit dem Posaunenchor im Kanon oder dem Fürbittengebet mit dem Liedruf “Kyrie eleison“, an diesem Sonntag nach der Orthodoxen Liturgie aus der Ukraine. Von Heinrich Schütz (1585 – 1672) - bedeutendster deutscher Komponist des Frühbarock - erklang „Lobt Gott mit Schall“ für vierstimmigen Chor und Basso continuo. Sein 350. Todestag jährt sich im November. Man merkt, dass in St. Peter-Ording die Abfolge der Kompositionen nicht zufällig sind. Wo dann der Kinderchor vorher auch schon „Gottes Haus hat viele Steine“ gesungen hatte, muss die Welt trotz allem Leid irgendwie doch in Ordnung sein. Dieses Gefühl jedenfalls durfte man nach dem Segen für sich mitnehmen.

Musical für Kinder: „Kleiner Stock – ganz groß“

Am Nachmittag verdoppelte sich diese Freude: „Spatzenchor“ und „Kinderchor“ hatten ihren großen Auftritt. Auch wenn nur Piet und Aron von den Kleinsten im Alter „Vier bis Sechs“ gekommen waren, war es einfach super, wie sie unter Anleitung von Christoph Jensen nicht nur „Vorbei ist der April“, sondern auch „Im Frühjahr fängt die Arbeit an“ dahinschmetterten.

Der Kinderchor (sieben bis zwölf Jahre) hatte das Musical vom „Kleinen Stock“ aufgeführt und erntete großen Beifall. Kyra Hülsmeier konnte leider nicht mitmachen, da sie sich ihren Fuß oder Bein verletzt hatte. Sie war aber selbstverständlich anwesend, als Ella Ackermann, Clara Bast, Anton Bardenhagen, Jona Crantz, Ida Dettmer, Elea Drawe und Peter Sprenkmann die Geschichte von dem Ast, der zum Stock wurde und dann doch wieder als Baum wachsen durfte, singend und spielend darboten. Das war einfach gekonnt, wie sie sich alle mit Begeisterung und Freude beteiligten und hinterher stolz auf sich sein durften. Joshua Bombis hatte bei der Aufführung die Technik voll im Griff.

 

Musik in der Kirche ist aber noch viel mehr

Das ist nicht zuletzt auch der Existenz des „Vereins zur Förderung und Pflege der Kirchenmusik – Orgelbauverein St. Peter-Ording e.V.“ zu verdanken. Er macht „Musik in der Kirche“ zu einem runden Ganzen.

Jeden Mittwoch ab 10 Uhr erklingt noch bis zum 6. Juli „30 Minuten Orgelmusik“, zur Marktzeit, natürlich mit KMD Christoph Jensen an der Lobback-Orgel in der St. Peter-Kirche. Ab 24. August geht es dann mit den Orgelkonzerten weiter. Sie sind kostenfrei, wie auch eine ganze Reihe anderer Konzerte im Jahresprogramm.

Von bisher März bis August 2022 weist es jetzt schon insgesamt zusätzlich weitere fünf Konzerte auf. Es sind kleinere, ganz besondere Formate, die in der Regel an einem Sonntagabend immer neu Musikerlebnis entstehen lassen. Dafür standen am 22. Mai unter dem Titel „Bizarr und Bicinium“ ein ungewöhnlicher Dialog zwischen Blockflöte und Viola da Gamba.-

 

Katrin Krauß-Brandi auf ihren sieben Blockflöten und Simone Eckert auf den beiden Violen da Gamba begeisterten ihr Publikum. Interessant das Zusammenspiel und die Aktion der Instrumente durch die beiden begnadeten Musikerinnen. Beide moderierten abwechselnd und stimmten so fröhlich und Interesse weckend auf die Kompositionen ein. Tänze aus dem 13. und 14. Jahrhundert machten den Anfang. Musikgeschichte wurde wach bei „Inventio“ 3, 7 und 10 von Johann Sebastian Bach. Bei John Baldwin’s (vor 1560-1615) „Upon Ut Re Mi Fa“ schien jede der beiden auf ihrem Instrument auf einem „eigenen Planeten“ unterwegs zu sein. Sechs Töne aufwärts und abwärts – ein ungewöhnliches Duett. Ein bizarrer Dialog! Ein überraschendes und dazu höchst unterhaltsames Konzert! –

Katrin Krauß-Brandi ist Berufsblockflötistin und Simone Eckert hat 1991 die Hamburger Ratsmusik wieder erweckt. Im Jahr 1522 beschäftigte die Stadt Hamburg erstmals sogenannte „Rathspieler“. – Historische Aufführungspraxis auf 300 Jahre alten originalen Instrumenten fasziniert und lässt Musik dabei bewusster erleben.

Eine Woche später, am 29. Mai, das Konzert „Flammende Rose“. Der Titel ist der von der 9. der „Neun Deutschen Arien“ von Georg Friedrich Händel (1685-1759). Aber auch „Sweeter than Roses“ von Henry Purcell (1659-1695) und „La Rose“ von Jean-Baptiste Drouart de Bousset (1662-1725) wurden von Lisa Florentine Schmalz (Sopran) und dem Ensemble „Hansebarock“ - Christiane Hampe (Violine), Susanne Weymar (Violoncello) und Michael Fuerst (Cembalo) – aufgeführt. Hier wusste der Konzertbesucher, was ihn erwartete: Barocke Kammermusik. Was er aber nachher bestimmt auch wusste: Das war Musik vom Feinsten!

Interesse am Programm für 2022 ?

Bitte aufrufen:  www.kirchenmusik-spo.de

Hans Jörg Rickert, 11. Juni 2022

 

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2022      März     Eröffnung der Konzertreihe „Musik in der Kirche“ am 20. März 2022

April      Karfreitag in der St. Peter-Kirche: „Le Chemin de la Croix“

Weiteres aus St. Peter-Ording – kurz gefasst:

Mai        Pflege und Förderung der Kirchenmusik stehen obenan

Indoor-Freizeithalle – Wiederaufnahme und Zwischenstand

 

 

TEIL A

 

Gemeindevertretung (GV) hat am 28. April 2022

ihren Ablehnungsbeschluss vom 13. Dez. 2021 aufgehoben

 

Tatsächlich war das Zustandekommen einiger Beschlüsse in der Dezembersitzung schon zu hinterfragen, aber nicht derart, dass gerade das Projekt Indoor-Freizeithalle erneut auf die Tagesordnung hätte kommen müssen. Es liegt keine Klage gegen den Beschluss vor. Dieser war „parlamentarisch“ gefasst worden und die 17. Änderung des Flächennutzungsplanes zwecks Umsetzung des Projektes war damit abgelehnt. Vorhabenträgerin für das Projekt ist Petra Gorski-Fernandez von der NewPlay-Factory in St. Michaelisdonn. Der zugehörige B-Plan 83 war noch nicht fertig vorbereitet gewesen und konnte insofern auch nicht beschlossen werden.

 

Aber es hatte nach Mitteilung von Peter Arndt – dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion in der GV und inzwischen auch des Bauausschusses – nach der Beschlussfassung in der GV am 13. Dezember 2021 am 24. Februar 2022 eine Arbeitssitzung der Fraktionen gegeben. Dort ist offensichtlich auch das Zustandekommen des Ablehnungsbeschlusses erörtert worden. Jedenfalls hat die SPD-Fraktion am 26. April einen Antrag gestellt, dieses Thema in der am 28. April stattfindenden Gemeindevertretersitzung wieder aufzugreifen. So jedenfalls wurde es von ihm vermittelt und auch von der teilnehmenden kleinen Gruppe aus der Einwohnerschaft verstanden.-

 

Um das Thema kommunalpolitisch erneut aufgreifen zu können, muss der gefasste Beschluss erst aufgehoben werden.

Das ist am 28. April mit 8 Ja, 2 Nein und 2 Enthaltungen formell geschehen.

 

TEIL B

Beratung und ggf. Beschlussfassung über den Neubau einer Indoor-Spielhalle am Medfeldweg (Verkehrliche Erschließung – B-Plan Nr.83)“

So stand es dann als Punkt 8 auf der Tagesordnung für die 11. Sitzung des Verkehrsausschusses am 11. Mai 2022. Diese befasste sich erstmals mit dem Projekt.

Offizieller Titel allerdings ist „Indoor-Spiel- und Freizeithalle mit Außenanlagen“.

 

Statt der Schlauchbootrutsche der ersten Vorstellung in 2019 sind außen nun eine Adventure-MiniGolf-Anlage auf Kunstrasen und dazu eine Seilbahn sowie Draisine geplant. Innen erfuhr die Gestaltung wegen der Wegnahme von „Schwarzlicht-Minigolf“ ebenfalls Änderungen. Das war bisher aber weniger Grund der Betrachtungen.- Für die Ablehnung in der GV-Sitzung waren von einzelnen Mitgliedern vor allem verkehrliche Gründe angemeldet worden. Darum sollte es dieses Mal vorrangig gehen.

 

Der Fachausschuss „Verkehr“ kann nur Empfehlungen hinsichtlich verkehrlicher Fragen geben. Er soll nicht über Änderungen von Flächennutzungsplänen streiten. Er kann nicht über den „Neubau einer Indoor-Spielhalle“ entscheiden.

 

Frau Gorski-Fernandez war anwesend und bat in der Einwohnerfragestunde um Gehör. Von außen aber gab es aus der Einwohnerschaft Protest.- Vorsitzender Walter Petersen gewährte ihr kein Rederecht. Als Expertin ließ er sie dann bei dem vorgesehenen Punkt 8 zu Wort kommen. Sie durfte nur zu verkehrlichen Fragern etwas sagen und wurde entsprechend darauf hingewiesen.

Sie äußerte sich vor allem zu der Parkplatzsituation und hinsichtlich des erwarteten Besucheraufkommens. Da hier entsprechend Vorsorge getroffen war, auch im Hinblick auf mögliche Zusatzparkplätze, wurde das kein Dollpunkt.

 

Reinhard Lucassen begann die Aussprache und sagte kurz und knapp: „Konzept okay, nur nicht an der Stelle!“- Mit dem Medfeldweg als Verbindungsstraße und der Nordergeest als Zuwegung zum Gewerbegebiet schaffe man sich Probleme. Jörn Janssen von SHP (Verkehrsentwicklungskonzept) fand, es sei kein geeigneter Platz, wenn auch bei verkehrlicher Abwägung nicht ausgeschlossen. Ingrid Brill sah große Probleme. Für Thorsten Malorny ist das Projekt eine „sinnvolle Maßnahme“. Peter Arndt bezog sich bei seiner Argumentation dafür auf die „Zusage“ von vor dreieinhalb Jahren. Bodo Laubenstein fragte: „Was wird aus den anderen Flächen?“ und sagte: „Ich bleibe bei meinem Nein!“

 

Walter Petersen ließ dann darüber abstimmen, ob sich die Gemeindevertretung mit der Thematik „Indoor-Spielhalle“ neu beschäftigen solle.

Das Ergebnis: 4 Ja und 3 Nein.- Es könnte sehr spannend werden!

 

Die nächste Sitzung der Gemeindevertretung ist am 23. Juni 2022 um 18:30 Uhr im Olsdorfer Krug (mit Streaming)

 

Hans Jörg Rickert, 09. Juni 2022

 

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

 

2019     April2   „Baustellen“ genug für die Gemeindevertretung St. Peter-Ording

2019     Juli2     Sitzungen des Bauausschusses als Informationsportal für Bürger?

2020     Mai       Abstimmungsergebnis des Bauausschusses lässt aufhorchen

St. Peter-Ording und seine Einwohner- und Gästezahlen

2020     Juli       Am Medfeldweg ist eine Indoor-Freizeithalle in Planung

2021     Okt       Am Medfeldweg ist eine Spiel- und Freizeithalle mit Begleitnutzungen in Plng.

Dez.     42. Sitzung des Bauausschusses – weitere vier Bauvorhaben

Wieder eine Reihe von Flächennutzungsänderungen und B-Plänen

Knappe Entscheidungen in der GV bei zwei Investoren-Bauvorhaben

St. Peter-Ording an Pfingsten 2022 – einfach schön !?

 

Aber nicht nur an Festtagen steht SPO vor großen Herausforderungen

 

Strahlender Sonnenschein, zum Teil ein leichter Wolkenschleier, auch etwas Wind, in Ording Nord trockener weiter Strand mit einer großen Wasserfläche zwischen Dünen und Flutkante – das freut alle, die gekommen sind oder anreisen, den Tagesgast, den Ferienwohnungsbesitzer, den Hotelgast, den Wohnmobilisten, den Hundefreund, den Fan von Nordsee und von St. Peter-Ording mit seiner Nordseevielfalt.

 

Ein Gefühl von Freiheit und Genießen mit allen Sinnen erfasst hier irgendwie alle. Ebbe und Flut, Watt, Sandstrände und Sandbänke, Salzwiesen und Strandseen mit ihrem jetzt frischen Schilfgrün erfreuen bei solchem Wetter. Die Deichlinien, die Seebrücke und die Buhne sowie die unterschiedlichen Dünenflächen mit ihren Wegen zwischen den Ortsteilen und auch die landwirtschaftlichen Flächen mit den Entwässerungsgräben - dabei vor allem das Grünland, zu einem großen Teil frisch gemäht oder mit Mutterkühen und Schafen - tragen dazu bei.

 

St. Peter-Ording hatte Pfingsten scheinbar alles, was das Herz begehrt, und dazu für die Kinder auch noch die größte Sandkiste. Die Tourismus-Zentrale bot Veranstaltungen. Gosch sorgte nicht nur für „Fisch“, auch für Bespaßung. Die Naturerlebnispromenade lud wie immer zum Flanieren ein, die Geschäfte animierten zum Shopping. Und Flohmarkt im Dorf war Pfingstmontag auch noch. Als Event lockten zusätzlich die Strandsegel-Wettkämpfe „Pfingsten International“ mit insgesamt 69 Teilnehmenden aus 6 europäischen Nationen. Veranstalter war YCSPO, der Yachtclub St. Peter-Ording. Er besteht seit 1961 und holte damit in diesem Jahr auch sein 60. Jubiläum nach.

SPO scheint für viele ein Sehnsuchtsort geworden zu sein

Wen kann es da wundern, dass St. Peter-Ording in den letzten Jahren jeweils 2,5 Millionen Übernachtungen gezählt hat und dazu 500.000 Tagesgäste. An Festtagen wie Himmelfahrt mit Brückentag und Pfingsten rollen die Autoräder. Von den zehn an Pfingsten um 11 Uhr in der Schlange auf der Nordrampe zum Ordinger Strand hintereinander befragten Autofahrern waren acht nur für diesen Pfingstsonntag gekommen. Es sind also Tagesgäste. Die halbe Million pro Jahr ist folglich verständlich.

Die Strandnutzung ist zwischen Land Schleswig-Holstein und Gemeinde St. Peter-Ording vertraglich geregelt. Schließlich befindet man sich mitten im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, der auch UNESCO-Weltnaturerbe ist.- Die fünf Strandabschnitte von Hungerhamm über Ording, Bad, Südstrand bis nach Böhl warten auf mit ihrer Infrastruktur, bei der die Pfahlbauten dem Ganzen ein besonderes Flair geben. Das alles muss aber unterhalten werden, und der Ort muss das auch verkraften können. Deswegen gibt es insbesondere die Tourismus-Zentrale. Sie ist ein Eigenbetrieb der Gemeinde.

 

Für den Tourismus in SPO gibt es 140 Vollzeitstellen

Damit der Kuraufenthalt und der Tourismus in St. Peter-Ording funktionieren, beschäftigt die TZ Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Umfang von insgesamt ca. 140 Vollzeitstellen. Weitere 12 Stellen sind seitens der TZ für gemeindliche Aufgaben tätig. Dafür überweist die Gemeinde an diese einen rechnerisch ermittelten Ausgleich. Zusätzlich erhält die TZ von ihr jährlich einen vertraglich geregelten Zuschuss von rund einer Million €.

Strandaufsichten von TZ und DLRG sorgen für Sicherheit, 12.500 Strandkörbe und auch einige Strandrollis können die Strandgäste gegen Entgelt nutzen. Strandkassierer fragen nach Gästekarte bzw. geben gegen Gebühr eine Tagesgästekarte aus und ziehen pro Auto einen Betrag für die Strandbefahrung einschl. Parken auf dem Strand ein. Kinder und Jugendliche sind von der Tageskurabgabe befreit, ebenfalls die Einwohner von St. Peter-Ording.

Die TZ muss bei allem Tun ohne Gewinnerzielungsabsicht arbeiten. Ihr Wirtschaftsplan weist für 2022 Erträge in Höhe von 16,2 Mio € aus. Der Jahresverlust ist prognostiziert auf 1,4 Mio € und kann zurzeit durch Überschüsse aus den Vorjahren ausgeglichen werden. Allein die Personalkosten belaufen sich in 2022 auf angesetzte 8,5 Mio €.- Materialkosten und betriebliche Aufwendungen schlagen mit zusammen 7,1 Mio € zu Buche. Die Bewirtschaftung von Tourismus kostet also Geld.

 

SPO lebt vom Tourismus und hat viele Pflichten

Die Gemeinde St. Peter-Ording aber verdient auch am Tourismus. Der sorgt für Arbeitsplätze am Ort und über die Region hinaus. St. Peter-Ording ist zugleich Jobmotor auf Eiderstedt. Wertschöpfung aus anderen Bereichen allerdings ist gering. Damit ist auch klar: Die Gemeinde ist abhängig vom Tourismus, muss für ihn aber zusätzlich eine Infrastruktur vorhalten und unterhalten.

Dauerwohnungen sind in St. Peter-Ording rar, Wohnraum in St. Peter-Ording ist teuer. Von den etwa 3.500 Zweitwohnungen werden derzeit nur etwa 350 dauervermietet. Deshalb pendeln sehr viele Arbeitnehmer nach St. Peter-Ording ein. Der Ort selbst verzeichnet nur 4000 Einwohner. Davon sind ca. 450 unter 18 Jahre und ca. 1500 über 60.-

 

Der Tourismus-Hotspot steht also vor ganz besonderen Herausforderungen:

Befriedigung von Erwartungshaltungen an Freizeit und Urlaub von bis zu einer Million Menschen aus Deutschland und auch der Welt

sowie

Sicherung der Daseinsvorsorge für 4000 Menschen und weitere über 1000 in der näheren Umgebung.

Bei einer geringer gewordenen Tourismusakzeptanz der einheimischen Bevölkerung muss dieser Spagat gelingen.

Hans Jörg Rickert, 5. Juni 2022

 

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2020      Sept      Die Vielfalt der verkehrlichen Fragen bereitet Probleme

Okt        Einwohnerversammlung in St. Peter-Ording mit offenen Fragen zum Tourismus

2022      Jan         Viele Projekte müssen entwickelt und bearbeitet werden.

                Febr      Tourismus-Zentrale investiert für den Ort und stimmt sich auf 2022 ein

                               Neues Rettungsfahrzeug der DLRG St. Peter-Ording

                März     Aus der Gemeindepolitik – Städtebauförderung

                April      INFORMATIONEN zum Bereich FINANZEN der Gemeinde St. Peter-Ording

                               Die bauliche Erweiterung für das Feuerwehrgerätehaus läuft an

                Mai        Künftige ärztliche Versorgung im Focus des Sozialausschusses SPO

                               Richtfest für den „Familientreffpunkt“ an der Promenade

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